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Stellvertretender Zentralbank-Chef: Die Blockade hat keinen Einfluss auf den Wechselkurs

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Oleg Tschurij und Sergej Nikolajtschuk von der ukrainischen Zentralbank (NBU)Oleh Tschurij (links) und Serhij Nikolajtschuk, Foto: Pressedienst NBU
Der stellvertretende Zentralbankchef Oleh Tschurij und der Direktor der Abteilung für Geldpolitik und ökonomische Analysen der NBU Serhij Nikolajtschuk erläuterten der Ekonomitschna Prawda (EP), wie sich die Blockade auf den Wechselkurs und die Inflation auswirken wird.

Die Nationalbank. Montag, den 20. März, 18 Uhr. Der Finanzminister Olexander Daniljuk hat es eilig, das Zentralbankgebäude zu verlassen. Er sieht müde aus.

An diesem Tag sollte der IWF über eine weitere Tranche von einer Milliarde US-Dollar an die Ukraine abstimmen. Aber dazu kam es nicht.

Am Samstagnachmittag hat die ukrainische Seite erfahren, dass der Kreditgeber die Behandlung der Frage über die Gewährung der nächsten Kredittranche von der Agenda gestrichen hat. Der Grund: die Entscheidung des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates zur Blockade der besetzten Gebiete sowie die Sanktionen gegen russische Banken.

Der IWF wollte, dass die Ukraine ihre makroökonomischen Kennziffern angesichts der neuen Entwicklungen prüft und den Einfluss der Blockade auf den Staatshaushalt einschätzt.

Den ganzen Tag lang haben die NBU und das Finanzministerium mit eigenen Experten und Vertretern des IWF verhandelt. Am Dienstag setzten sich die Gespräche fort.

Laut EP-Quellen geht Daniljuk davon aus, dass die Gespräche mit dem IWF zur Neubewertung der makroökonomischen Kennziffern bis Dienstag abgeschlossen sein werden. In der NBU ist man etwas vorsichtiger: einige Tage, heißt es dort, ohne einen bestimmten Zeitrahmen nennen zu wollen.

Am Montag fand ein Treffen des NBU-Ausschusses für geldpolitische Fragen statt. Die Nationalbank bewertete die makroökonomische Lage nicht nur für 1017, sondern auch für die zwei darauffolgenden Jahre neu.

So beträgt nach aktualisierten Schätzungen der NBU das BIP-Wachstum 2017 1,9 Prozent, 2018 3,2 Prozent und 2019 4 Prozent.

Die Berechnungen der NBU weichen von den Prognosen des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Handel ab. Die größte Abweichung betrifft den erwarteten Hrywnja-Kurs. Im Gegensatz zum Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Handel geht die NBU davon aus, dass der Handelsstopp mit der ATO keinen Druck auf die Landeswährung ausüben wird.

Sollten sich die Prognosen der NBU bewahrheiten, muss das Ministerium dringend Möglichkeiten zur Stopfung des neu entstandenen Defizits im Staatshaushalts finden. In seinen Berechnungen geht das Finanzministerium nämlich davon aus, dass die durch die Blockade bedingte Vergrößerung des Haushaltsdefizits durch Einnahmen aus der Währungsabwertung finanziert werden könne.

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Im Gespräch mit der EP diskutierten der stellvertretende Nationalbankchef Oleh Tschurij und der Direktor der Abteilung für Geldpolitik und ökonomische Analysen der NBU Serhij Nikolajtschuk die Folgen der Blockade auf die Wirtschaft sowie die angepassten makroökonomischen Kennziffern der Nationalbank.

Wann wurde bekannt, dass der IWF-Direktorenrat die ukrainische Frage vertagen würde?

Oleh Tschurij: Das haben wir auf dem üblichen Weg erfahren. Am Wochenende haben wird die offizielle Mitteilung des IWF erhalten. Der Fonds nannte auch Gründe für seine Entscheidung, die ukrainische Frage zu vertagen. Dabei ging es um die Veränderung der makroökonomischen Parameter angesichts neuer Entwicklungen – die Blockade, die Situation mit den russischen Banken.

Wir arbeiten aktiv mit dem IWF zusammen. Am Montag haben wir unsere aktualisierten makroökonomischen Kennzahlen übermittelt. Am selben Abend fand noch eine Telefonkonferenz statt. Dabei haben wir unsere und die Prognose des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Handel besprochen. Alle Beteiligten sind an einer konstruktiven Lösung interessiert. Wir sind übereingekommen, dass wir am Dienstag weiter verhandeln.

Wie lange werden die Gespräche dauern?

O. Tsch.: Wir wollen das schnell abschließen. Innerhalb weniger Tage. Ich möchte keinen konkreten Zeitraum nennen, aber der Fonds ist an einer schnellen Beendigung der Gespräche interessiert. Die makroökonomischen Kennzahlen müssen unbedingt neu bewertet werden. Sobald dies geschehen ist, wird vom Direktorenrat ein neues Datum bekannt gegeben. (Montag 3. April, A.d.R.)

Wie sieht Ihre makroökonomische Prognose aus?

Serhij Nikolajtschuk: Der Einfluss der Blockade auf das BIP wird auf -1,3 Prozentpunkte geschätzt. Teilweise wird dieser Effekt durch eine Verbesserung der Handelsbedingungen, die gute Ernte sowie die relativ gute Auslandsnachfrage kompensiert. Wir werden 2017 mit einem BIP—Wachstum von 1,9 Prozent abschließen. Das sind vorläufige Prognosen. Die abschließenden werden am 20. April im Inflationsbericht veröffentlicht.

Verglichen mit dem Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Handel neigen Sie eher zu einem optimistischen Szenario.

S. N.: Ebenso wie das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Handel neigen wir zu einem optimistischen Szenario – dieses ist auch wahrscheinlicher. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Unternehmen, die auf dem von der Ukraine kontrollierten Gebiet tätig sind, sich aktiv umorientieren und auf alternative Quellen für Rohstoffe und Energien umstellen.

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Eine Folge der Blockade ist das Auseinanderbrechen der Produktionsketten. Inwieweit ist ein solcher Optimismus angezeigt? Immerhin benötigt eine Umorientierung Zeit.

S. N.: Sie wissen doch selbst, dass diese Entwicklung für die ukrainischen Unternehmen, die mit Unternehmen in der ATO zusammenarbeiten, keine Überraschung ist. Wir haben uns diesbezüglich mit Vertretern der größten Unternehmen ausgetauscht. Diese haben einen Plan B für den Fall, dass sich die Blockade fortsetzt.

Haben Sie bewertet, wie sich die Blockade auf die konkreten Unternehmen auswirken wird?

S. N.: Unsere Prognose – die -1,3 Prozentpunkte des BIP – basiert auf einer Mikroanalyse zu jedem Unternehmen. Wir wissen, dass vor allem Unternehmen in den Bereichen Stahl und Wärmeenergie gefährdet sind, da diese am stärksten von den Rohstoff—, Kohle— und Kokslieferungen abhängen.

Wie sehen Ihre Erwartungen hinsichtlich des Einflusses der Blockade auf den Import und Export aus?

S. N.: Der Export von Stahlerzeugnissen wird um 1,3 Mrd. USD zurückgehen. Dies wird zum Teil durch einen Anstieg des Eisenerzexports um 0,4 Mrd. USD kompensiert.

Für Erz wird es auf dem Binnenmarkt keine Verarbeitungsmöglichkeiten geben. Zumindest noch nicht 2017. Zudem erwarten wir einen Anstieg des Kohle- und Koksimports um annähernd 1,0 Mrd. USD.

Wie sehen Ihre Erwartungen in Bezug auf die Inflation aus?

S. N.: Bislang hat unsere bisherige Prognose von 9,1 Prozent zum Jahresabschluss 2017 weiter Bestand.

Das weicht stark von den Prognosen des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Handel ab, das für das Best-Case-Szenario einen Inflationsanstieg von 1,8 Prozentpunkten und das Worst-Case-Szenario eine Preissteigerung von 8,5 Prozentpunkten prognostiziert.

S. N.: Hier unterscheiden sich unsere Prognosen. Zudem gehen wir davon aus, dass sich die Blockade nicht auf den Wechselkurs auswirken wird. Ceteris paribus könnte diese zu einer Ausweitung des Zahlungsbilanzdefizits um 1,8 Milliarden US-Dollar führen.

Dieser Negativeffekt infolge der Blockade wird größtenteils durch den Preisanstieg für unsere bedeutendsten Exportgüter Eisenerz und Stahl auf den ausländischen Märkten ausgeglichen (im Vergleich zum im Januar kalkulierten Preis). Durch die günstige Preissituation werden etwa eine Milliarde US-Dollar des Zahlungsbilanzdefizits durch die Blockade kompensiert.

Das restliche Defizit wird die Nationalbank dadurch ausgleichen, dass sie weniger Devisen zur Auffüllung der Reserven aufkaufen wird.

In der Investmentgesellschaft Concorde Capital heißt es, dass der Negativeffekt auf die ukrainische Wirtschaft bei einem Rückgang der Weltmarktpreise für Stahl und Erz um 15 bis 20 Prozent, und das schließt die Mehrheit der internationalen Experten nicht aus, sich viel stärker auswirken würde, als der Handelsstopp mit der ATO-Zone. Wird dieses Risiko in ihrer Prognose berücksichtigt?

S. N.: Die Rohstoffpreise sind sehr volatil. Unser Basis-Szenario war schon immer sehr konservativ. In den letzten Quartalen haben wir die Preise aber nach oben revidiert.

Die Kennzahlen, an denen wir uns orientieren, beruht ebenfalls auf konservativen Annahmen. Heute befindet sich der Erzpreis bei über 90 US-Dollar/Tonne, während wir einen durchschnittlichen Preis von 70 bis 75 US-Dollar pro Tonne einkalkuliert hatten.

Wie wird sich die Blockade auf die Kapazität der Häfen auswirken? Wie werden sich die bedeutendsten logistischen Routen verändern?

S. N.: Ohne Zweifel wird sich die Blockade negativ auf die Logistikbranche auswirken, was aber ebenfalls zum Teil kompensiert werden kann. Während früher mehr Stahl durch die Häfen floss, wird sich jetzt der Erzanteil erhöhen.

Der Anstieg des Kohleimports wird ebenfalls mit positiven Effekten für die Logistikbranche einhergehen. Letztendlich wird der BIP-Rückgang durch den Verlust in der Logistikbranche auf dem Niveau statistischer Toleranz sein.

O. Tsch.: Hier muss man berücksichtigen, dass die Unternehmen, die in der Ukraine registriert sind, aber in der ATO-Zone tätig sind, nur noch 0,7 Prozent des BIP ausmachen. Ja, bis 2014 waren das noch 15 Prozent des BIP. Aber seit dem Krieg hat ein Teil der Unternehmen seine Tätigkeit eingestellt, ein Teil hat sich nicht in das von Kiew kontrollierte Gebiet umregistrieren lassen. Die Maßstäbe sind bei weitem nicht mehr die von früher.

Eine mögliche Folge der Blockade ist ein schneller Anstieg des Energiepreises, der sich wiederum auf die Inflation auswirken wird. Wie gehen Sie dieses Risiko an und wird dieses in Ihrer Prognose berücksichtigt?

S. N.: In unseren Prognosen verwenden wir Zahlen, die von der Nationalen Kommission für Regelung der Elektroenergetik der Ukraine bestätigt wurden. Momentan berücksichtigen wir lediglich die Preiserhöhung von 25 Prozent im März.

In seinen Berechnungen geht das Ministerium für ökonomische Entwicklung und Handel davon aus, dass die Währungsabwertung den bedeutenden Teil des Haushaltsdefizits durch die Blockade kompensieren wird. Dennoch sagen Sie, dass Sie bei Ihrer Wechselkursprognose bleiben …

S. N.: Wir sagen, dass es keinen bedeutenden Einfluss auf den Wechselkurs geben wird, da der Effekt durch andere Faktoren nivelliert wird. Der Kurs wird so schwanken, dass die Inflation im angestrebten Rahmen bleiben wird: zwischen +8 und -2 Prozentpunkten.

Womit wird dann das Haushaltsdefizit ausgeglichen?

S. N.: Diese Frage sollten Sie dem Finanzministerium stellen. Die Suche nach Möglichkeiten, das Haushaltsdefizit auszugleichen, gehört in dessen Aufgabenbereich.

O. Tsch.: Unsere Wechselkurspolitik lehnt sich nicht an die Kennzahlen des Haushalts an. An diesen orientieren wir uns nicht. Unsere Politik ist stattdessen auf Inflation Targeting ausgerichtet und darauf, dass die Schwankungen auf dem Devisenmarkt den Inflationszielen entsprechen müssen.

Wir können aber schon davon ausgehen, dass das Haushaltsdefizit ein wichtiger Parameter für den IWF ist. Und wenn sich Ihr Szenario bewahrheiten sollte, wird das Finanzministerium ohne eine Währungsabwertung keine Möglichkeit haben, dieses zu kompensieren. Daher glaube ich nicht, dass der Fonds den Einfluss Ihrer Wechselkurspolitik auf den Haushalt unberücksichtigt lassen wird.

O. Tsch.: Das ist absolut korrekt. Daher diskutieren wir eine mögliche Ausweitung des Defizits.

Um wie viel wird sich das Haushaltsloch Ihrer makroökonomischen Prognose nach vergrößern?

O. Tsch.: Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir noch keine endgültigen Zahlen. In dieser Angelegenheit hat das Finanzministerium das letzte Wort. Alle sind daran interessiert, dass sich die Zusammenarbeit mit dem IWF fortsetzt. Für uns bestehen Ziele hinsichtlich der Inflation und der Aufstockung der Devisenreserven.

2016 haben wir 1,6 Mrd. USD aufgekauft. Es ist durchaus im Bereich des Möglichen, dass sich die Devisenaufkäufe 2017 verringern werden. Das hängt ganz von den Auswirkungen auf die Zahlungsbilanz ab. Wir kaufen lediglich dann Reserven, wenn ein Überangebot besteht. Gibt es dieses nicht, kaufen wir auch nicht.

Oleg Tschurij und Sergej Nikolajtschuk von der ukrainischen Zentralbank (NBU)Oleh Tschurij und Serhij Nikolajtschuk (Mitte), Foto: Pressedienst NBU

Wie werden die Auswirkungen auf die Kosten der Staatsverschuldung sein?

O. Tsch.: Sehen Sie: Eine Abwertung um eine Hrywnja vergrößert die Staatsverschuldung um 46 Milliarden Hrywnja und verteuert entsprechend die Bedienung der Schulden. In unserem Szenario sehen wir also keinen besonderen Effekt auf die Kosten der Staatsverschuldung.

Es waren verschiedene Zahlen zu den Verlusten für die nationale Wirtschaft zu hören. Gemäß den Berechnungen der NBU gehen infolge der Blockade Verluste in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar in die Zahlungsbilanz ein. Ministerpräsident Hrojsman nannte Verluste in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar.

Zeigen diese unterschiedlichen Zahlen nicht vielmehr, dass eigentlich niemand genau weiß, welche Auswirkung die Blockade auf die Wirtschaft haben wird?

S. N.: Letztendlich hängt die Summe am Ende von vielen Faktoren ab. Wir schätzen die Verluste infolge der Blockade auf 1,8 Milliarden US-Dollar für den Außenhandel. Ja, die Situation auf dem Binnenmarkt ist nicht besonders gut, aber uns hilft die auf den Außenmärkten. Durch die Neubewertung der Preisdynamik für ukrainische Exportwaren ist eine Summe von einer Milliarde US-Dollar zur Kompensation freigeworden.

Es gibt auch andere Faktoren wie beispielsweise die hohen Einnahmen aus dem Export von Dienstleistungen und Geldüberweisungen. Daher wird das Zahlungsbilanzdefizit in der Neubewertung weniger steigen, als die Auswirkungen durch die Blockade geschätzt werden. Das spiegelt sich auch in unserer neuen vorläufigen Prognose wider: 4,3 Milliarden US-Dollar, während sich das vorherige auf 3,4 Milliarden US-Dollar belief.

Welche Punkte werden zum jetzigen Moment am härtesten mit dem IWF verhandelt?

O. Tsch.: Streitpunkte gibt es nicht. Wir besprechen lediglich die Zahlen. Der IWF versucht, die Informationen zu verarbeiten. Die Verhandlungen laufen wie folgt ab: Zunächst präsentieren wir unsere Zahlen, dann präsentieren Sie auf Grundlage unserer ihre eigenen Zahlen. Montag haben wir unsere Zahlen übermittelt.

Die Erfüllung bestimmter Punkte des Memorandums ist für Ende März, Anfang April geplant? Wird ein neuer Zeitplan diskutiert?

O. Tsch.: Bislang wird das nicht thematisiert. Wir gehen davon aus, dass eine Einigung lediglich wenige Tage in Anspruch nehmen wird und der Zeitplan letztendlich nicht angepasst werden muss.

*Manche meinen: Die Blockade sei ein gerade recht kommender Grund, der Ukraine nicht die Tranche auszuzahlen, aber eben nicht der einzige. Der IWF nutze die Blockade, um sich eine Auszeit zu nehmen und genauer zu schauen, ob und wie wir die Forderungen des Programms zur Korruptionsbekämpfung umsetzen. *

O. Tsch.: Glauben Sie auch an solche Verschwörungstheorien?

Wieso Verschwörungstheorien? Die Geschehnisse, die sich im Nationalen Antikorruptionsbüro der Ukraine abspielen, stellen ein echtes Risiko hinsichtlich der Umsetzung der für den Kreditgeber wichtigen Punkte im Kampf gegen die Korruption dar. Ebenso schwer ist es zu glauben, dass der Fonds den baldmöglichen Ersatz der Hauptunterzeichner – Walerija Hontarewa und Wolodymyr Hrojsman – außer Acht lassen wird.

O. Tsch.: Nein. Das Memorandum wurde vollständig von allen Seiten angenommen. Alles wurde von den IWF-Mitarbeitern geprüft und anschließend ein Datum genannt. Der Direktorenrat nennt erst dann ein Datum, wenn man sich über alle Punkte einig ist. Wir sehen keine anderen Motive seitens des Fonds.

Wird auch die mittelfristige makroökonomische Prognose für 2018 und 2019 mit dem IWF verhandelt?

S. N.: Ja. Wenn wir Ende des Jahres sehen, dass das BIP weniger stark wächst, als wir im Januar prognostiziert haben, sind wir geneigt, dieses für 2018 nach oben zu korrigieren.

Während wir bislang für 2018 ein BIP-Wachstum von drei Prozent erwarteten, gehen wir jetzt davon aus, dass dieses 3,2 Prozent betragen wird. Bislang sehen wir keinen Anlass, die Kennzahlen zur Inflation neu zu bewerten. Im Übrigen haben wir noch Zeit, um unsere Prognosen abzuschließen.

Wovon hängen diese mittelfristigen Erwartungen hinsichtlich des BIP ab?

S. N.: 2017 werden die Unternehmen sich um alternative Rohstoff- und Energielieferanten bemühen und nach der Umorientierung 2018 mit voller Kapazität operieren. Die niedrige Vergleichsbasis ermöglicht ihnen 2018 gute Wachstumsergebnisse zu erzielen.

Welche Auswirkungen wird die Blockade Ihren Erwartungen nach 2018 auf die Zahlungsbilanz haben?

S. N.: Auf die Zahlungsbilanz – negative, aber im Vergleich zu 2017 wird dieser Negativeffektiv erheblich geringer ausfallen: etwa eine Milliarde US-Dollar.

Gehen wir in den Verhandlungen mit dem IWF davon aus, dass die Blockade 2017 beendet wird oder wird die Möglichkeit einer Verlängerung zugelassen?

S. N.: In unserem Basis-Szenario, das wir mit dem IWF verhandeln, ist eine Wiederaufnahme des Handels mit den besetzten Gebieten nicht vorgesehen.

21. März 2017 // Halyna Kalatschowa

Quelle: Ekonomitschna Prawda

Übersetzerin:    — Wörter: 2452

Jahrgang 1978. Yvonne Ott hat Slavistik und Wirtschaftswissenschaften an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg studiert. Seit 2010 arbeitet sie als freie .

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„Wieso auskotzen ? Ich bin aktuell mit Befreiung Awdejewkas recht zufrieden. Du und deine Mörderbande "Russische Soldaten haben nach der Einnahme der Kleinstadt Awdijiwka im Osten der Ukraine nach Angaben...“

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„Wieso auskotzen ? Ich bin aktuell mit Befreiung Awdejewkas recht zufrieden.“

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„Als neue Juden sozusagen? Das hättest du und deinesgleichen natürlich gerne, ist schon klar und mit den grünen Faschisten + CDU/CSU ist einiges vorstellbar. Nazi-Schweine unterstützen Nazi-Schweine,...“

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„Vielen Dank Erstmal! Meine Frau wird jetzt zur Botschaft fahren und eine schriftliche Bestätigung holen, dass ein Austritt nicht möglich ist. Mal sehen was die österreichische Seite dann sagt. Hallo,...“

„Handrij, Mariupol blüht ja auch auf. Im aktuellen Kriegsverlauf sind großflächige Zerstörungen leider unvermeidlich. Ob später alle Dörfer und Städte aufgebaut werden, ist natürlich fraglich. Später...“