Burger King steht vor Markteintritt in der Ukraine
Eine der größten Fastfood-Ketten in der Welt, Burger King, könnte in die Ukraine kommen. Das Unternehmen hat im Land seine Handelsmarken registriert und führt den Angaben des “Kommersant-Ukraine” nach mit den Besitzern der Kaffeehauskette „Schokoladniza“ Gespräche zur Übergabe der Rechte für die Geschäftsentwicklung. Der ukrainische Fastfood-Markt lockt mit hohen Wachstumstempi. In der letzten Zeit begannen die lokalen Ketten McFoxy und „Krylja“ in diesem zu arbeiten.
Burger King hat am 26. September die Registrierung seiner Handelsmarken Burger King und BK mit lateinischen und kyrillischen Buchstaben, „Sroby po-swojemu“, Home of the Whopper einschließlich der ukrainischen Variante bei Ukrpatent erhalten. Sie wurden auf das Mutterunternehmen Burger King Corp. über einen Patentvertrauten registriert. Die Direktorin der russischen Vertretung von Burger King (arbeitet seit Ende 2009 im Land), Jana Pessozkaja, weigerte sich die weiteren Pläne zum Eintritt in die Ukraine zu kommentieren, dabei anmerkend, dass die Registrierung für sich „noch nichts bedeutet“.
Übrigens führt Burger King bereits Gespräche zur Entwicklung der Kette in der Ukraine. In der Ukraine planen die Besitzer des russischen Franchisers – das Unternehmen Burger Rus, das dem Teilhaber der Kaffeehauskette „Schokoladniza“ Alexander Kolobow gehört, sich damit zu beschäftigen, teilte dem “Kommersant-Ukraine” ein Informant mit, der den Verhandlungen nahe steht. „Ich bin nicht über den Verlauf der Verhandlungen informiert, diese führt das russische Büro“, erklärte Wadim Wyssotschin, der die „Schokoladniza“ Kette in der Ukraine leitet. Bei der russischen „Schokoladniza“ verzichtete man auf Kommentare. „Burger King sucht bereits Räumlichkeiten und plant im nächsten Jahr das erste Restaurant zu eröffnen“??, sagt ein Informant des “Kommersant-Ukraine” aus einer der größten ukrainischen Fastfood-Ketten.
Zu welchen Bedingungen die Unternehmen kooperieren werden, ist bislang unbekannt, doch 2010 sagten die Vertreter von Burger King bei der Eröffnung des ersten Restaurants in Moskau, dass der Franchisenehmer dem Markenbesitzer Lizenzgebühren in Höhe von 5% von den Verkäufen und eine Fixsumme für das Marketing zahlt. Den Angaben von Reuters nach unterschreibt Burger King in einigen Fällen mit dem Franchisenehmer einen Vertrag, gemäß dem der Lizenznehmer der amerikanischen Holding 40.000$ für das Recht zur Eröffnung eines jeden Restaurants zu zahlen hat und für die Entwicklung des eigenen Geschäfts über 0,8 Mio. $ in bar, in Wertpapieren oder liquiden Aktiva verfügen soll.
Die Burger King Kette wurde 1954 in den USA gegründet und vereint mehr als 12.300 Restaurants in 76 Ländern der Erde (etwa 90 Prozent von ihnen über Franchising). Im Oktober 2010 kaufte Burger King das Investmentunternehmen 3G Capital.
Der ukrainische Markt ist noch weit von einer Sättigung entfernt, ist sich der Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit bei McDonald´s in der Ukraine, Michail Schuranow, sicher. „In den großen Städten sind etwa 40 Prozent des Marktes durch No-Name-Fastfoods besetzt. Deren Anteile können große Player besetzen“, sagt Schuranow. Den Angaben der Generaldirektorin der Beratungsfirma „Restorannyj Consulting“, Olga Nassonowa, nach gab es 2010 in Kiew 456 Fastfood-Läden. Bei McDonald´s schätzt man den Markt auf 163 Mio. Bestellungen im Jahr. „Der Markt entwickelt sich aktiv, die hohen Wachstumstempi locken neue Player an“, betont der Marketingdirektor von McDonald´s in der Ukraine, Sergej Bratussew. In der letzten Zeit tauchten einige potenzielle Konkurrenten für Burger King auf: 2009 die McFoxy Kette und im Sommer dieses Jahres die „Krylja“ Kette.
Den ukrainischen Markt interessieren viele internationale Player, insbesondere KFC, betont der Manager einer der Ketten. Doch schrecken die längeren Fristen für den Investitionsrückfluss (5-7 Jahre) im Vergleich mit den europäischen Ländern und ebenfalls die hohe Risiken der Geschäftsführung in der Ukraine internationale Unternehmen ab. Zusätzlich ist es den Worten Olga Nassonowa nach äußerst schwierig Stellen für die Restaurants zu finden. „Faktisch alle Erfolg versprechenden Plätze sind bereits besetzt, daher müssen sich neue Player entweder an neue Malls halten oder an Orte anderer Restaurants“.
Maria Popowa, Chalil Aminow
Quelle: Kommersant-Ukraine