Inflation zieht im November wieder an und steigt auf 46,6 Prozent



Nach einem Rückgang der Inflationsrate von 60,9 Prozent im April auf 46,4 Prozent im September wurde im November wieder ein leichter Anstieg um 0,2 Prozent festgestellt. Damit stiegen die Verbraucherpreise innerhalb der vergangenen zwei Jahre um 78,8 Prozent und allein in 2015 um 42,3 Prozent. Gegenüber dem Oktober zogen die Preise um zwei Prozent an.

Im Einzelnen haben sich Lebensmittel und nichtalkoholische Getränke im Vergleich zur Vorjahresperiode um 44,7 Prozent verteuert, dem Vormonat gegenüber wurde ein Anstieg um 2,5 Prozent verzeichnet. Der geringste Preisanstieg in dieser Kategorie wurde mit 24,4 Prozent bei Käse und Quark festgestellt. Gemüse verteuerte sich um 82,3 Prozent. Sonnenblumenöl verteuerte sich um 68,2 Prozent. Alkoholfreie Getränke und Zucker kosten 63,3 bzw. 61,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei Fleisch und Butter wurden mit 24,9 bzw. 25,2 Prozent geringere Preissteigerungen verzeichnet. Brot und Brotprodukte kosten inzwischen das Anderthalbfache (46,6 bzw. 52,2 Prozent). Im Monatsvergleich um drei Prozent billiger wurden Früchte, doch stiegen die Preise hier im Vergleich zum Oktober 2014 um 52,1 Prozent.

Geringere Preissteigerungen wurden bei Alkohol- und Tabakwaren gemessen. Diese verteuerten sich um 27,3 Prozent im Jahresvergleich und verbilligten sich um 0,6 Prozent zum Oktober.

Verdoppelt haben sich im Vergleich zum Vorjahr hingegen mit 205,6 Prozent die Wohnkosten, die bereits im November 2014 um 32,7 Prozent über dem Niveau von 2013 lagen. Die Gaspreise stiegen gegenüber dem November 2014 um 273 Prozent. Elektroenergie kostete 66,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Warmwasser und Heizung verteuerten sich demnach um 84,5 Prozent. Die Wasserkosten stiegen zudem um 23,3 Prozent, beim Abwasser lagen die Preise um 22,8 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Massive Anstiege verzeichneten die Statistiker ebenfalls bei den Kosten für Kleidung und Schuhe (38,6 Prozent), Gesundheit (31,1 Prozent), Transport (23,9 Prozent), Erholung und Kultur (41,7 Prozent), Bildung (24,1 Prozent) . Restaurant- und Hotelbesuche verteuerten sich um 24,3 Prozent. Geringere Preiserhöhungen wurden bei den Telefonkosten (7,2 Prozent) verzeichnet.

Die Regierung hatte für 2015 nach mehreren Korrekturen eine Inflationsrate zuerst von 26 Prozent erwartet. Inzwischen rechnet sie mit etwa 43 Prozent. Für 2016 liegen die Prognosen der Zentralbank und des Finanzministeriums vorerst bei einer Inflationsrate in Höhe von etwa zwölf Prozent. Hauptursachen für die gestiegenen Preise 2015 waren die massive Abwertung der Landeswährung Hrywnja im Februar infolge des Krieges im Osten und des Einbruchs der Exporte und mehrere Energiepreiserhöhungen durch die Regierung. Damit soll den Auflagen des Internationalen Währungsfonds folgend das Haushaltsdefizit reduziert werden.

Nachfolgend die Konsumentenpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat von 2006 bis heute und im Vergleich zum Vormonat von 1992 bis heute.

Konsumentenpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat

Monat2006200720082009201020112012201320142015
Januar9,810,919,422,311,18,23,7-0,20,528,5
Februar10,79,521,920,911,37,23,0-0,51,234,5
März8,610,126,218,111,07,41,9-0,83,445,8
April7,410,530,215,69,79,40,6-0,86,960,9
Mai7,310,631,114,78,511,0-0,5-0,410,958,4
Juni6,813,029,315,06,911,9-1,2-0,112,057,5
Juli7,413,526,815,56,810,6-0,10,012,655,3
August7,414,226,015,38,38,90,0-0,414,252,8
September9,114,424,615,010,55,90,0-0,517,551,9
Oktober11,014,823,214,110,15,40,0-0,119,846,4
November11,615,222,313,69,25,2-0,20,221,846,6
Dezember11,616,622,312,39,14,6-0,20,524,9-

Konsumentenpreise im Vergleich zum Vormonat

Monat199219931994199519961997199819992000
Jan.285,273,219,221,29,42,21,31,54,6
Feb.15,328,812,618,17,41,20,21,03,3
März12,122,15,711,43,00,10,21,02,0
Apr.7,623,66,05,82,40,81,32,31,7
Mai14,427,65,24,60,70,80,02,42,1
Juni26,571,73,94,80,10,10,00,13,7
Juli22,137,62,15,20,10,1-0,9-1,0-0,1
Aug.8,321,72,64,65,70,00,21,00,0
Sep.10,680,37,314,22,01,23,81,42,6
Okt.12,466,122,69,11,50,96,21,11,4
Nov.22,045,372,36,21,20,93,02,90,4
Dez.35,190,828,44,60,91,43,34,11,6
Monat2001200220032004200520062007200820092010
Jan.1,51,01,51,41,71,20,52,92,91,8
Feb.0,6-1,41,10,41,01,80,62,71,51,9
März0,6-0,71,10,41,6-0,30,23,81,40,9
Apr.1,51,40,70,70,7-0,40,03,10,9-0,3
Mai0,4-0,30,00,70,60,50,61,30,5-0,6
Juni0,6-1,80,10,70,60,12,20,81,1-0,4
Juli-1,7-1,5-0,10,00,30,91,4-0,5-0,1-0,2
Aug.-0,2-0,2-1,7-0,10,00,00,6-0,1-0,21,2
Sep.0,40,20,61,30,42,02,21,10,82,9
Okt.0,20,71,32,20,92,62,91,70,90,5
Nov.0,50,71,91,61,21,82,21,51,10,3
Dez.1,61,41,52,40,90,92,12,10,90,8
Monat20112012201320142015
Jan.1,00,20,20,23,1
Feb.0,90,2-0,10,65,3
März1,40,30,02,210,8
Apr.1,30,00,03,314,0
Mai0,8-0,30,13,82,2
Juni0,4-0,30,01,00,4
Juli-1,3-0,2-0,10,4-1,0
Aug.-0,4-0,3-0,70,8-0,8
Sep.0,10,10,02,92,3
Okt.0,00,00,42,4-1,3
Nov.0,1-0,10,21,92,0
Dez.0,20,20,53,0-

Quelle: Ukrainisches Komitee für Statistik

Autor:   Andreas Stein  — Wörter: 1360

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