In Lwiw fand gestern eine Demonstration anlässlich des 66. Jahrestages der Gründung der SS-Division "Galizien" statt
Gestern fand in Lwow/Lwiw eine Veranstaltung anlässlich des 66. Jahrestages der Gründung der SS-Division “Galizien/Galitschina/Halytschyna” statt. Als Organisator trat die Lwiwer Stadtorganisation der Ukrainischen Partei (UP) auf. Auf dem Lytschakiw Friedhof legten die mehr als 50 Teilnehmer, hauptsächlich junge Leute, eine Schweigeminute für die gefallenen Kämpfern ein und legten Blumen am Denkmal der ersten Division der Ukrainischen Nationalarmee nieder. Danach marschierten sie, eine Kolonne bildend, zum Taras-Schewtschenko-Denkmal, welches sich auf dem Prospekt der Freiheit im Zentraum der Stadt befindet. Dabei skandierten sie “Slawa Ukrajiny! Herojam Slawa!” (ungefähr “Ehre der Ukraine! Ruhm den Helden!”). Die Teilnehmer des Marsches trugen dabei Parteiflaggen der UP und Zeichen mit der Symbolik der SS-Division “Halytschyna”: einem goldenen Löwen, der drei Kronen auf dem Kopf hat. Am Schewtschenkodenkmal führten die Demonstranten eine Versammlung durch, auf der einige Veteranen anwesend waren, welche die Uniform der Division trugen. Einer von ihnen, der 82-jährige Leonid Mucha, erzählte dem “Kommersant-Ukraine”, dass er 17 Jahre alt war, als er 1943 als Freiwilliger in die Division eintrat, dafür wurde er verurteilt und verbrachte 25 Jahre in Lagern an der Kolyma. “Und ich bin erneut bereit gegen die Bolschewiken zu kämpfen und sehe mich nicht als Verbrecher”, erklärte Mucha. Er wurde von seinem Mitstreiter Iwan Mamtschur unterstützt: “Wir haben die Ideologie des Faschismus nicht geteilt. Doch zu der Zeit kämpfte Hitler gegen die Sowjetmacht, daher haben wir auf seiner Seite gekämpft”, sagte er dem “Kommersant-Ukraine”, hinzufügend, dass er sich als Helden sieht.
Wie dem “Kommersant-Ukraine” der Leiter der Lwiwer Stadtorganisation der UP, Ostap Stachiw, mitteilte, ist ihr Ziel “die Gesellschaft und den Staat daran zu erinnern, dass es ukrainische ‘Jungs’ gab, die ihr Leben für die Freiheit der Ukraine gaben”. “Mit unseren Taten hoffen wir die Aufmerksamkeit der ukrainischen Führung zu wecken und Gerechtigkeit herzustellen – die Kämpfer der SS-Division ‘Galizien’ als Kämpfer der Befreiungsbewegung für die Unabhängigkeit der Ukraine anzuerkennen”, unterstrich Stachiw.
Weronika Sawtschenko
Quelle: Kommersant-Ukraine