Witalij Klitschkos "UDAR" beteiligt sich vorerst nicht an einer gemeinsamen Oppositionsliste
Der Vorsitzende der Partei UDAR, Witalij Klitschko, kritisierte gestern die Initiative der Oppositionsparteien, die Mitglieder des Widerstandskomitees gegen die Diktatur sind, unverzüglich mit der Bildung einer einheitlichen Kandidatenliste für die Direktwahlkreise zu beginnen. Klitschkos Meinung nach sollte die Vorbereitung auf die Wahlen nicht mit der Zusammenstellung von Listen, sondern mit der Festlegung von Kriterien für die zukünftigen Kandidaten beginnen. Vertreter des Widerstandskomitees fassten die Erklärung des UDAR-Vorsitzenden als Beleg dafür auf, dass „er Wasser auf die Mühlen Janukowitschs gießt“.
Gestern reagierte der Vorsitzende der Partei „UDAR“, Witalij Klitschko, auf die Bestrebungen der Führer oppositioneller Parteien eine einheitliche Kandidatenliste in den Direktwahlkreisen aufzustellen. Diese Idee betrachtete er als vorzeitig. „Die Mitglieder des Widerstandskomitees gegen die Diktatur haben noch gestern vorgeschlagen, die Wahlen zu boykottieren und heute reden sie vom demokratischsten Wahlgesetz, stellen schon irgendwelche Liste zusammen und teilen die Opposition in ‘weiß und schwarz‘“, heißt es in der Erklärung Klitschkos. „Mich verwundern die Äußerungen darüber aufrichtig, dass bereits mit der Bildung irgendwelcher Listen der Opposition begonnen wurde und derjenige, der sich nicht beeilte sich einzuschreiben, wird automatisch zum Volksfeind erklärt“.
Zur Erinnerung: am Montag haben die Führer einer Reihe von Parteien, die zum Widerstandskomitee gehören, verkündet, dass sie mit der Schaffung einer einheitlichen Liste von Oppositionskandidaten in den Direktwahlkreisen begonnen haben. Dabei beschuldigte der Vorsitzende der Partei „Front Smin“, Arsenij Jazenjuk, die Führer der Oppositionsparteien, die nicht zum Widerstandskomitee gehören, der Zusammenarbeit mit der Regierung. „Ich kann es sehr klar sagen: wer nicht mit uns ist, der ist mit der Regierung“, verkündete er. „Diejenigen, die nicht ins Koordinatensystem dieser Arbeitsgruppe (zur Bildung der einheitlichen Kandidatenliste) fallen, arbeiten mit der Präsidialadministration zusammen“. Gegen diese Unterteilung der Oppositionellen trat der Vorsitzende der Partei „Bürgerinitiative“, Anatolij Grizenko auf, der die Anschuldigungen Jazenjuks als „polittechnologische Hysterie“ bezeichnete (Ausgabe des gestrigen “Kommersant-Ukraine”).
Klitschko betonte gestern ebenfalls, dass die Bildung von Listen ohne Festlegung von Kriterien und Prinzipien bedeutet, „den Wagen vor das Pferd zu spannen“. „Die Oppositionellen im Parlament haben bereits eine Menge Holz zerschlagen, indem sie die Regierung bei der Abstimmung über das Wahlgesetz unterstützt haben“, unterstrich er. „Heute ist es notwendig nicht mehr nach fremden Regeln zu spielen, die Lage der Dinge im Oppositionslager zu analysieren und mit der Vorbereitung auf die Wahlen über die Wiederherstellung des Vertrauens zu beginnen.“
Allem Anschein nach wird eine „Wiederherstellung des Vertrauens“ zwischen den Oppositionellen nicht so bald stattfinden. „Wie lang kann man noch warten? Die Partei der Regionen hat bereits seit langem ihre Kandidaten für alle Wahlkreise abgestimmt und uns schlägt man vor, nichts zu überstürzen und irgendetwas zu analysieren! Alle, die nicht innerhalb des Widerstandskomitees die Direktkandidaten abstimmen möchten, gießen a priori Wasser auf die Mühlen von Janukowitsch und wenn es jemand weiß, dann weiß es Klitschko!“, kommentierte dem “Kommersant-Ukraine” gegenüber, der Vorsitzende der zum Widerstandskomitee gehörenden Partei „Reformen und Ordnung“, Sergej Sobolew, die Erklärung von Witalij Klitschko entrüstet.
Walerij Kutscherk
Quelle: Kommersant-Ukraine