Autoverkäufe sanken im Oktober
Den Ergebnissen des Oktobers nach sanken in der Ukraine zum ersten Mal seit einigen Monaten die Autoverkäufe. Einen Anstieg konnten in den Top-10 nur Volkswagen, Skoda und Nissan vorweisen. Marktteilnehmer heben hervor, dass die Ergebnisse des letzten Monats vor dem Hintergrund des Herbstbeginns blass aussehen, als die Verbraucher aufgrund der Gerüchte über eine anstehende Hrywnja-Abwertung aktiv Autos zu kaufen begannen. Händler erwarten zum Ende des Jahres eine traditionelle Ausweitung der Verkäufe. Doch die weitere Entwicklung des Marktes wird durch das schwache Wachstum der Autokreditvergabe eingedämmt.
Zum ersten Mal seit dem Juli wurde das beständige Wachstum der Autoverkaufsmengen in der Ukraine von einem Rückgang abgewechselt. Im Oktober wurden 18.800 neue Autos verkauft, was 11,18% weniger sind als im September, heißt es im Bericht der Analyse- und Informationsgruppe AUTO-Consulting. Das hat übrigens die Ergebnisstatistik für Januar bis Oktober des laufenden Jahres nicht verdorben: Die Verkäufe stiegen auf 175.000 (+36,48% gegenüber dem analogen Zeitraum 2010).
Ende des Sommers und im September beeilten sich die Verbraucher aufgrund von Gerüchten über eine mögliche Hrywnja-Abwertung ihre Mittel in den Kauf neuer Autos anzulegen, sagt die Generaldirektorin von „Auto International“ (Importeur von Mazda und Suzuki), Jelena Dunina. „Der traditionelle Verkaufsanstieg im Oktober verteilte sich wegen der Diskussion einer möglichen Erhöhung der Importzölle für Autos auf den Sommer“, fügt die Generaldirektorin des Unternehmens „Eurocar“ (Skoda), Marina Jakowlewa, hinzu. Am 30. Juni begann die Überbehördliche Kommission für den internationalen Handel (MKMT) nach der Beschwerde von Autoproduzenten mit Untersuchungen in Bezug auf den Autoimport. Die Hersteller hatten sich über die Branchenassoziation „UkrAwtoProm“ an die MKMT mit dem Vorschlag gewandt, den Importzoll, der derzeit 10% beträgt, auf 33,4-47% in Abhängigkeit vom Hubraum zu erhöhen. Sie begründeten ihre Position damit, dass von 2008 bis 2010 der Anteil der Importautos am Gesamtvolumen der Verkäufe um 16 Prozentpunkte gestiegen ist. Und die Auslastung der einheimischen Autoproduzenten überstieg 2010 nicht die 20-Prozentmarke (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine” vom 4. Juli).
Vor dem Hintergrund eines allgemeinen Rückgangs im Oktober wurde ein Anstieg der Verkäufe bei Autos der Marken Volkswagen, Skoda und Nissan festgestellt. Volkswagen erhöhte die Verkäufe um 52,4% auf 1.300 Stück, Skoda um 20,9% auf 926 und Nissan um 5,1% auf 886. Beim Unternehmen „Porsche Ukraina“ (Importeur für Volkswagen und Audi) sagt man, dass dies dank der Erhöhung der Lieferungen gelang. „Im September hatten wir einen Mangel an populären Ausstattungen beim Polo, dem Passat und dem Toureg, doch im September konnten wir diesen beseitigen. Hauptgrund für den Anstieg der Verkäufe im letzten Monat wurde die Verdoppelung der Quote für Lieferungen des populärsten Autos in unserer Linie, dem Polo Sedan, aus dem russischen Autowerk“, sagt der Marketingspezialist der Abteilung Volkswagen PKW beim Unternehmen „Porsche Ukraina“, Maxim Michedow.
Den Ergebnissen der nächsten Monate nach braucht man keine Ausweitung der Verkäufe erwarten, meinen Marktteilnehmer. „Die Zentralbank reduziert die Verbraucherkreditvergabe, indem sie diese in den Produktionssektor überführt. Wenn Anfang des Frühlings der Anteil der Autokredite bei 25% lag, so beträgt er jetzt 15-20%“, meint Dunina. „Die Regierung führt eine gezielte Politik des Ersatzes von Importen durch und das konnte den Automarkt nicht unberührt lassen. Zum jetzigen Moment hat die Zentralbank Bedingungen geschaffen, die den Anstieg der Verbraucherkreditvergabe nicht fördert“, erläutert Anastassija Golowatsch, Analystin beim Investmentunternehmen „Renaissance Capital“. Der Vorstandsvorsitzende der Astra Bank, Michail Wlassenko, meint, dass der Anteil der Autokredite sich um weitere 5% verringern könnte, denn die Pravex-Bank und die BM Bank verzichten ebenfalls auf sie.
Der Meinung von Jelena Dunina nach werden die Distributoren bis Ende des Jahres in der Regel verschiedene Aktionsangebote machen, so dass man zum Jahresabschluss einen 30-prozentigen Anstieg der Verkäufe – auf 210.000 Einheiten – erwarten kann.
Andrej Ledenjow
Die populärsten verkauften Autos in der Ukraine
Position im Oktober | Position im September | Marke | Verkäufe im Oktober | Anteil im Oktober | Verkäufe im September | Anteil im September |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1 | WAS (Lada) | 2.503 | 13,29 | 2.803 | 13,22 |
2 | 2 | Hyundai | 2.152 | 11,43 | 2.298 | 10,84 |
3 | 3 | SAS (Saporoshje) | 1.673 | 8,88 | 1.962 | 9,25 |
4 | 9 | Volkswagen | 1.317 | 6,99 | 864 | 4,08 |
5 | 4 | Ford | 1.034 | 5,49 | 1.289 | 6,08 |
6 | 5 | Renault | 1.016 | 5,4 | 1.210 | 5,71 |
7 | 7 | Toyota | 957 | 5,08 | 1.027 | 4,84 |
8 | 13 | Skoda | 926 | 4,92 | 766 | 3,61 |
9 | 10 | Nissan | 886 | 4,71 | 843 | 3,98 |
10 | 6 | Chevrolet | 850 | 4,51 | 1.192 | 5,62 |
Quelle: Kommersant-Ukraine