Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung refinanziert die UkrEximBank


Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) hat die erste Bank genannt, die von ihr rekapitalisiert wird. Dies wurde die staatliche UkrEximBank, die 250 Mio. $ erhält – fast die Hälfte der Mittel des neuen Programmes der EBWE. Der Erhalt eines solch großen Kredites beruhigt die Investoren, welche von der UkrEximBank im April die Tilgung eines Konsortialkredites von 345 Mio. $ erwarten.

Am Freitag verkündete die EBWE ihre Pläne der UkrEximBank einen Kredit von 250 Mio. $ zu gewähren, der in das Kapital der zweiten Ebene der Bank gebucht wird. Der Kredit wird für 10 Jahre “für die Unterstützung der Kapitalisierung der Bank und die Anwerbung von Investitionen in den realen Sektor der Wirtschaft” gewährt. Bei der EBWE konkretisierte man, dass der Vertrag Mitte Mai nach dessen Bestätigung vom Vorstand der EBWE und der Abstimmung mit dem Finanzministerium und der NBU (Nationalbank der Ukraine) unterzeichnet werden wird. Den Angaben der Assoziation der ukrainischen Banken nach, hatte die UkrEximBank den fünften Platz den Aktiva (50,39 Mrd. Hrywnja; ca. 4,58 Mrd. €) nach und den zweiten Platz dem Kapital (9,158 Mrd. Hrywnja; ca. 832 Mio. €) nach belegt. Die Bank gehört zu 100% dem Kabinett (dem Staat).

Die staatliche Bank ist das erste Institut, welches die EBWE im Rahmen ihrer Unterstützung des ukrainischen Finanzsektors kapitalisieren will. Der Präsident der EBWE, Thomas Mirow, erklärte im Februar, dass in der Ukraine 2009 1 Mrd. $ investiert werden, von denen 500-600 Mio. $ für den Kauf von Aktien von Banken und für Kredite verwendet werden. Viele “Töchter” ausländischer Banken planten ihre Liquiditätsprobleme mithilfe von Krediten der EBWE zu lösen. “Die UkrEximBank ist für uns sehr wichtig, da sie unsere Kreditlinien bedient (die Bank hat 100 Mio. $ für Energiesparprogramme erhalten)”, erklärte dem “Kommersant-Ukraine“ der Presseattaché der EBWE in der Ukraine, Anton Ussow. “Es ist möglich, dass Mitte April die Vergabe von Krediten an weitere Banken verkündet wird, mit denen derzeit Verhandlungen geführt werden”. Die allgemeine Summe könnte auf Rechnung von Nichtbankenprojekten erhöht werden. “Derzeit treffen die Ergebnisse der Audits der Banken ein und diese analysierend, können wir entscheiden, wie schnell wir uns weiter bewegen werden”, fügte der Attaché hinzu.

Banker gehen davon aus, dass der Kredit der UkrEximBank gegen Staatsgarantien vergeben wird. “Alle haben Verhandlungen mit der EBWE zu unterschiedlichen Zeiten begonnen und befinden sich in unterschiedlichen Stadien”, sagte der Vorstandsvorsitzende der “Forum” Bank, Jaroslaw Kolesnik. “Wahrscheinlich ist die UkrEximBank die erste, weil sie eine Staatsbank ist, bei der weniger Risiken existieren, als bei jeder kommerziellen”. Banker legen nahe, dass ein Teil der Vereinbarungen zwischen der EBWE und dem Kabinetts die am 2. April verkündete Kapitalerhöhung der UkrEximBank um 649,99 Mio. Hrywnja (ca. 59,09 Mio. €) ist. Auf diese Weise wurde das Stammkapital der UkrEximBank seit Dezember 2008 um 5,349 Mrd. Hrywnja (ca. 486 Mio. €) auf 7,413 Mrd. Hrywnja (ca. 674 Mio. €) erhöht. “Es ist logisch die staatliche Bank zu unterstützen, welche Mittel in die Kreditierung von staatlichen Programmen stecken kann”, betonte der Erste Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden der PromInvestBank, Wjatscheslaw Jutkin.

Experten gehen davon aus, dass der Kredit für die UkrEximBank das Misstrauen ihr gegenüber von Seiten ausländischer Investoren senken wird. Derzeit befinden sich 1,125 Mrd. $ an Euroobligationen der UkrEximBank im Umlauf (die nächste Tilgung von 125 Mio. $ steht am 23. September an) und im April muss die Bank einen zusammengefassten Jahreskredit von 345 Mio. $ zurückzahlen. “Dieser Kredit gibt den Investoren einige Klarheit. Es ist nicht überraschend, dass bereits am Freitag Abend die Nachfrage nach Obligationen der UkrEximBank stark angestiegen ist”, betonte der Vizepräsident der Investmentbank “Trust”, Wladimir Kuzew.

Ruslan Tschornyj

Quelle: Kommersant-Ukraine

Übersetzer:   Andreas Stein  — Wörter: 617

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