Steht Kiew bald ohne Wasser da?
Das Unternehmen “KiewWodokanal” hält eine stundenweise Wasserversorgung in Kiew ab dem 6. Mai für möglich, wenn die Kiewer Stadtverwaltung nicht die Tarife für Wasser und Abwasser erhöht oder die Differenz zwischen den tatsächlichen Tarifen und den Selbstkosten der Dienstleistungsbereitstellung zahlt.
Dies wurde Journalisten vom Generaldirektor von “KiewWodoKanal”, Jaroslaw Filatow, erzählt.
“In zwei Wochen könnte die Situation eintreten, wo Wasser nur noch stundenweise geliefert wird”, sagte er.
Filatow nach, sind die geltenden Tarife ohne ökonomische Grundlage und von 2004-2008 haben sich aufgrund der nichtausgeglichenen Differenz Schulden in Höhe von 589,958 Mio. Hrywnja (ca. 56 Mio. €) angesammelt.
Aufgrund der ständigen Unterfinanzierung und der Eindämmung der Tarife durch die Stadtverwaltung, befindet sich, seinen Worten nach, “KiewWodoKanal” in einem kritischen Finanzzustand.
Der Generaldirektor hob hervor, dass das Unternehmen keine Mittel für den Kauf von Reagenzien zur Reinigung des Wassers hat und der Vorrat an Reagenzien in den Lagern endet in zehn Tagen. Danach könnte eine stundenweise Wasserbereitstellung für die Konsumenten einsetzen.
Dabei nimmt er an, dass später auch eine vollständige Unterbrechung der Wasserversorgung durch das Unternehmen erfolgen könnte, da es nach den Gesetzen kein Recht hat, den Verbrauchern ungereinigtes Wasser zuzustellen.
Weiterhin wurde von der Staatlichen Preiskontrollkommission festgestellt, dass die Selbstkosten für die Wasser- und Abwasserversorgung durch “KiewWodoKanal” 4,7 Hrywnja pro Kubikmeter (ca. 45 Cent) betragen, wo der geltende Tarif bei 1,38 Hrywnja pro Kubikmeter (ca. 10 Cent) liegt.
Die Kiewer Stadtadministration versucht, den Worten des Generaldirektors nach, ständig eine Erhöhung der Tarife aufgrund der politischen Lage zu umgehen und verweigert dem Unternehmen wirtschaftlich gerechtfertigte Tarife. Der Kiewer Stadtrat plant auf seiner Sitzung am 23. April die Tariffrage zu untersuchen und Filatow rief in diesem Zusammenhang die Abgeordneten dazu auf, für eine Anpassung der Tarife an die wirtschaftlichen Gegebenheiten zu stimmen.
2008 hat “KiewWodoKanal” mit Verlusten in Höhe von 62,857 Mio. Hrywnja (ca. 6 Mio. €) beendet.
Quelle: Ukrajinski Nowyny