Am 21. November sind es sechs Jahre seit dem Beginn der großen Antiregierungsproteste, die später die Bezeichnung Revolution der Würde erhalten haben. Wahrscheinlich ist, dass wenn man den Leuten gesagt hätte, die an diesem Tag auf den Majdan gingen, dass von diesem Ereignis, das im Stadtzentrum etwa 1000 Leute versammelte, ein neues Kapitel in der neueren ukrainischen Geschichte beginnt, das nur wenige geglaubt hätten.
Die Ereignisse von vor sechs Jahren haben den historischen Kurs der Ukraine geändert. Und, wie bei jeder Revolution, gab es Schufte und Helden.
Die Ukrajinska Prawda erinnert an die Menschen, die Popularität und politisches Kapital dank der Protestaktionen erhalten haben. Sie untersuchte, wie sich ihre Karriere entwickelte und was mit ihnen jetzt ist.
Mustafa Najem
Womit ist er auf dem Majdan in Erinnerung geblieben
„Wir treffen uns um 22:30 Uhr am Unabhängigkeitsmonument. Zieht Euch warm an, bringt Schirme, Tee, Kaffee, gute Laune und Freunde mit.“ Man meint, dass dieser Beitrag von Mustafa Najem am 21. November 2013 den Beginn der Protestaktionen auf dem Unabhängigkeitsplatz [Majdan Nesaleschnosti] setzte.
Najem selbst erinnerte am Jahrestag der Revolution daran, dass er diese Ankündigung bei Facebook selbst nicht ernst nahm und nicht dachte, dass daraus faktisch der Countdown für die Revolution der Würde beginnen wird.
Einige Tage nach dem Beginn der Protestaktion startete Najem gemeinsam mit anderen Journalisten Hromadske Telebatschennja [ungefähr Bürgerfernsehen] – ein Projekt, das live die wichtigsten Ereignisse der Revolution zeigte und darüber eine unglaubliche Popularität erlangte.
Najem machte Liveschaltungen während der heißesten Zusammenstöße der Revolution, darunter auch in den Tagen der Erschießung von Protestierenden zwischen dem 18. – 20. Februar. Ebenso nahm er an den Verhandlungen mit Politikern teil und wurde zu einem der Führer des „Majdans ohne Politiker.“
Der Facebookeintrag von Mustafa Najewm startete den Countdown für den EuromajdanNach dem Majdan und jetzt
Im Herbst 2014 wurde Mustafa Najem gemeinsam mit dem Kollegen Serhij Leschtschenko und der Aktivistin Switlana Salischtschuk zu Parlamentsabgeordneten des Petro-Poroschenko-Blocks.
Bereits sehr bald gerieten die jungen Politiker wegen der ständigen Kritik der Tätigkeit des Präsidenten in die innerfraktionelle Opposition. Im Frühling präsentierte Nahem gemeinsam mit anderen Aktivisten die Kampagne Go Global zur Popularisierung der englischen Sprache.
Im Februar 2019, einen Monat vor dem ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen, trat Najem gemeinsam mit den Freunden aus der Fraktion aus. Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen beschloss Najem, im Unterschied zu seinen Kollegen Salischtschuk und Leschtschenko, nicht zu kandidieren.
Seit September 2019 kooperiert der ehemalige Abgeordnete mit dem Team des neuen Leiters von UkrOboronProm [staatlicher Rüstungskonzern, A.d.Ü.] Aivaras Abromavicius, wo er für die Richtung der Beziehungen des Konzern zu staatlichen Stellen verantwortlich ist. [Am 21. verkündete er, dass er Stellvertreter des Konzernchefs sei, A.d.Ü.]
Jehor Soboljew
Womit ist er auf dem Majdan in Erinnerung geblieben
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre arbeitete Soboljew als Journalist in verschiedenen Zeitungen, Agenturen und Fernsehsendern. Nicht sehr lange vor dem Majdan leitete er das Büro für journalistische Ermittlungen „Swidomo.“ Im Juli 2013 verkündete Soboljew, dass er den Beruf wechselt und in die Politik geht.
„Ich möchte mich darauf konzentrieren, ohne das jeder Beruf in diesem Land unprofessionell ist. Wir müssen uns erheben, diese Regierung stürzen und – was das wichtigste ist – endlich den Staat Ukraine gründen, auf den man stolz sein kann.“
Später wurde das Land von einer Revolution erfasst, der sich der Ex-Journalist, und damals bereits gesellschaftliche Aktivist sofort anschloss. Während der Zeit der Proteste gehörte Soboljew dem Majdanrat an.
Jehor Soboljew ging aus der Journalistik in die PolitikNach dem Majdan und jetzt
Nach dem Sieg der Revolution wurde Soboljew die Reinigung der Regierung anvertraut. Der von ihm geleitete Lustrationsausschuss, auch wenn er eine gesellschaftliche Organisation ohne offiziellen Status blieb, erreicht er doch die Verabschiedung des Gesetzes „Über die Reinigung der Regierung“ durch die Werchowna Rada.
Im Sommer 2014 präsentierte Soboljew gemeinsam mit Gleichgesinnten ein eigenes Projekt – die Partei Wolja [Freiheit]. Zur politischen Kraft gehörten auch der fraktionslose Parlamentsabgeordnete Jurij Derewjanko, die gesellschaftliche Aktivisten Olha Halabala, die Medienexpertin und Ex-Stellvertreterin des Sekretärs des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung Wiktorija Sjumar, der Politologe Serhij Taran und der Blogger Serhij Iwanow.
Jedoch vereinigte sich die neugeschaffene Wolja bei den Wahlen 2014 mit einem anderen jungen Projekt – Samopomitsch [Selbsthilfe]. Auf dessen Liste gelangte Soboljew als Nummer 13 in die Rada.
Der Abgeordnete arbeitete im Ausschuss für Frage der Korruptionsvermeidung und -bekämpfung, die ersten drei Jahre leitetete er diesen. Ende 2017 beschlossen die Kollegen von Soboljew, hauptsächlich vom Petro-Poroschenko-Block, dem Oppositionsblock und der Narodnyj Front [Volksfront], ihn von diesem Posten „in Verbindung mit der nicht zufriedenstellenden Arbeit“ zu entfernen.
2017 nahm Soboljew an der Organisation der Proteste „für eine große politische Reform“ teil: Wahlrechtsreform, die Schaffung eines Antikorruptionsgerichts und die Abschaffung der Abgeordnetenimmunität und ebenfalls für die Handelsblockade der okkupierten Territorien [Kyjiwer Sprachregelung für die vermeintlich russisch besetzten Separatistengebiete im Donbass, A.d.Ü.].
Soboljew war einer der aktivsten Abgeordneten von Samopomitsch, Mitglied des Parteivorstandes. Jedoch verließ er im April dieses Jahres die Partei. Später erzählte er, dass er sich bereits während der Proteste 2017 von der politischen Kraft Andrij Sadowyjs [Bürgermeister von Lwiw, A.d.Ü.] trennen wollte, denn viele seiner Parteifreunde unterstützten seine damaligen Forderungen nicht.
2019 trat Soboljew bei den Wahlen nicht an. Er antwortete der Ukrajinska Prawda, dass er beschloss einen neuen Beruf zu erlernen: Programmierung.
„Insofern ich in die Politik aus der Journalistik kam, begriff ich, dass es keinen Weg zurück gibt. Jetzt habe ich mir die Frage gestellt: Womit beschäftigen, was mir Befriedigung und Einkommen bringt.
Das ist die neue digitale Welt, in der ich mich fühlte als ob es das 19. Jahrhundert wäre, die mich sehr interessiert. Ich lerne gleich zwei Programmiersprachen: Java und Python. Gerade habe ich mich auf ein Praktikum geeinigt – diese Erfahrung ist sehr wichtig, denn auf dem Markt herrscht eine riesige Konkurrenz und das gefällt mir ebenso sehr.“
Der Ex-Abgeordnete sagt, dass er bereits sogar vom neuen Hobby träumt. Doch dass er von seiner alten Profilierung trotzdem nicht ganz weg kann:
„Eine weitere Sache ist die Korruptionsbekämpfung. An mich hat sich der amerikanische Föderationsrichter Marc Wolf gewandt, dass ich mich der Kampagne zur Schaffung eines internationalen Antikorruptionsgerichts anschließe. Ich habe zugestimmt.
Und was das betrifft, was sich sonst noch geändert hat, so kann ich sagen, dass ich ein wesentlich besserer Vater und Ehemann geworden bin.“
Petro Poroschenko
Womit ist er auf dem Majdan in Erinnerung geblieben
Vor dem Beginn der Revolution der Würde weilte Petro Poroschenko etwa 15 Jahre in der ukrainischen Politik. In dieser Zeit erinnerte seine Karriere an amerikanische Berge, auf denen es Petro Olexijowytsch in politischer Richtung mal nach oben, mal nach unten warf.
Petro Olexijowytsch begann seine Karriere in den Reihen der regierungsnahen Sozialdemokratischen Partei der Ukraine (erneuert), in welcher der zukünftige „Vetter“ Putins, Wiktor Medwedtschuk, regierte. Danach führte er die Partei Solidarität, die später zu einem Teil der Partei der Regionen wurde. [Die Partei der Regionen regierte mit Präsident Wiktor Janukowytsch und Ministerpräsident Mykola Asarow von 2010 bis 2014 in der Ukraine. A.d.Ü.]
Bereits nach einigen Jahren geriet Poroschenko ins Oppositionslager, wo er ein Mitstreiter Wiktor Juschtschenkos während der Orangen Revolution wurde. Nachdem letzterer an die Macht gelangte zerstritt sich Poroschenko mit Julija Tymoschenko, die dann die Regierung leitete, doch arbeitete er auch einige Jahre in ihrer neuen Regierung.
Einige Jahre vor der Revolution der Würde arbeitete er in der von Janukowytsch ernannten Regierung von Mykola Asarow, doch die Proteste erlebte er bereits als einfacher fraktionsloser Abgeordneter. [Poroschenko war von März bis Dezember 2012 Wirtschaftsminister. A.d.Ü.]
Bis zum denkwürdigen 1. Dezember 2013, der das Leben Poroschenko kardinal ändern sollte, beschränkten sich seine politischen Ambitionen höchstens auf den Posten des Bürgermeisters von Kyjiw.
Alles änderte sich nach den Ereignissen des ersten Wintertages der Jahre 2013/2014.
Damals fürchtete Poroschenko sich nicht auf die Bankowa-Straße [Präsidentensitz, A.d.Ü.] zu gehen und auf den Bagger zu klettern, um die Demonstranten dazu aufzurufen sich nicht auf Provokationen einzulassen und den gewaltlosen Widerstand beizubehalten.
Im Unterschied zu Arsenij Jazenjuk, Witalij Klytschko und Oleh Tjahnybok, die ständig die Politik auf der Majdan-Bühne vertraten, blieb Poroschenko mehr im Hintergrund. Vielleicht wurde das zu einem der Faktoren, die ihm halfen die Negativwelle zu vermeiden, welche die Politiker mit jedem Mal in den Augen der Protestierenden hervorriefen.
Nach dem Majdan und jetzt
Nach dem Majdan lehnte Poroschenko das Angebot ab sich dem Kabinett von Arsenij Jazenjuk anzuschließen, was es ebenfalls erlaubte sich von den Regierungshandlungen unter den Bedingungen der Entfaltung der russischen Aggression abzugrenzen.
Vor dem Hintergrund der Ratlosigkeit der provisorischen Regierung während der Krim-Annexion wirkte Poroschenko, der nach dem Beginn der ersten Zusammenstöße in Simferopol auf die Halbinsel flog, in den Augen der Ukrainer wie einer der wenigen Politiker, die wenigstens zu irgendwelchen entschlossenen Handlungen griffen.
Doch bereits nach den Wiener Vereinbarungen [Absprachen zwischen den Oligarchen Dmytro Firtasch und Petro Poroschenko, nach denen Witalij Klytschko zugunsten von Poroschenko auf seine Präsidentschaftsambitionen zu verzichten, A.d.Ü.], die es Poroschenko erlaubten sich die Unterstützung Witalij Klytschkos bei den Präsidentschaftswahlen zu sichern, blieb er beinahe die Haupthoffnung der Ukrainer auf Führung, was auch der überzeugende Wahlsieg bereits im ersten Wahlgang zeigte.
Die fünf Jahre der Präsidentschaft Petro Poroschenkos werden verschieden beurteilt. Die einen loben seine Handlungen, dass dabei halfen das Vordringen der russischen Streitkräfte ins Innere der Ukraine zu stoppen, die anderen werfen ihm Unfähigkeit bei der Überwindung der Korruption und beim Erreichen von Frieden vor.
Dabei erhielt Poroschenko die Hauptbewertung seiner Tätigkeit auf dem Posten des Staatsoberhaupts bei den Präsidentschaftswahlen, bei denen ihm die Ukrainer die Bulawa [Kosakischer Streitkolben bzw. Hetmansstab; wird Präsidenten als Symbol der Macht bei der Amtseinführung überreicht. A.d.Ü.] kein zweites Mal anvertrauten.
Nach den Wahlen verließ der Ex-Präsident die Politik nicht und sammelte die treuesten Anhänger um sich und ging in die Werchowna Rada, um als einfacher Abgeordneter zu arbeiten, mit der Ambition auf den Oppositionsführer gegen den amtierenden Verfassungsgaranten Wolodymyr Selenskyj.
Den sechsten Jahrestag trifft Petro Olexijowytsch beinahe im Verdächtigenstatus wegen Amtsmissbrauchs während seiner Präsidentschaft.
Aus dem Land flieht Poroschenko nicht und das bedeutet, dass er überzeugt ist, dass es ihm gelingt seinen Namen in den Gerichten zu verteidigen und dem neuen Herrn des Kabinetts auf der Bankowa-Straße zu opponieren.
Priester Iwan Sydor
Womit ist er auf dem Majdan in Erinnerung geblieben
In der Nacht auf den 11. Dezember 2013 war er auf dem Majdan einer der wichtigsten. Die Berkut-Einheiten rückten auf die Barrikaden vor. Die behelmten Aktivisten standen in Reihen gegen die Spezialeinsatzkräfte, welche die Protestierenden von allen Seiten bedrängten.
Im Herzen der Hauptstadt brannte ein Feuer aus Reifen, ununterbrochen ertönte die Hymne der Ukraine und über der Stadt breitete sich, wie einst im Mittelalter, der schwere Klang der Glocken des Michaels-Klosters aus.
Priester Iwan (Sydor), der Glöckner des Klosters, gab der gesamten Stadt, dem Land und der Welt das Signal, dass ein Unglück geschehen ist.
Priester Iwan wurde von einem Telefonanruf einer unbekannten Nummer geweckt, die Stimme aus dem Hörer flehte ihn an die Glocken zu läuten und er läutete.
Iwan Sydor, der Glöckner des Michaels-KlostersNach dem Majdan und jetzt
Nach dem Majdan sammelte Priester Iwan im Michaels-Kloster lange Hilfe für die Kämpfer und Freiwilligen im Osten.
Später, wurde er „befördert“ und wurde einer der Priester, denen anvertraut wurde, den Gottesdienst in der sogenannten Warmen Sofija durchzuführen, einer der Kapellen des Sofija-Museumsgeländes, in dem damals die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kyjiwer Patriarchats das Recht erhielt an Feier- und Sonntagen zu walten.
Das Glockenläuten im Michaels-Kloster übergab Priester Iwan seinen Schülern. Und selbst konzentrierte er sich auf die Arbeit mit Metropolit Epifanij.
Eine gewisse Zeit nach der Gründung der Orthodoxen Kirche der Ukraine, der Wahl Epifanijs zum Kyjiwer Metropoliten und dem Erhalt des Tomos über die Autokephalie, erfüllte Iwan (Sydor) die Rolle des Assistenten und Pressesprechers des Vorstehers der Orthodoxen Kirche der Ukraine.
Interessant, dass während der Zeit der Inthronisierung von Metropolit Epifanij auf den Kyjiwer Stuhl eben Priester Iwan (Sydor) in der Sophienkathedrale Petro Poroschenko und seiner Frau die Beichte abnahm.
Tetjana Tschornowol
Womit ist sie auf dem Majdan in Erinnerung geblieben
Die Investitgativjournalistin Tetjana Tschornowol wurde zu einem der ersten Opfer des Majdans außerhalb der Grenzen Kyjiws.
Im November 2013 zerschlug Tschornowol beim Europäischen Platz, wo damals der „Parteimajdan“ stattfand, die Dachluke eine Kleinbusses des Geheimdienstes SBU, aus dem die Protestierenden überwacht wurden und stieg ein. Damals kam es zu Gerangel und die Berkut befreite die gefangen genommenen SBUler.
Genau nach einem Monat, am 25. Dezember als Tetjana vom Majdan nach Hause zurückkehrte, wurde ihre Auto auf der Straße nach Boryspil von einem Porsche geschnitten. Damals war Tschornowol eine Journalistin, die Enthüllungsmaterialien über Top-Staatsangestellte des Regimes Janukowytsch schrieb und sie drang in dessen Residenz Meschyhirja ein.
Ihr Auto wurde mehrfach gestoßen und zum Anhalten gezwungen. Als Tschornowol anhielt, sprangen aus dem Auto der Angreifer zwei Männer, zerschlugen die Scheiben ihres Autos und verprügelten die Journalistin schwer.
Tschornowol wurde in eine Rettungsstelle gebracht, zu ihr fuhren sofort mehrere oppositionelle Parlamentsabgeordnete und Journalisten. Tetjana war schwer verprügelt worden. Doch war sie am Leben.
Die Öffentlichkeit und Politiker forderten die Angreifer auf Tschornowol zu finden. Im Gegenzug nahm die Miliz von [Innenminister] Sachartschenko falsche Angreifer fest. [Der Polizei – damals noch Miliz – zufolge hatte die Aktion nichts mit dem Majdan und der Person Tschornowols zu tun und wurde nur von der Majdan-Opposition medial ausgeschlachtet. Im Gegenteil ging der Verprügelung ein Konflikt an einer nahen Tankstelle voraus und die prügelnden Männer hatten keine Vorstellung davon, wer Tschornowol damals war. A.d.Ü.]
Die Angelegenheit wurde vor Gericht gebracht und zwei der Angreifer bereits nach dem Machtwechsel verurteilt, als Tschornowol Parlamentsabgeordnete wurde. Nach einem weiteren Angreifer wird bis heute gefahndet, und ein Verdächtiger verstarb.
Im November 2013 zerschlug Tetjana Tschornowol beim Europäischen Platz eine Dachluke und sprang in den SBU-Kleinbus, aus dem die Protestierenden beobachtet wurden.Nach dem Majdan und jetzt
Beinahe sofort nach dem Euromajdan durchlebte Tetjana Tschornowol eine weitere Tragödie, als am 10. August bei Ilowajsk ihr Ehemann umkam, der im Bataillon Asow diente.
Bei den Parlamentswahlen nach dem Euromajdan wurde Tetjana Tschornowol zur Abgeordneten von der Partei Narodnyj Front [Volksfront].
Im Parlament bleibt sie mit beharrlichen Versuchen die Annahme des Gesetzes über die sogenannte Sonderkonfiskation in Erinnerung. Diesem nach hätten das Eigentum und die Aktiva des „Regimes Janukowytsch“ konfisziert werden sollen, doch die Prozeduren dieses Gesetzes riefen starke Kritik vonseiten der Europäischen Union und der Öffentlichkeit hervor.
Schlussendlich scheiterte das Gesetz über die Sonderkonfiskation nach mehreren Versuchen.
Tschornowol blieb ebenfalls mit aufdeckenden Erklärungen und Artikeln in Erinnerung, nach denen das Nationale Antikorruptionsbüro mit der Verfolgung des anrüchigen Abgeordneten Olexandr Onischtschenko wegen seiner Gasgeschäfte begann.
Nach der Niederlage von Petro Poroschenko bei den Präsidentschaftswahlen und der Ankündigung vorgezogener Parlamentswahlen trat Tetjana Tschornowol auf der Liste der Partei Europäische Solidarität an.
Auf den 27. Platz der Parteiliste von Poroschenko zu kommen, den Tschornowol stark kritisiert hatte, half ihr Ex-Parlamentssprecher Andrij Parubij. Jedoch reichte der Listenplatz nicht, um ins Parlament zu gelangen.
Daher blieb Tetjana Tschornowol bisher außerhalb der Politik. Heute ist sie ein häufiger Gast beim Fernsehsender Prjamyj, der mit Poroschenko in Verbindung gebracht wird.
Dmytro Jarosch
Womit ist er auf dem Majdan in Erinnerung geblieben
Am Ende des Jahres 2013 stieg der Stern von Dmytro Jarosch auf, der die nationalistische Bewegung der radikalen Kräfte des Rechten Sektors anführte. Sehr bald wurde der Familienname des Führers des Rechten Sektors zum beinahe meistgenannten in den russischen Massenmedien.
Die Marke der Nationalisten wurde derart wiedererkennbar, dass damit die russischen Fernsehzuschauer die nächsten paar Jahre noch erschreckt wurden.
Der Anführer des Rechten Sektors wurde zur Personifikation aller nationalistischen Widerstandskräfte und am 20. Februar 2014, am blutigsten Tag des Majdans, riefen SBU-Mitarbeiter eben Jarosch zu Verhandlungen mit Janukowytsch.
Doch zum Profiteur wurden die nationalistische Bewegung und dessen Führer am nächsten Tag – dem 21. Februar. Damals unterzeichneten die Chefs der drei Oppositionsfraktionen, Witalij Klytschko, Arsenij Jazenjuk und Oleh Tjahnybok, ein „Friedensabkommen“ mit Janukowytsch.
Der Rechte Sektor stimmte einer derartigen Ordnung der Dinge nicht zu. Unter den zustimmenden Rufen der Menge verkündete Dmytro Jarosch von der Szene des Majdans, dass sie die Waffen nicht niederlegen und die Blockaden der Verwaltungsgebäude nicht aufheben werden, solange der Präsident nicht zurücktritt.
Nach dem Majdan und jetzt
Nach dem Euromajdan endete die Geschichte des Rechten Sektors nicht. Auf der Basis des Rechten Sektors schuf Jarosch das Freiwilligenkorps und fuhr in den Donbass, um zu kämpfen.
Im Frühling 2014 wurde eine angeblich in einem vollkommen ausgebrannten Auto bei Slowjansk gefundene Visitenkarte Jaroschs zu einem richtigen Internet-Mem und Symbol der russischen Propaganda.
Im gleichen Jahr kandidiert der Führer des Rechten Sektors bei den Präsidentschaftswahlen. Ihren Ergebnissen nach belegt er lediglich den 11. Platz, 0,7 Prozent der Stimmen erhaltend.
Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen tritt er im 39. Wahlkreis im Gebiet Dnipropetrowsk an und belegt mit großem Vorsprung den ersten Platz. Im Parlament schloss er sich nicht einer Fraktion an.
Im nächsten Jahr taucht er kaum in der Rada auf und wird zum größten „Bummler“ unter den Parlamentsabgeordneten. Viel Zeit verbringt er an der Front, hauptsächlich im Dorf Pisky am Rande von Donezk. Dort gerät er unter Grad-Beschuss und wird ernst am Arm verletzt.
Ende 2015 tritt Jarosch aus dem Rechten Sektor wegen ideologischer Differenzen aus und gründet die Ukrainische Freiwilligenarmee, die an der Front bis zum Herbst 2018 kämpft. Am 14. Oktober während der Feiern des Tags des Ukraine-Verteidigers erklärt Jarosch, dass die Ukrainische Freiwilligenarmee von der Front abzieht.
„Nach dem Abzug helfen wir bei der paramedizinischen Versorgung der Front. Unsere Jungs kooperieren ebenso mit dem SBU bei diversen Saboteurabwehrmaßnahmen. Wir arbeiten aktiv an mächtigen Angriffsdrohnen. Wir haben bereits unser eigenes Konstruktionsbüro. Patentieren sogar einige Dinge“, sagte Jarosch im Interview mit der Ukrajinska Prawda Anfang 2019.
Jetzt erzählen dem Anführer der Ukrainischen Freiwilligenarmee nahestehende Leute, dass er die meiste Zeit in seinem Haus in Kamjanske im Dnipropetrowsker Gebiet verbringt, kümmert sich um die Familie und belustigt die Enkel. Pflegt den an der Front verletzten Arm.
Mychajlo Hawryljuk
Womit ist er auf dem Majdan in Erinnerung geblieben
Mychajlo Hawryljuk, aus dem Gebiet Tscherniwzi stammend, wurde zu einem Symbol des Widerstands zur Hochzeit der Revolution. Der Mann war 34, als das Video seiner Verhöhnung durch das Netz ging.
Die Miliz nahm Hawryljuk auf der Hruschewskyj-Straße am 22. Januar fest, sie zogen ihn im Frost nackt aus, nahmen es auf Video auf, fotografierten und schlugen ihn.
Der Aktivist der Selbstverteidigung des Majdans erzählte später, dass er beim Rückzug vom Ort der Zusammenstöße in die Hände der Sondereinheit Jaguar geriet.
„Sie warfen mich auf den Boden, stellten die Füße auf den Kopf und fotografierten das so. Das war eines ihrer Amüsements … Sie schlugen mich der Reihe nach. Und danach schlug einer vor mir die Kosakenlocke abzuschneiden. Sie hielten meinen Kopf und schnitten Stück für Stock die Locke mit einem Messer ab.“
Diese Locke und der Ruf des ungebrochenen Revolutionärs vervollständigten das Bild des „Kosaken Hawryljuk“, für den er sich hielt. Mit diesem Spitznamen blieb er im Gedächtnis.
Der Kosake HawryljukWas er weiter machte
Vom Beginn des Krieges im Donbass diente Hawryljuk im Sonder-Bataillon des Patrouillendiensts der Miliz „Goldenes Tor“, gründete einen Wohltätigkeitsfonds, der nach ihm benannt wurde, betreute die Versorgung von freiwilligen Kämpfern.
Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen 2014 zog er in die Rada mit einem Direktmandat der Narodnyj Front in einem Wahlkreis des Gebietes Kyjiw ein. Im Parlament arbeitete er als Stellvertreter des Ausschusses für Angelegenheiten der Veteranen, Teilnehmer der Kampfhandlungen, Teilnehmer der Antiterroroperation und von Menschen mit Behinderungen.
In Kyjiw, bereits Parlamentsabgeordneter seiend, heiratete Hawryljuk ein zweites Mal, ein Mädchen, das als Studentin am Majdan teilgenommen hatte.
Entgegen dem Ruf des „einfachen Burschen“, der die Verfassung in den Pausen zwischen den Sitzungen liest, blieb der Parlamentarier Hawryljuk mit einem Vorfall in Erinnerung, bei der er einen Blogger in den Nebenräumen der Rada stieß. Die Rechtfertigung des Abgeordneten vagabundierte ebenso lange durch das Netz: „Hob meine Patschehändchen, das Hemd zerriss, das Gesicht blutete“
In diesem Jahr trat der Volksdeputierte erneut bei den Wahlen als Direktkandidat in eben jenem 95. Wahlkreis im Kyjiwer Gebiet an. Jedoch erhielt er kein zweites Mal ein Mandat bei den Wahlen, verlor gegen den Kandidaten von Sluha Narodu [Diener des Volkes].
„Mein ganzes Leben lang arbeite ich. Seit dem 14. Lebensjahr helfe ich den Eltern unsere große Familie zu unterhalten, daher sorgt Euch nicht, ich komme nicht unter die Räder“, schrieb Hawryljuk und fügte im Scherz hinzu: „Die Frau ließ Gnade vor Recht ergehen und gab mir noch eine Chance Arbeit zu finden, daher wird die Scheidung ebenso verschoben.“
Er deutete nicht einmal an, wo er sich bewerben wird, doch erinnerte er daran, dass er den Weg vom einfachen Bauarbeiter bis zum bekannten Revolutionär absolviert hat:
„Jetzt beschäftige ich mich mit den leichtesten Sachen. Daher bewegt Euch, Ihr Sofa-Kritiker, Eurer Regiment erhielt Verstärkung. Auf die Zahl der Ukrainehasser schauend, die in die Rada gelangten, ist klar, dass es jemanden zu kritisieren gibt.“
Den Worten der ehemaligen Assistenten des Parlamentsabgeordneten nach, mit denen sich die Ukrajinska Prawda in Verbindung setzte, arbeitet Hawryljuk gerade nicht, doch studiert er an der juristischen Fakultät und verbringt die freie Zeit mit der Familie.
Ihor Luzenko
Womit ist er auf dem Majdan in Erinnerung geblieben
Luzenko war ein aktiver Teilnehmer des Euromajdans. Jedoch erklang sein Name in allen Medien nicht deswegen.
Früh am Morgen des 21. Januars 2014 entführten Unbekannte Luzenko und Jurij Werbyzkyj aus dem Oktober-Krankenhaus. Sie wurden in den Wald außerhalb der Stadt gebracht und später in irgendeiner Garage eingesperrt.
„Später wurde ich in einem Auto gefahren, fuhren beinahe eine Stunde … Ich wurde mit einer Tüte auf dem Kopf kniend mit der Stirn an eine Kiefer gestellt und zu beten befohlen. Ich weigerte mich nicht. Während ich das Gebet sprach, verschwanden meine Begleiter. Es war nicht einmal zu hören, wann“, erinnerte sich Luzenko.
Der Aktivist vermochte es zu Fuß aus dem Wald zu gelangen und Verbindung aufzunehmen. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht – Luzenko hatte eine Gehirnerschütterung, einen ausgeschlagenen Zahn, blaue Flecken.
Den gleichen Tag wurde Jurij Werbyzkyj tot aufgefunden.
Am 21. Januar 2014 entführten Unbekannte Luzenko und Jurij WerbyzkyjNach dem Majdan und jetzt
Zu Beginn des Herbstes 2014 rief die Partei Batkiwschtschyna [Vaterland] von Julija Tymoschenko Luzenko in ihre Wahlliste.
Der Aktivist gelangte als Nummer drei der Partei Batkiwschtschyna in die Werchowna Rada. Jedoch im Parlament stand Luzenko weder Tymoschenko noch anderen aus der Fraktionsführung nah und hob sich auch nicht durch irgendetwas besonders hervor.
Der Ex-Abgeordnete blieb damit in Erinnerung, dass er 2016 während der Diskussion des Gesetzes zur Nationalen Kommission, welche die staatliche Regulierung im Bereich der Energiewirtschaft und kommunalen Dienstleistungen vornimmt, eine Drohne einfach im Sitzungssaal der Werchowna Rada steigen ließ.
Bei den vorgezogenen Wahlen zur Werchowna Rada trat Luzenko im Direktwahlkreis 154 an, wo er gegen den Kandidaten von Sluha Narodu verlor.
Aktuell arbeitet der Ex-Parlamentsabgeordnete als Berater von Kyjiws Bürgermeister Witalij Klytschko in Fragen der Vermeidung und Aufdeckung von Korruption in Kyjiw.
Dmytro Bulatow
Bis zum Majdan
Dmytro Bulatow schloss sich den Protestaktionen auf dem Majdan am 30. November 2013 nach dem harten Auseinanderjagen des Studentenmajdans durch die Berkut an.
An diesem Tag organisierte er gemeinsam mit seinem guten Bekannten Olexij Hryzenko einen Autokorso durch Kyjiw. Am ersten Tag der Aktion nahmen 300 Autofahrer an ihm teil.
Bulatow nahm an der Mehrzahl der Aktionen des Automajdans teil, er organisierte Fahrten nach Meschyhirja und zu anderen Regierungsmitgliedern.
Am 23. Januar 2014, nach dem Beginn der Zusammenstöße auf dem Majdan, verkündeten die Aktivisten des Automajdans das plötzliche Verschwinden Dmytro Bulatows. Nach ein paar Tagen setzten die Freunde Bulatows eine Belohnung in Höhe von 10 000 Dollar für Informationen über seinen Aufenthaltsort aus.
Nach einer Woche setzte sich Bulatow mit Freunden in Verbindung. Er erzählte, dass er zuerst entführt und danach von Unbekannten gefoltert wurde. Später wurde Bulatow, seinen Worten nach aus der Stadt raus gefahren und aus dem Auto geworfen.
Bulatow gelangte zur nächsten Siedlung im Kreis Boryspil, von wo aus er in ein Krankenhaus gebracht wurde. Außer vielzahligen Verletzungen wurde Bulatow ebenso ein Teil des Ohres abgeschnitten. Später wurde er zur Behandlung ins Ausland geschickt.
Die Umstände seiner Entführung sind bislang unbekannt.
Petro Poroschenko und der gequälte Dmytro BulatowNach dem Majdan
Sogleich nach dem Sieg der Revolution erhielt er den Posten des Ministers für Fragen der Jugend und des Sport in der Regierung Arsenij Jazenjuk.
Die ehemaligen Freunde des Automajdans warfen mit der Zeit dem Minister vor, dass Bulatow sofort nach der Entführung zur Erholung in die Dominikanische Republik auf Kosten von Geldern reiste, die für die Bedürfnisse des Majdans gesammelt wurden.
Den Worten eines der Automajdan-Leute nach, Serhij Koba, bot Bulatow auch ihm an mitzureisen. Der Aktivist selbst wies diese Vorwürfe zurück, sagend, dass er in den Urlaub fuhr, doch auf eigene Kosten.
Auf dem Posten des Ministers hielt sich Bulatow bis Dezember 2014. Am Ende ertönten in seine Richtung immer öfter Anschuldigungen des Amtsmissbrauchs, der Korruption und der Unprofessionalität.
Ein halbes Jahr nach seiner Entlassung wurde Bulatow zur Armee einberufen. Der ehemalige Minister ging in Antiterroroperation, wo er im Sommer 2015 eine Verwundung nach dem Beschuss ukrainischer Positionen in der Stadt Schtschastja erhielt. Er setzte den Dienst bis Juli 2016 fort.
Danach versuchte Bulatow noch einige Mal in den Staatsdienst zu gelangen, nahm an Ausschreibungen von Posten im Justizministerium und Infrastrukturministerium teil.
Schließlich wurde er im Sommer 2018 Stellvertreter des Leiters der Staatlichen Reserve. Vom Posten wurde Bulatow im September 2019 entlassen.
Wolodymyr Parasjuk
Womit ist er auf dem Majdan in Erinnerung geblieben
Nach Dutzenden Opfern auf dem Unabhängigkeitsplatz ging Wiktor Janukowytsch auf einen Kompromiss mit den Oppositionsführern Witalij Klytschko, Arsenij Jazejuk und Oleh Tjahnybok ein – sie unterzeichneten ein Abkommen über die Regulierung der politischen Situation.
Als die Anführer zum Majdan kamen um über diesen Kompromiss zu informieren, pfiffen die Leute sie entrüstet aus.
Plötzlich brach ein unbekannter Mann in Tarnkleidung zur Bühne durch und ging ans Mikrofon.
„Leute, ich bitte Euch sehr: unterstützt meine Rede. Ich spreche für meine Hundertschaft, wo auch mein Vater ist, der hierher kam: Wenn Ihr morgen 10 Uhr nicht mit einer Erklärung auftretet, dass Janukowytsch zurückgetreten ist, dann werden wir mit Waffen zum Sturm antreten, ich schwöre es“, rief der Mann von der Bühne.
Das war der bis dahin unbekannte Wolodymyr Parasjuk.
Im Großen und Ganzen änderte der Aufruf Parasjuks den Lauf der Revolution der Würde. Am gleichen Abend flog Janukowytsch nach Charkiw, von wo aus er in die Russische Föderation floh.
Der Aufruf Parasjuks änderte den Lauf der Revolution der WürdeNach dem Majdan und jetzt
Die Revolution machte aus Parasjuk einen wirklichen Politstar. Im Herbst 2014 siegt er mit Leichtigkeit in seinem Heimatwahlkreis 122 im Gebiet Lwiw und gelangte als unabhängiger Kandidat in die Werchowna Rada.
Über die gesamte Legislaturperiode der VIII. Rada blieb Parasjuk durch seine Radikalität und durch Prügeleien in Erinnerung.
Er unterstützte Hennadij Korban vor Gericht, wo er sich mit dem Staatsanwalt prügelte. Später trat er den SBU-Mann Wassyl Pisnyj gegen den Kopf. Danach schlug er sich live im Fernsehen mit dem Abgeordneten der Fraktion des Oppositionsblocks, Olexandr Wilkul. Und noch mehrere Mal beteiligte sich Parasjuk an Rangeleien in der Werchowna Rada und verschiedenen Aktionen und Versammlungen.
Nach der Auflösung des Parlaments durch Selenskyj plante Parasjuk erneut bei den Wahlen anzutreten.
Jedoch verweigerte ihm die Zentrale Wahlkommission die Registrierung als Kandidat wegen formeller Fehler bei der Abgabe der Unterlagen. Parasjuk versuchte zu klagen, doch die Richter bestätigten die Gesetzlichkeit der Verweigerung.
Aktuell führt Parasjuk einen ruhigeren Lebenswandel, schreibt unpolitische Storys in Facebook aus Lwiw und teilt Familienfotos auf seiner Seite.
Beispielsweise informierte er in seinem letzten Post die User darüber, dass er Patenonkel geworden sei.
„Wenn Sie zu Hobbys fragen, dann ist heute mein Hobby die Entwicklung des Jugendfußballs im Gebiet Lwiw. Ich lebe das, das interessiert mich“, sagte Parasjuk in einem Kommentar für die Ukrajinska Prawda. „Was die Arbeit anbelangt, so helfe ich im Familiengeschäft. Meine Familie hat mehrere Kleidungsgeschäfte in Lwiw und in der Oblast. Außerdem helfe ich einer ausländischen Firma, deren Geschäft feindlich übernommen wurde. Man kann sagen, dass ich sie berate, dabei helfend die Wahrheit zu erreichen“, antwortet der Ex-Abgeordnete auf die Frage, was er nach der Arbeit in der Werchowna Rada macht.
Parasjuk betont, dass er sich weiter für die Politik interessiert, doch gerade hat er „sie auf Pause gestellt.“
19. November 2019 // Ukrajinska Prawda
Quelle: Ukrajinska Prawda
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