Aufruf an die Berliner und Offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel


Berlin, 02.03.2014: Aufruf an die Berliner: Stop Putin’s bloody war in Ukraine! Bitte steht auf und demonstriert mit uns für die Abwendung eines neuen Krieges in Europa!

Am 01.03.2014 stimmte das russische Parlament auf Vorschlag von Vladimir Putin dem Einsatz russischer Militärtruppen in der Ukraine zu. Damit droht vor der EU-Grenze gerade ein neuer Krieg auszubrechen. Wir demonstrieren dagegen am 02.03.2014 vor der Russischen Botschaft in Berlin (Unter den Linden 63-65, 10117 Berlin), 13-16 Uhr und rufen alle Berliner dazu auf, ihre Haltung gegenüber Putins Kriegstreiberei deutlich zu zeigen.

Nachfolgend finden Sie außerdem unseren Appell, den wir heute an Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel und Herrn Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier gerichtet haben.

Mit freundlichen Grüßen

Euromaidan Wache Berlin

Kontakt: maidan.wache.berlin{ät}gmail.com

http://euromaidanberlin.wordpress.com

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Offener Brief

Von:
Ukrainern Deutschlands und Freunden der Ukraine

An:
Bundeskanzleramt
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin

Berlin, 02.03.2014

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

mit dieser Adresse möchten wir uns zunächst für den bisherigen Einsatz Deutschlands zur Stabilisierung der Lage in der Ukraine ausdrücklich bedanken. Wir begrüßen die Bereitschaft der deutschen Seite, den verletzten Demonstranten eine medizinische Behandlung in Deutschland anzubieten. Wir ersuchen Sie nachdrücklich, auch die dafür notwendigen finanziellen Mittel zu mobilisieren.

Wegen der Fülle an gewaltigen Aufgaben, vor denen die ukrainische Gesellschaft steht, blieb die Lage in der Ukraine in den letzten Tagen instabil und verschärfte sich sogar wegen der grundlosen Intervention russischer Truppen auf der Halbinsel Krim. Sie droht in einen Krieg auszuarten.

Wie Sie wissen, ist die Ukraine gerade durch die blutigsten Wochen ihrer neusten Geschichte gegangen. Was als friedliche Demonstration zur Unterstützung der europäischen Integration begann, endete mit Blutvergießen und Tod von mindestens 94 Menschen. 294 Personen sind immer noch als vermisst gemeldet. Nach der Flucht von Viktor Janukowitsch wurde eine Übergangsregierung gebildet, man begann mit der dringenden Stabilisierung der desolaten Staatslage. Nach dem teuren Sieg auf dem Maidan sind die Menschen entschlossen, das bisherige System und die alten Spielregeln zu ändern. Die ukrainische Zivilgesellschaft ist gewachsen und zeigt eine noch nie gesehene Stärke.

Die Ukraine braucht Solidarität der internationalen Gemeinschaft und Deutschlands, heute mehr, denn je zuvor. Kurz nach dem Beginn der schwierigen Aufbauarbeit entschied Russland am 01.03.2014 den Einsatz seiner Militärtruppen in der Ukraine. Damit verstieß Russland sowohl gegen die Souveränität der Ukraine als auch gegen das Völkerrecht, z. B. gegen das 1994 unterzeichnete Budapester Memorandum. Gegen Sicherheitsgarantien von drei Parteien – USA, Russland, Großbritannien – verzichtete die Ukraine damals auf ihre Atomwaffen.

Sehr geehrte Frau Merkel, die gegenwärtigen Ereignisse in der Ukraine drohen, sich zu einer gesamteuropäischen Tragödie auszuweiten. Wir fordern die deutsche Regierung daher auf, ihrer historischen Verantwortung gegenüber der Ukraine gerecht zu werden und alle verfügbaren Mittel ihrer Stabilisierung und zur Abwendung einer militärischen Aggression Russlands zu ergreifen. Die Ukraine hat ihre Chance auf eine europäische Zukunft teuer verdient.

Mit freundlichen Grüßen

Ukrainer Deutschlands und Freunde der Ukraine

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