Kabinett verabschiedet "Gesetz über Derivate"


Das Ministerialkabinett verabschiedete gestern die endgültige Version des Gesetzesprojektes “Über Derivate”, welches eine Reihe neuer Finanzinstrumente einführt.Experten merken an, dass die “Werchowna Rada” in diesem Jahr das Gesetz wohl nicht bestätigen wird, sich dabei auf die Unreife des Marktes für diese Instrumente berufend. Übrigens, nach ihrer Bewertung, nach dem Erscheinen dieser neuen Instrumente können Börsenhändler ihre Risiken auf Waren und Aktienmärkten absichern.

Gestern verabschiedete der Ausschuss für Fragen der Wirtschaftspolitik und für europäische Integration des Ministerialkabinetts das von der Staatlichen Kommission für Wertpapiere und Aktienmärkte vorbereitete Gesetzesprojekt “Über Derivate”. Das Dokument, von dem eine Kopie dem Kommersant-Ukraine vorliegt, führt Derivate als finanzielle Instrumente ein, welche die Verpflichtung beinhalten zum Kauf und/oder Verkauf von zu Grunde liegenden Aktiva und/oder der Durchführung von Geldumtausch zu Preisen, welche am Tag der Emitierung des Instruments festgelegt wurden. Zu den zugrundeliegenden Aktiva können Wertpapiere, Waren, ausländische Währungen und andere Aktiva (Wertpapierindizes, Zinssätze, Wechselkurse) zählen.

Es wird zwei Arten von Derivaten geben, vorgezogene Verträge (Futures, Optionen, Forwards und Swaps) und abgeleitete Wertpapiere (Optionszertifikate und Optionsscheine). Verwirklicht wird der Handel mit derivativen Papieren nur an Wertpapierbörsen oder Spezialbörsen (der Statutenfonds der Börse soll 6 Mio. Hrywnja, ca. 0.7 Mio. €, betragen). Organisatoren der vorgezogenen Kontrakte können genauso Warenmärkte und Märkte für landwirtschaftliche Produkte sein.

Dem Leiter der Abteilung für Entwicklung des Gesetzeswerkes auf dem Markt für Wertpapiere der Staatlichen Kommission für Wertpapiere und Aktienmärkte Maxim Libanow nach, ist eine der Streitfragen des Dokuments, welche lange Zeit diskutiert wurde, war die Bildung einer Clearingstelle, welche nötig ist für die Durchführung der Abrechnung der Derivate. “Die Clearingstelle – das ist eine Person, welche festlegt, wer wem wie viel zahlen muss am Ende einer Handelssitzung” – so Liwanow – “Weiter, wenn es Geld es, dann geht es über eine Abrechnungsbank – wenn es Wertpapierderivate sind, dann über einen Depositar – wenn es vorgezogene Börsenkontrakte sind, dann über die Börse.” Entschieden ist, dass die Clearingstelle als Organisator des Handels oder Depositar gegründet wird und die Teilnehmer des Marktes sind Wertpapiere mit einem Nennwert von nicht weniger als 10 Mio. Hrywnja (ca. 1,47 Mio. €).

Eine Reihe von Experten zweifelt daran, dass das Gesetzesprojekt, welches schon in dieser Woche an die “Werchowna Rada” übergeben werden kann, noch in diesem Jahr bestätigt wird, da der Wertpapiermarkt noch nicht bereit ist. Der Vorstandsvorsitzende der Ukrainischen Internationalen Börse Wladimir Kowalenko ist sicher, dass im Land keine vollwertigen Märkte für Aktien und Obligationen existieren und daher ist die Einführung eines Marktes für Derivate eine Sache in der Zukunft. “Wir dachten vor fünf Jahren, dass es einen normalen Markt für Aktien und Obligationen geben wird, doch hat sich praktisch nichts geändert.” – sagte er – “An der Devisenbörse gab es Versuche des Verkaufes von Energieoptionen, doch hat der Markt die nicht angenommen.” Der Präsident des Investmentfonds “Amadeus-Index PFTS” Michail Rojko geht davon aus, dass der Markt bislang nicht bereit ist für den Handel mit Derivaten, da für deren Wirksamkeit funktionierende Warenmärkte erforderlich sind.

Übrigens, der Vertreter des Direktors des Departements für Handel der Investmentfirma “Dragon Capital” Dennis Mazujew ist sicher, dass der Finanzmarkt bereits vorbereitet ist für die Einführung der neuen Finanzinstrumente. “Das wird nützlich für den landwirtschaftlichen Sektor, und gleichzeitig den Exporteuren und Importeuren.”, sagt der Experte. “Auf der ganzen Welt gibt es eine riesige Nachfrage nach Derivaten und die Umsätze auf diesen Märkten übersteigen die Umsätze der Basispapiere – Aktien und Anleihen.” Der Analyst der Investmentfirma “Troika Dialog Ukraine” Maxim Bugrij merkt an, dass man mit Optionen seine finanziellen Risiken begrenzen kann. “Sie können die Aktien eines ukrainischen Emittenten erwerben und gleichzeitig die Option für ihren Verkauf oder den Verkauf von Futures auf Indizes wie den PFTS – erzählt der Analyst. “Am nötigsten sind Optionen für volatile Aktien, dass ist eine der Weisen die Risiken zu steuern.”

Übersetzer:   Andreas Stein  — Wörter: 659

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