Timoschenko beschuldigt Banken 17,5 Mrd. Dollar in Offshorezonen gebracht zu haben


Während der Krise wurden über die Geschäftsbanken und dabei über das System der Refinanzierung 17,5 Mrd. Dollar außer Landes gebracht. Dies erklärte die Premierministerin der Ukraine, Julia Timoschenko, auf einem Treffen mit Anlegern der “UkrPromBank”.

Den Worten der Premierin nach waren an dieser riesigen Kapitalverschiebung außer Landes “Politiker, deren Familien und deren Auslandsunternehmen” beteiligt. Insbesondere beschuldigte Timoschenko den Abgeordneten der Partei der Regionen, Igor Schkir, der Verschiebung von 25 Mio. Dollar an Mitteln der “UkrPromBank”. Dieses Geld erhielt er, Timoschenko nach, als Kredit ohne Sicherheiten.

Außerdem teilte die Premierministerin mit, dass aus der “Nadra” Bank 7 Mrd. Hrywnja (ca. 583 Mio. Dollar) an Refinanzierungsgeldern außer Landes gebracht wurden. Den Anlegern dieser Bank versprach Timoschenko, dass die Mittel der “Nadra” Bank bis Ende 2009 in die “Rodovid Bank” überführt werden. “Noch bis Ende des Jahres planen wir die Einlagen der ‘Nadra’, wie auch der ‘UkrPromBank’, in die ‘Rodovid’ zu überführen”, sagte Timoschenko.

Die Regierungschefin teilt mit, dass während der Krise insgesamt 3 Mio. Bürger ihre Einlagen verloren haben. Ihren Worten nach gelang es dank der Verstaatlichung dreier Banken 1,5 Mio. Menschen “vor diesem Unglück zu bewahren”.

Vorher hatte Timoschenko die Leitung der Nationalbank der Ukraine (NBU) darin beschuldigt, dass in diesem Jahr 78 Mrd. Hrywnja (ca. 6,5 Mrd. €) an NBU Emissionen “in Offshore-Zonen gegangen sind”.

Der Meinung des Direktors der Analyseagentur Da Vinci AG, Anatolij Baronin, nach “ist faktisch die Gesamtmenge der Refinanzierungen ukrainischer Banken entweder in Offshore-Zonen gelangt oder wurde auf unrechtmäßige Weise aus den Banken herausgezogen”, was seinen Worten nach nur die Risiken für das gesamte Bankensystem der Ukraine erhöht hat.

Am 10. Februar 2009 wurde bei der “Nadra” Bank eine zeitweilige Zwangsverwaltung/Insolvenzverwaltung eingeführt. Die ungeregelten Verbindlichkeiten der “Nadra” Bank bestehen aus Schulden bei Handelsfinanzierungen (470 Mio. Dollar), Eurobonds (175 Mio. Dollar), ukrainischen Anleihen (61 Mio. Dollar) und Verbindlichkeiten gegenüber der NBU (922 Mio. Dollar). Mitte August einigte sich die “Nadra” Bank mit den größten Export-Kreditagenturen der europäischen Länder über eine Umschuldung von 140 Mio. Dollar an Krediten zu 4% Jahreszinsen und einer Stundung auf sieben Jahre.

Die NBU hatte am 20. Januar 2009 eine zeitweilige Zwangsverwaltung bei der “UkrPrombank” eingeführt. Derzeit ist der Zwangsverwalter der NBU Mitarbeiter Konstantin Rajewskij. Vorher hatte die “UkrPromBank” Passiva, d.h. Einlagen von physischen Personen, über 6,9 Mrd. Hrywnja (ca. 575 Mio. €) an die “Rodovid Bank” übergeben. Die “UkrPromBank” wurde im Jahre 1989 gegründet. Zum 1. November 2009 bestand das Netz der “UkrPromBank” aus 26 Filialen und 255 Vertretungen mit 228 Bankautomaten.

Quelle: RBK-Ukraina

Übersetzer:   Andreas Stein  — Wörter: 463

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