Seit Anfang Oktober starben in der Westukraine vermutlich 20 Menschen an Lungenentzündung


Seit Anfang Oktober sind in den Oblasten Lwiw, Iwano-Frankiwsk und Ternopil 20 Menschen an Lungenentzündung gestorben. Darüber informierte der Erste Stellvertreter des Gesundheitsministers, Wassilij Lasorischinez. Seinen Worten nach ist die Diagnose der Pneumonie eine vorläufige und es wird erst in einigen Tagen, nach genaueren Analysen der Toten, genau bekannt, wodurch die Todesfälle hervorgerufen wurden.

Er fügte ebenfalls hinzu, dass in der Oblast Ternopil 10 Personen starben, 95 in Krankenhäuser eingeliefert wurden, von denen 25 sich in einem schwierigem Zustand befinden und von denen sieben Kinder sind. In der Oblast Lwiw starben vier Personen an Pneumonie, unter den in Krankenhäusern Eingelieferten befinden sich zwei in schwierigem Zustand. Hingegen starben in der Oblast Iwano-Frankiwsk sechs Menschen, 25 wurden in Krankenhäuser eingeliefert, von denen sieben in einem schweren Zustand sind.

Die Erste Stellvertreterin des Staatlichen Hauptsanitätsarztes, Ljudmila Mucharskaja, betonte, dass in den zehn Kontrollstädten der Ukraine zum heutigen Tag die Epidemieschwelle für Grippe- und Erkältungserkrankungen nicht überschritten wurde. “Näher als andere an der Schwelle zur Epidemie befindet sich die Oblast Lwiw, wo in der letzten Woche der Anstieg der Grippe- und Erkältungserkrankungen bei 10% lag”, betonte Mucharskaja.

Der Staatlichen Hauptsanitärarzt, Alexander Bilowol, erklärte seinerseits hingegen, dass in den Oblasten Ternopil, Iwano-Frankiwsk und Lwiw die Epidemieschwelle überschritten wurde, darunter in der Region Ternopil um das anderthalbfache. Er fügte hinzu, dass die Situation im Kreis Ternopil schwierig ist, wohin sich eine Kommission des Gesundheitsministeriums begeben hat, um die Umstände der Verschärfung der epidemischen Situation zu klären. Außerdem rief Bilowil die Bürger dazu auf, sich bei Erscheinen von Erkältungs- und Grippesymptomen an einen Arzt zu wenden.

Als Grund für das frühe Einsetzen einer epidemiologischen Situation in einzelnen Regionen nannte Bilowil die starke Abkühlung und chronische Erkrankungen, deren Zahl sich in letzter Zeit erhöht hat. Seinen Worten nach ist das Gesundheitsministerium auf eine landesweite Epidemie vorbereitet. Für den Fall einer Epidemie gibt es 378.000 Krankenhausbetten in Reserve und für die Untersuchung der Patienten können Medizinstudenten des 6. Studienjahres und Hospitanten eingesetzt werden.

Vorher hatte heute der Gesundheitsminister der Ukraine, Wassilij Knjasewitsch, bei einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass in der Ternopiler Oblast neun Menschen an Lungenentzündung gestorben sind und 95 wurden hospitalisiert. Der Minister unterstrich, dass eine Expressdiagnose bei den Verstorbenen keinen A/H1N1 Virus festgestellt hat.

Er hob ebenfalls hervor, dass sich in diesem Moment die Erkrankungszahl mit Virusinfektionen auch in den westlichen Oblasten der Ukraine zu erhöhen beginnt, insbesondere in den Oblasten Iwano-Frankiwsk und Lwiw. Der Minister hob hervor, dass die Hauptaufgabe in der Bestimmung des Virus liegt, das die Krankheit hervorruft. “Die Hauptsache ist, es rechtzeitig zu entdecken und Hilfe zu leisten. Die Ressourcen sind vorhanden”, betonte Knjasewitsch.

Er rief ebenfalls dazu auf, sich bei beliebigen Erkrankungsanzeichen an einen Arzt zu wenden.

In allen Nachbarstaaten der Ukraine übersteigt die Zahl der an der Grippe A/H1N1 gestorbenen Menschen den ukrainischen Wert, beispielsweise hat Weißrussland nach der Ukraine den niedrigsten Wert mit sechs Menschen.

Zum Stand 23. Oktober sind an dieser Grippe in der Welt 499.847 Menschen erkrankt. Die Ukraine führte bereits Verhandlungen mit der Weltgesundheitsorganisation und UNICEF bezüglich den Möglichen Kaufs von Impfmitteln gegen die Grippe, wenn es notwendig werden würde.

Quelle: RBK-Ukraina

Übersetzer:   Andreas Stein  — Wörter: 529

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