"Pusata Chata" sucht strategischen Investor


Einer der Marktführer im Fastfoodsegment der Ukraine – die Kette “Pusata Chata” – hat sich mit der Suche nach einem strategischen Investor beschäftigt. Den Daten des “Kommersant-Ukraine“ nach, hatte das Unternehmen Verhandlungen mit europäischen Investitionsfonds geführt. Unter Krisenbedingungen sind Ketten mit Schnellrestaurants ein äußerst attraktives Segment für Investitionen, denken Experten.

“Wir führen Verhandlungen mit Investoren mit dem Ziel der Anwerbung langfristiger Gelder für die Entwicklung der Kette”, erklärte der Generaldirektor der Kette, Wladislaw Gulij, der Nachrichtenagentur “Interfax-Ukraina”. “Wir suchen unterschiedliche Investoren und untersuchen alle möglichen Varianten der Zusammenarbeit. Doch es ist noch keine Tatsache, dass es in diesem Jahr zum Geschäftsabschluss kommt”, teilte Gulij dem “Kommersant-Ukraine“ mit. Den Worten eines Informanten des “Kommersant-Ukraine“, der mit den Plänen der Aktionäre des Unternehmens vertraut ist, hatte “Pusata Chata” bereits im letzten Jahr einen Portfolioinvestor gesucht, mit dessen Partnerschaft man einen Börsengang durchführen wollte. “Das Unternehmen führte Verhandlungen mit europäischen Investitionsfonds. Doch falls es keinen Investor findet, ist es für das Unternehmen in diesem Jahr nicht kritisch. In 2009 hatte die Kette keine Kreditverbindlichkeiten zu tilgen”, erläuterte der Gesprächspartner des “Kommersant-Ukraine“.

Die Kette “Pusata Chata” wurde im Jahre 2003 gegründet und vereinigt 37 Restaurants in 14 Städten der Ukraine. Die Finanzwerte werden nicht veröffentlicht. Eigentümer der Kette sind, den Informationen von Marktteilnehmern nach, die Unternehmer Wjatscheslaw und Alexander Konstantinowskij.

“Pusata Chata” betrachtet die Krisenzeit als Möglichkeit der Erweiterung des Marktanteiles auf Kosten der Konkurrenten. Den Worten von Gulij nach, gibt es in der Kette nicht eine Einrichtung mit Verlusten. Die Eigentümer der vom Unternehmen gemieteten Räumlichkeiten sind dem Unternehmen den Mietzins senkend entgegengekommen. Vorher hatte der Vertreter des Geschäftsführers von “Pusata Chata”, Alexander Owtscharenko gesagt, dass der Mietzins für die Einrichtungen der Kette 10% des Umsatzes nicht übersteigen soll, da im gegensätzlichen Fall ihre Tätigkeit unrentabel wird.

Derzeit sind alle Marktteilnehmer des Fastfoodbereiches mit Schwierigkeiten konfrontiert. Den Angaben von “Pusata Chata” selbst nach, sank der Warenumsatz der Kette im Februar um 50% in Dollar und um 20% in Hrywnja im Vergleich zum Oktober 2008. Aufgrund des Einnahmenrückgangs der Bevölkerung und der Abwertung der Hrywnja hat das Unternehmen ebenfalls einen Rückgang der Durchschnittsbestellung festgestellt – von 5$ im Jahr 2008 auf 3$ Anfang 2009. “In unseren Einrichtungen ist der Gewinn von November bis April um 15% gefallen”, sagt einer der Generaldirektoren der Fastfoodkette.

Die letzten zwei Jahre ist “Pusata Chata” der Marktführer im Fastfoodsegment, sogar McDonald`s überholend, betont die Generaldirektorin von “Restaurant Consulting”, Olga Nasonowa. Ihren Worten nach, ist das Format der Schnellrestaurants unter Krisenbedingungen das attraktivste für Investitionen. “Einrichtungen des unteren Preissegmentes sind in Krisenzeiten von Seiten der Verbraucher gefragter”, erläutert Nasonowa. Außerdem ist dieses Segment eines der dynamischsten – in den letzten fünf Jahren betrug das jährlich Wachstum des Marktes 20%, betont man bei “Restaurant Consulting”. Und das Marktvolumen der Schnellrestaurants lag allein in Kiew im Jahr 2008 bei 320 Mio. $ gegenüber 270 Mio. $ ein Jahr früher.

Weronika Gawriljuk

Quelle: Kommersant-Ukraine

In den Ekonomitscheskije Isvestija wird ebenfalls über das Thema berichtet und angemerkt, dass die Kette “Dwa Gusja” ebenso einen Investor sucht, der 2-5 Mio. $ in die Erweiterung des Netzes stecken soll. Die Konkurrenz hält aber die Erweiterungspläne von “Pusata Chata” aufgrund der Schuldenlast für nicht realistisch, es wird eher von einem Verkauf der Kette ausgegangen.

Übersetzer:   Andreas Stein  — Wörter: 586

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