55% der Kiewer Rentner würden angeblich gern im Altersheim leben


In Kiew leben mehr als 700.000 Rentner und Invalide, mehr als 50.000 von ihnen allein. Sie alle benötigen soziale Unterstützung und Schutz von Seiten der Gesellschaft und der Stadtregierung.” Dies ist einer Pressemitteilung der Kiewer Stadtverwaltung zu entnehmen.

Davon handelte die öffentliche Anhörung zur Frage “Sozialer Schutz der Menschen fortgeschrittenen Alters, einsamen Rentnern und Invaliden”, die unter der Leitung der Ersten Stellvertreterin des Leiters der Kiewer Stadtverwaltung, Irena Kiltschizkaja, stattfand.

Der Leiterin der Verwaltung für soziale Sicherheit der Bevölkerung, Tatjana Kostjurenko, nach, gibt es eine Kategorie von Bürgern, die sich selbst nicht versorgen können und die eine ständige Betreuung benötigen. Diese können über eine persönliche Erklärung in eine Altersheim auf Staatskosten umsiedeln. Falls die Interessenten Verwandte im arbeitsfähigen Alter haben, so sind diese, gemäß den geltenden Gesetzen, verpflichtet, für den Aufenthalt in den Altersheimen zu hundert Prozent zu zahlen. Dies sind heute 3.000 Hrywnja im Monat (etwas weniger als 300 €).

Derzeit gibt es in Kiew acht spezialisierte Heime, von denen drei – allgemeine Heime mit 650 Betten sind, drei Nervenheilanstalten für 1.500 Personen und zwei Kinderheime. Außerdem, gibt es in der Hauptstadt etwa 1.500 mobile Pflegedienstmitarbeiter, die einzeln lebende Rentner zu Hause versorgen. Gleichzeitig gibt es in Kiew elf Gebietszentren für soziale Betreuung.

Natalja Danko, Leiterin des Hilfsdienstes des Bürgermeisters für die Kiewer Bürger “Call-Center”, nach, haben im laufenden Jahr 351 Rentner oder Invalide den Wunsch geäußert in ein Heim zu kommen. Ihren Worten nach, werden als Hauptgrund für die Übersiedlung Einsamkeit, fehlende Kommunikation, Gleichgültigkeit von Verwandten und nahe stehenden Menschen genannt. Außerdem möchten die Pensionäre ihre Kinder nicht mit ihren eigenen Problemen belasten, teilweise sind die Kinder finanziell nicht in der Lage ihre Eltern zu unterstützen, die Führung eines eigenständigen Lebens ist schwer möglich usw.

“Es ist notwendig unsere Beziehung zu einsamen Leuten höheren Alters zu ändern, genau so wie zu der Prozedur der Übersiedlung in Heime. Denn niemand denkt daran, dass Verwandte, die für den Aufenthalt in Heimen zahlen müssten, auch wenn sie im arbeitsfähigen Alter sind, einen asozialen Lebensstil pflegen können, Alkohol- oder Drogenmissbrauch betreiben, ihre Eltern verspotten. Heute haben wir diese Frage berührt, da wir nicht wissen, welche Probleme diese Leute beunruhigen. Derzeit können wir auf zivilisierte Weise diese Probleme dafür lösen, dass in zehn Jahren es überhaupt keinerlei doppelte Deutungen dieser Frage geben wird”, betonte Irena Kiltschizkaja.

Im Verlaufe der öffentlichen Anhörung wurde eine interaktive Befragung zum Thema: “Wir möchten Sie ihr Alter verbringen?” durchgeführt, in der mehr als 3.500 Menschen teilnahmen. So erklärten 55% der Befragten, dass sie ihr Alter im Heim verbringen möchten; 40% sind bereit für sich selbst zu sorgen; weitere 5% haben andere Vorschläge bezüglich des Lebens im Alter.

Quelle: Kiewer Stadtverwaltung mit Bildern

Übersetzer:   Andreas Stein  — Wörter: 461

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