Die Not jenseits der Flutlichter nicht vergessen: ASB weist auf Sozialkürzungen im EM-Austragungsland hin


Köln/Kiew, 3. Mai 2012 – Einen Monat vor Anpfiff der Fußball-Europameisterschaft 2012 richten sich die Augen der Öffentlichkeit auf die Missstände im Austragungsland Ukraine. Deutsche Politiker und Sportfunktionäre sprechen sich angesichts der Behandlung der inhaftierten Oppositionellen Julija Timoschenko sogar verstärkt für einen Boykott der Sportveranstaltung aus.

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) weist darauf hin, dass in Charkiw, der Stadt in der Timoschenko in Haft sitzt, seit Monaten hunderte Menschen unter den Folgen von Sozialkürzungen leiden. Gemeinsam mit dem Ukrainischen Samariterbund appellierte der ASB bereits im Februar an die Verantwortlichen, die hilfe- und schutzbedürftigen Menschen nicht zu vergessen. „Die EM ist ein Prestigeprojekt. Aber die Ukraine ist mit der Finanzierung der EM völlig überfordert. Der Ausbau der Austragungsorte geht eindeutig zu Lasten der sozialen Dienste und damit zu Lasten der Schwachen und Kranken”, sagt Michael Schnatz, Projektkoordinator für Mittel- und Osteuropa beim ASB in Köln.

Sozial Schwache nicht ins Abseits stellen

Svetlana Levkovska, Geschäftsführerin vom Ukrainischen Samariterbund in Kiew, betont: „Ich freue mich sehr auf die EM in unserem Land. Allerdings haben wir damit ganz andere Hoffnungen verbunden: die Schaffung von Arbeitsplätzen, Investitionen in Infrastrukturen, Krankenhäusern. Stattdessen kommt es zu massiven Kürzungen in sozialen Programmen, dem Bau von Fünf-Sterne-Hotels, einem Ansteigen der allgemeinen Preise. Ich möchte, dass sich die vielen Fans, die in unser Land kommen, wohl und willkommen fühlen und ein großes Fußballfest erleben können – aber es darf nicht vergessen werden, auf wessen Kosten das Ganze auch geht.”

In Charkiw werden seit 2008 über hundert ehemalige NS-Opfer durch den Ukrainischen Samariterbund ambulant betreut. Doch der Pflegedienst musste jüngst auf ein Minimum heruntergefahren werden, da die Regionalverwaltung die zugesagten Mittel von 75.000 Euro bisher nicht überwiesen hat.

Weitere Informationen und ein ausführliches Dossier zur sozialen Notlage in den Austragungsorten Kiew und Charkiw finden Sie auf der ASB-Website unter
http://www.asb.de/em-2012-darf-nicht-auf-kosten-der-sozial-schwaechsten-gehen.html

Achtung Redaktionen: Michael Schnatz und Svetlana Levkovska (deutschsprachig) stehen für Interviews zur Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.

Kontakt ASB-Pressestelle: Marion Michels, Tel. (0221) 4 76 05-233,
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Der ASB ruft zu Spenden für die Ukraine auf: ASB Deutschland e.V.
Stichwort: Ukraine, Konto 1888, Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205
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