General Electric interessiert sich für den ukrainischen Windenergiemarkt
Das amerikanische Unternehmen General Electric, eines der größten Technologieunternehmen in der Welt, tritt in den ukrainischen Markt für Ausrüstungen zur Windenergiegewinnung ein. Wie “Delo“ der Geschäftsführer von General Electric Energy in Osteuropa und der Ukraine Siemowit Iwanski mitteilte, begann das Unternehmen Verhandlungen mit den führenden einheimischen Unternehmen über die Lieferung von Windturbinen.
Bei General Electric nennt man die möglichen Partner nicht, sich dabei darauf berufend, dass die Verträge bislang noch nicht abgeschlossen sind. Gleichzeitig gibt es im Markt für Windenergie bislang wenige reale Player, unter den größeren kann man die Unternehmen “Concorde-Group” und “Nowa-Eko” hervorheben. Sie arbeiten am Bau von Windkraftwerken auf der Krim und haben sich bislang nicht festgelegt, bei wem sie Windturbinen kaufen werden.
“Wir wählen gerade den Turbinenlieferanten aus. Dieser Prozess soll Ende September – Anfang Oktober abgeschlossen sein. Erst dann können wir den Ausrüstungslieferanten nennen”, teilte man “Delo“ bei der “Concorde-Group“ mit. Die Leitung der “Nowa-Eko“ war gestern für Kommentare nicht erreichbar.
Ergebnis “grüner” Tarife
Zur gleichen Zeit hob der Leiter der Ukrainischen Windenergieassoziation, Andrej Konetschenkow, hervor, dass General Electric noch vor Kurzem kein Interesse an der Windenergie in der Ukraine gezeigt. Die Situation änderte sich mit dem Beschluss des Gesetzes zu den “grünen Tarifen”, gemäß dem die Energie aus alternativen Quellen zwei bis dreimal höher vergütet wird, als beispielsweise die Elektroenergie aus Wärmekraftwerken.
Dieser Umstand gestattet es die Frist bis zu der sich Projekte in der Windenergiebranche rentieren zu verringern. Entsprechend ergab sich für das Unternehmen (ungeachtet der derzeitigen Krisenbedingungen) die Chance für den Erhalt von Kreditmitteln. “Ohne Garantie des Krediterhalts durch den Käufer würde nicht ein seriöser Hersteller Ausrüstung liefern, da dies mit dem Risiko des Zahlungsausfalls verbunden wäre”, erläuterte Konetschenkow.
Außerdem wurde die Ukraine für Hersteller von Windenergieausrüstung auch aus anderem Grund interessant. Zu der Zeit wo die Preise für ihre Produkte seit Anfang der Krise auf dem europäischen Markt um 15 Prozent fielen, blieben sie in den postsowjetischen Ländern auf dem alten Niveau. So liegt der Preis für Turbinen von 2 MW derzeit in der Ukraine etwa 2,5 Mio. €.
Mögliche Konkurrenten für die Amerikaner
Wie der Zeitung Delo bekannt wurde, untersuchen die Lieferung von Windturbinen für den ukrainischen Markt derzeit die deutsche Firma Nordex und die dänische Vestas. Erinnern wir ebenfalls daran, dass Mitte Juli die japanischen Unternehmen Mitsubishi Heavy Industries und die Sumitomo Group mit den Staatsorganen der Ukraine eine Absichtserklärung über die Gründung einer gemeinsamen Produktion für Windaggregate auf der Basis des Dnepropetrowsker Werkes “Jushmasch” unterzeichneten.
Ukrainische Windenergieproduzenten betonen, dass der entscheidende Faktor bei der Wahl des Ausrüstungslieferanten für sie höchstwahrscheinlich der Preis sein wird. Denn die technischen Eigenschaften der Turbinen ausländischer Produktion sind in vielem ähnlich. Ob “Jushmasch” gemeinsam mit den japanischen Unternehmen zur gleichen Zeit eine Konkurrenz zu den Importprodukten bilden kann, können Experten derzeit schwerlich prognostizieren.
Den Angaben des Leiters der Nationalen Agentur für Fragen der effizienten Nutzung von Energieressourcen, Sergej Jermilow, nach, übersteigt die Produktion von Elektroenergie durch Windräder in der Ukraine momentan “nicht den Bereich des statistischen Fehlers” (etwa 0,1% des gesamten Volumens). Die errichtete Kapazität aller funktionierenden Windaggregate beträgt 90 MW von denen 59 MW Windräder auf der Krim sind.
Maxim Asauljak
Quelle: Delo