Ströer verschiebt Übernahme in der Ukraine um anderthalb Jahre


Der weltfünftgrößte Betreiber von Außenwerbung Ströer hat das Geschäft zum Erwerb der Firma “RTM-Ukraina” gestoppt. Wie dem “Kommersant-Ukraine“ bekannt wurde, hat das Unternehmen den Kauf des Kontrollpaketes der Aktien des ukrainischen Betreibers um anderthalb Jahre verschoben. Für diese Zeit hat “RTM-Ukraina” die Aktiva Ströers in der Ukraine zur Verwaltung erhalten – die ehemalige Agentur “Grand”.

“Wir haben das Geschäft in einer mittleren Etappe gestoppt”, sagte der Direktor von “RTM-Ukraina”, Oleg Newltschuk. Im Rahmen der ersten Etappe sollte Ströer zum Eigentümer eines Minderheitspaketes der Aktien von “RTM-Ukraina” werden, dessen Wert zum Moment des Vertragsabschlusses Marktteilnehmer mit 35-40 Mio. $ bewerteten (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 5. Juni 2008). In Verbindung mit der Finanzkrise hat der Betreiber den Kauf des Kontrollpaketes um etwa anderthalb Jahre verschoben. “Doch die Strategie des Unternehmens hat sich nicht geändert, Ströer ist bereit den Markt der Außenwerbung in der Ukraine zu entwickeln”, versicherte der Direktor für Unternehmenskommunikation bei Ströer, Jörg Lammers.

Derzeit, gemäß dem Vertrag zwischen den Seiten, verwaltet RTM die Aktiva von Ströer in der Ukraine. Ströer unternahm einige Versuche des Eintritts auf den ukrainischen Markt. Am Anfang führte das Unternehmen Verhandlungen über die Gründung eines Joint Ventures mit den lokalen Betreibern “Oktagon”, “Jewroplakat-Ukraina” und “Luvers”. Im März 2007 unterschrieb sie sogar eine Absichtserklärung über den Kauf von 61% der Aktien des siebtgrößten Betreibers Perekhid Outdoor für 6 Mio. $. Doch das Geschäft fand so nicht statt – die Seiten konnten sich nicht über den Preis einigen. Im November 2007 kaufte Ströer die kleine Kiewer Agentur “Grand” (verfügt über etwa 480 Werbeflächen).

Die deutsche Ströer Gruppe gehört zu den fünf der größten Betreiber von Außenreklame in der Welt und liegt in Europa an dritter Stelle. Besitzt mehr als 270.000 Reklameflächen in 12 Ländern. Der Erlös betrug in 2007 509 Mio. Euro (+15,7% gegenüber 2006), das EBITDA – 118 Mio. Euro (+37,1%). Es gehört jeweils zur Hälfte den Unternehmern Heiner Ströer und Udo Müller.

RTM Ukraina” – ist der drittgrößte Betreiber von Außenwerbung in der Ukraine. Besitzt mehr als 3.700 Reklameflächen in praktisch allen großen Städten. Eigentümer des Unternehmens ist, den Informationen von Marktteilnehmern nach, der Parlamentsabgeordnete Nikolaj Bagrajew.

Die Außenwerbung hat als eine der ersten die Folgen der Finanzkrise verspürt. Am Ende des letzten Jahres senkte der Reichweite nach zweite Operator von Außenwerbung, das Unternehmen JCDecaux, die Prognose für den Umsatz im Jahr 2009 von 6% auf 5,5% (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 11. Dezember 2008). Und in der Ukraine wird 2009, den Prognosen von Cortex nach, die Außenwerbung gemeinsam mit der Werbung in der Presse zu den anfälligsten Segmenten der Werbung gehören – der Fall beträgt etwa 30%. “Bereits jetzt beträgt die Auslastung der Flächen etwa 40%, wo es im Januar 2008 55-60% waren”, betonte Neweltschuk. Der Meinung des Generaldirektors von Bigboard, Askold Schestunow, nach, wird das Geschäft in der Ukraine davon abhängen, wie RTM die Krise überlebt. “Außerdem könnte sich unter Krisenbedingungen die Summe des Geschäfts, welche am Anfang der Krise diskutiert wurde, als zu hoch erweisen”, unterstrich der Generaldirektor von “Gallery Ukraina”, Wadim Frunse. Übrigens bewertet Neweltschuk die Perspektiven des Geschäfts optimistisch: “Die Krise ändert die Struktur des Marktes für Außenwerbung, doch wir befinden uns unter den Marktführern – RTM wird eine derjenigen sein, der überlebt”.

Irina Mironowa

Quelle: Kommersant-Ukraine

Übersetzer:   Andreas Stein  — Wörter: 588

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Vielleicht sollten Sie eine Spende in Betracht ziehen.
Diskussionen zu diesem Artikel und anderen Themen finden Sie auch im Forum.

Benachrichtigungen über neue Beiträge gibt es per Facebook, Google News, Mastodon, Telegram, X (ehemals Twitter), VK, RSS und per täglicher oder wöchentlicher E-Mail.