Weiterhin negative Außenhandelsbilanz
Ungeachtet des Wachstums der Exporte ukrainischer Waren, stieg der negative Außenhandelssaldo im Januar/Februar bereits auf 1,38 Mrd. Dollar. Damit erreicht er bereits die Hälfte der vom Wirtschaftsministerium prognostizierten Höhe für das ganze Jahr. Experten veranschlagen für dieses Jahr einen negativen Saldo von 6 – 6,5 Mrd. Dollar, dabei werden die Hauptabsatzmärkte für ukrainische Waren weiterhin in der EU und in den Staaten der GUS liegen. Doch die Türkei steigt ebenfalls in der Gunst der ukrainischen Exporteure.
Nach den Daten des staatlichen Statistikamtes stiegen die Exporte im Februar 2007 um 32 % auf 3,411 Mrd. Dollar, gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig erhöhten sich die Importe um 34,4 % auf 4,2966 Mrd. Dollar. Damit ergab sich ein negativer Saldo von 885,6 Mio. Dollar (Vorjahr 601 Mio. Dollar). Im Februar noch erklärte der Finanzminister Nikolaj Asarow, dass er für dieses Jahr eine ausgeglichene Handelsbilanz erwartet. Später erklärte der Wirtschaftsminister Anatolij Kinach, dass er in diesem Jahr von einem negativen Saldo von 2,6 – 2,8 Mrd. Dollar nach einer negativen Bilanz im letzten Jahr von 6,66 Mrd. Dollar. Die optimistischen Prognosen der Minister basieren auf den guten Januardaten, wo zum ersten Mal seit zwei Jahren das Wachstum der Exporte (37,2 %) jenes der Importe (36,5 %) übertraf.
Im Februar überholte der Import bei den Wachstumsraten den Export wieder. Nach zwei Monaten betrug das Exportwachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum 34,5 % (6,62 Mrd. Dollar). Zur selben Zeit stiegen die Importe um 35,7 % (7,99 Mrd. Dollar). Damit stieg der negative Handelssaldo auf 1,38 Mrd. Dollar, was etwa der Hälfte der vom Wirtschaftsminister gemachten Prognose für das ganze Jahr entspricht.
Wie im Jahr 2006, ist der größte Zuwachs bei den Exporten in Januar/Februar 2007 in die Staaten der GUS (64,7 %) und der EU (37,8 %) zu verzeichnen. Genauso stiegen die Exporte in die Staaten Asiens (11,8 %), Nord- und Südamerikas (7,90 %) und Afrikas (6,1 %), wo im Januar noch ein Fall der Exportraten zu verzeichnen war.
Experten meinen dazu, dass die Exporte der Ukraine sich mehr und mehr auf drei Märkte konzentrieren, die GUS, die EU und Asien, hierbei insbesondere die Türkei. Weiterhin gehen die Experten davon aus, dass die Prognosen der Minister ohne jegliche Grundlage sind. Es ist demnach nicht davon auszugehen, dass in diesem Jahr ein geringerer negativer Außenhandelssaldo als 6 Mrd. Dollar zu erwarten ist.
Quelle: “Kommersant-Ukraine“, 19.04.2007