In der Ukraine lebt die Jazz-Musik wieder auf
In der Ukraine, vor allem in den westlichen Regionen erwacht die Jazz-Musik zum Leben.
Darüber berichtete der professioneller Jazz-Musiker und Kritiker Petro Poltarew auf einer Presse-Konferenz der Nachrichtenagentur UNIAN, die dem internationalen Jazz-Folk-Festival „Musikalische Dialoge 2009“ gewidmet war, das in Luzk am 23./24. Mai stattgefunden hat.
Seinen Worten nach, gibt es in der Ukraine keine „weiße Flecken“ der Jazz-Musik mehr.
„Unser Treffen heute ist dafür da, um die Journalisten ein wenig darüber zu informieren, was im Westen der Ukraine passiert, und zwar sind es ganz angenehme Prozesse – die Wiederbelebung des Jazz. Irgendwann verbreitete sich der Jazz in der Ukraine vom Westen aus – Luzk, Lwiw/Lemberg, Ternopil, Galizien waren in einer etwas anderen Situation als der Rest der Ukraine, demokratischer in Bezug auf Musik, es war erlaubt Jazz zu spielen. Wie Sie wissen, war es im Osten der Ukraine anders,“ – sagte P. Poltarew.
Seinen Worten nach, wird diese Musikrichtung „mit einem enormen Tempo wiederbelebt“ mit der Unterstützung der Leute, die Jazz mögen. Die Bestätigung dafür war das diesjährige Festival in Luzk, das vom Jazz-Klub der Stadt in einer alten Burg organisiert worden ist.
Um daran teilzunehmen, kamen bekannte Jazz-Sänger aus Europa, unter anderen aus Deutschland – ein Quartett Zhan Pra Fröhli, aus Polen – „Dwootho“, aus Weißrussland – „Apple Tea“. Außerdem haben bekannte ukrainischen Musiker an dem Festival teilgenommen – Dmytro Bobin, „ShokolaD“, „Resus Blues“, „VITO“ und andere.
P. Poltarew ist davon überzeugt, dass vor allem in der Westukraine sich ein enormes Potential befindet und „nicht nur Potential der Musiker, d.h. es gibt Leute, die Jazz spielen und zwar auf hohem Niveau, aber da gibt es sogar etwas noch besseres – es gibt Leute, die Jazz respektieren, mögen und unterstützen“.
Er betonte, dass Jazz eine ästhetische Musikrichtung ist, welche die Ukraine sehr wohl braucht „weil ausgerechnet Jazz die Form der Musik ist, die etwas über die Ukraine auf dem internationalen Niveau aussagt. Die heutigen Musiker, die Jazz spielen, spielen ihn nicht schlechter als deren Kollegen in den hochentwickelten Ländern Europas“.
Der Kulturologe und Jazz-Musiker Jewhen Barannik meinte, dass der Jazz in der Ukraine heute „sich auf irgendeine private Art und Weise entwickelt – irgendwie unterstützen die Leute selber das Ganze obwohl sehr wenig Aufmerksamkeit vom Staat der Musik gewidmet wird“. Er drückte die Hoffnung aus, dass die ukrainische Regierung auch helfen wird.
„Heute ist die ganze Ukraine in diesen Jazz-Prozess verwickelt, aber eine solide professionelle Basis ist nötig, auch eine wissenschaftliche“, – fügte P. Poltarew hinzu, wenn er über die Organisation der Konferenzen zum Thema Geschichte und Entwicklung des Jazz sprach.
Der Präsident des Jazz-Klubs in Luzk und der Direktor des Festivals „Musikalische Dialoge 2009“ Oleg Bakowskyj teilte mit, dass die Stadtverwaltung von Luzk versucht die Initiativen des Jazz-Klubs zu unterstützen.
Quelle: UNIAN