Wer ist Rinat Achmetow?


Rinat Leonidowitsch Achmetow ist ein bekannter Geschäftsmann, Industrieller, Milliardär, nach einigen Darstellungen der reichste Mann der Ukraine, Besitzer des Fußballklubes „Schachtjor“, des Fernsehsenders „Ukraina“, des Unternehmens System Capital Management, Abgeordneter der Werchowna Rada der Ukraine für die „Partei der Regionen“ und Gründer des Fonds „Effektives Management/Effektiwnoje Uprawlenie“.

Rinat Achmetow, von der Nationalität her Tatare, wurde am 21. September 1966 in der Stadt Donezk in der Familie eines Bergarbeiters geboren. Anfang der 1990er Jahre schloss er die wirtschaftliche Fakultät der Donezker Staatsuniversität als Ökonom mit der Spezialisierung „Marketing“ ab.

Sein Name wurde erstmals in der Mitte der 1990er danach einer breiten Öffentlichkeit bekannt, als er den Präsidenten des Fußballklubs „Schachtjor“, Achat Bragin (der als Gründer der größten kriminellen Vereinigung im Donbass bezeichnet wurde und ebenfalls als „Alik der Grieche“ bekannt war), der im Ergebnis einer Explosion im „Schachtjor“ Stadion in Donezk am 15. Oktober 1995 umkam.

Im Jahre 1995 wurde unter Beteiligung von Achmetow die Dongorbank gegründet, den den Daten vom 1.10.2007 nach, den 24. Platz unter den Banken der Ukraine nach der Höhe der allgemeinen Aktiva belegte.

Ende der 1990er wurde er zur einflussreichsten Person im Donbass.
Rinat Achmetow ist:

Familie: Verheiratet, Ehefrau – Lilija Achmetowa (Smirnowa), Jahrgang 1965. Heute ist sie Leiterin des Controllings der SAO (Geschlossene Aktiengesellschaft) „SKM“ (System Capital Management). Vorher arbeitete sie – nach dem Finanzbericht von SCM für 2006 – im Donezker Werk für gummitechnische Fertigungen als Fahrerin der 2. Kategorie. Die Eheleute Achmetow haben zwei Söhne – Damir (1988) und Almir (1997). Die Mutter des Unternehmers Njakija Nasredinowna ist die Vorsitzende des Aufsichtsrates der SAO „SKM“.

Aktiva: Als Geschäftsmann gab Achmetow im Jahre 2001 zum ersten Mal über sich Auskunft, in einem Interview mit der Zeitschrift „Korrespondent“. Damals gab er an, dass er folgende Unternehmen besitzt:

  1. die Dongorbank (an 24. Stelle in der Ukraine der Höhe der allgemeinen Aktiva nach)
  2. die Firma „Ljuks/Lux“ – Haupttätigkeit ist die Vermietung von eigenen und staatlichen Immobilien und Autos zur direkten Nutzung
  3. das Unternehmen System Capital Management – es besitzt die Kontrollpakete der Aktien von mehr als 100 Unternehmen, die im Bergbau und in der Metallverarbeitung, der Energiewirtschaft, der Telekommunikation, im Bereich von Banken, Versicherungen, Mediengeschäft, im Einzelhandel, im Immobilienbereich und anderen Branchen der Wirtschaft tätig sind. Über die Unternehmensstruktur „System Capital Management“ kontrolliert Achmetow bedeutende Aktienpakete folgender Unternehmen: des Kramatorsker Maschinenbauwerkes, des Dneprmetallkombinates namens Dzierżyński, des Dnepropetrowsker Röhrenwerkes namens Lenin, des Kertscher Metallkombinates und der OAO „Asowstal“. Des Weiteren werden die PUMB (Erste Ukranische Internationale Bank), das Versicherungsunternehmen „Asko“, der Fußballklub „Schachtjor“, das Hotel „Donbass-Palace“ und die Bierfabrik „Sarmat“ von SCM verwaltet.

Die 2006 gegründete Holding Metinvest fasst die Bergbau- und Metallverarbeitungsaktiva Achmetows zusammen und wird vollständig von SCM kontrolliert. 2008 gehörten dieser Holding 28 Unternehmen an, die in drei Abteilungen zusammengefasst sind: dem Bereich Kohle und Koks, dem Erzbereich und der Abteilung für Stahl- und Walzgut.

  1. Der Fonds „Effektiwnoje Uprawlenije/Effektives Management“ – ist ein ukrainischer Fonds, der auf die Ausarbeitung von langfristigen ökonomischen Programmen ausgerichtet ist. Die Finanzierung des Fonds wird von der einheimischen Wirtschaft bewerkstelligt. Gemäß der internationalen Praxis ist die Finanzierung von den Inhalten der Programme und Projekte getrennt.
  2. Im Medienbereich besitzt Achmetow die TRK (TeleRadioKompanija) „Ukraina“, die Radiostation „Ljuks/Lux“, die Verlagsgruppe „Segodnja“ und die Zeitungen „Wetschernij Donezk“ und „Salon Dona i Bass“

Beteiligung an der Politik: Ungeachtet des großen Einflusses in der Oblast Donezk, hat Rinat Achmetow sich lange Zeit aus der Politik herausgehalten. Die Situation änderte sich nach der „Orangen Revolution“. Einer verbreiteten Ansicht nach, hatte Achmetow den Wahlkampf von Wiktor Janukowitsch finanziert, des damaligen Premierministers der Ukraine, der bei den Präsidentschaftswahlen 2004 kandidierte. Im Ergebnis des Machtantritts des „orangen Teams“ hatte Achmetow einige Rufverluste hinzunehmen. Im Sommer 2005 kam bei den Rechtspflegeorganen der Verdacht auf, dass er eine Beziehung zu einigen Wirtschaftsverbrechen und Auseinandersetzungen von vor 18 Jahren haben könnte. An die Adresse des Geschäftsmannes wurden Einladungen “zu einem Gespräch für einige Auskünfte“ gesandt und danach folgten Durchsuchungen seiner Büros und seines Wohnsitzes. Achmetow entschied sich, dieses “Unwetter“ in einem der Lieblingsplätze der europäischen Reichen abzuwarten – im stillen und ruhigen Fürstentum Monaco. Und nach einigen Monaten der “Erholung und der Arbeit“ im Ausland, kehrte er ruhig in die Ukraine zurück und setzte nicht nur seine Geschäftstätigkeiten fort, sondern stieg auch in die Politik ein. Im Jahre 2006 trat er in die Partei der Regionen ein und auf Listenplatz 7 gelangte er in die Werchowna Rada. Bei den vorgezogenen Wahlen 2007 schaffte er es ebenfalls wieder für die Partei der Regionen in das Parlament, wo er laut der Zeitschrift „Korrespondent“ selten anwesend ist und zu den inaktivsten Abgeordneten zählt.

Das Magazin Forbes schätzte sein Vermögen im Jahre 2008 auf 1,8 Mrd. $, was ihm auf der Liste den 397. Platz garantierte. Ein Jahr zuvor wurde sein Vermögen noch auf 7,3 Mrd. $ geschätzt, wodurch er den 127. Platz in der Milliardärsliste belegte.

Wiktor Metjolkin

Stand: Juli 2009

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