Erster geschlagener Kandidat spricht Empfehlung für Timoschenko aus
Der Präsidentschaftskandidat und Bürgermeister der Stadt Ushgorod, Sergej Ratuschnjak, teilte gestern mit, dass er beabsichtigt im zweiten Wahlgang Premierministerin Julia Timoschenko zu unterstützen. „Sie wird von der internationalen Gemeinschaft und den Regierungen der europäischen Staaten angenommen, doch vor Wiktor Janukowitsch verschließt jede zweite (Regierung) ihre Türen“, erläuterte Ratuschnjak seine Position, unterstreichend, dass er die für ihn stimmenden Wähler dazu aufruft im zweiten Wahlgang Timoschenko zu unterstützen. Sergej Ratuschnjak wurde damit zum ersten der 16 Anwärter auf den Präsidentenposten, die nicht in die zweite Runde gelangt sind, der einen der beiden Favoriten des Wettstreites unterstützt. Nach den vorläufigen Angaben der Zentralen Wahlkommission stimmten für Ratuschnjak 0,12% der Wähler (etwas mehr als 30.000 Menschen).
Vorher hatte er im Interview mit dem „*Kommersant-Ukraine*“ erklärt, dass er in der zweiten Runde nicht einen der Kandidaten unterstützen wird. „Niemandem werde ich meine Stimmen geben und niemanden werde ich unterstützen – weder öffentlich, noch heimlich“, sagte Ratuschnjak (Ausgabe des „*Kommersant-Ukraine*“ vom 11. Dezember 2009). Damals dementierte Sergej Ratuschnjak die Erklärungen anderer Präsidentschaftskandidaten – Arsenij Jazenjuk und Michail Brodskij – darüber, dass er ein technischer Kandidat von Julia Timoschenko sei. „Was können diese gemieteten Wechsler (schnyri) schon sagen? Ich habe Timoschenko immer kritisiert, ihr in die Augen gesagt: ‘Julenka, deine Ausschreibungskammer (gemeint ist der Fonds für Staatseigentum) diese ganze Bande von der SDPU (o) (Sozialistische Partei der Ukraine (vereinigte)) um dich herum berauben das Land um Milliarden Hrywnja jeden Monat“.
Gestern kommentierte Ratuschnjak die Änderung seiner Position bezüglich der Unterstützung eines Kandidaten trocken.
„Was hat sich geändert seit Dezember letzten Jahres?“, fragte der „*Kommersant-Ukraine*“ bei ihm nach
„Nichts. Janukowitsch hat einfach kein Recht Präsident zu sein“, antwortete ihm der Bürgermeister von Ushgorod, verabschiedete sich und legte auf.
Walerij Kutscheruk
Quelle: Kommersant-Ukraine