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Ukrainischer Markt für alternative Energien wird lebhafter

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Das im April beschlossene Gesetz zur Stimulierung der Elektroenergieproduktion aus alternativen Quellen funktioniert in der Praxis. Am Freitag informierte die Ukrenergy Holding über den Bau eines kleinen Wasserkraftwerkes, obgleich derartige Projekte seit den Zeiten der UdSSR nicht mehr verwirklicht wurden. Und vorher verkündete die DTEK (Donbasskaja Topliwno-Energetitscheskaja Kompanija) den Bau von Windkraftwerken. Der Tarif für alternative Elektroenergie ist fast zweimal so hoch, wie der für traditionelle Energiequellen, sagen Experten.

Das Unternehmen “Korlea UkrHydroAver” – Tochter der UkrEnergy Holding (52% gehören dem Staatsunternehmen “UkrInterEnergo”, der Rest der Korlea Invest Holding AG des Unternehmers Wassilij Danyliw) – baut ein kleines Wasserkraftwerk am Fluss Tereswa in der Oblast Transkarpatien. Das Ministerkabinett hat dem Unternehmen bereits ein Grundstück mit einer Fläche von 17,8 ha zugeteilt, heißt es in der am Freitag veröffentlichten Anordnung #1234. Die installierte Gesamtleistung des Wasserkraftwerkes beträgt 24 MW bei einer Jahresproduktion von bis zu 100 Mio. kWh, konkretisierte man bei Korlea Invest. Die Kosten des Projektes betragen mehr als 110 Mio. €. Der Beginn der Bautätigkeiten ist für das Ende des Jahres vorgesehen, der Abschluss für 2013.

Falls das Projekt der UkrEnergy Holding realisiert wird, dann wird es das erste kleine Wasserkraftwerk sein, welches in der Ukraine seit der Unabhängigkeit errichtet wird, betonte Sergej Titenko, Mitglied des Energieausschusses der Werchowna Rada. “In der Mitte der 60er gab es in der Ukraine etwa 1.600 kleinere Wasserkraftwerke, derzeit arbeiten etwa zehn”, betonte er. Den Worten des Präsidenten der “Energetitscheskaja Konsaltingaja Gruppa”, Alexej Scheberstow, nach, fand die Verringerung der Anzahl der kleineren Wasserkraftwerke nach dem Bau der großen Wärme- und Atomkraftwerke statt, mit denen sie nicht konkurrieren konnten. Doch nachdem in der Ukraine der “grüne” Tarif wirksam wurde, wurde die Produktion von Elektroenergie aus alternativen Quellen attraktiver. Das Gesetz “Zur Stimulierung der Nutzung alternativer Energiequellen”, welches im April verabschiedet wurde, erlaubt es Unternehmen, die Elektroenergie aus der Energie des Windes, der Sonne, von Wasser und Biomasse generieren, diese teurer zu verkaufen, als die mit traditioneller Technologie erzeugte. Der Tarif für Wasserkraftelektroenergie beträgt 1,05 Hrywnja/kWh für die Verbraucher der Klasse II, wo er bei Wärmekraftenergie bei 0,58 Hrywnja/kWh liegt.

Der Stellvertreter des Ministers für Brennstoffe und Energiewirtschaft, Oleg Bugajew, sagt, dass derzeit eine Reihe von Projekten zu alternativer Energie auf der Krim und in der Oblast Transkarpatien geprüft werden. So verkündeten das Unternehmen DTEK und die “Luganskoje Energetitscheskoje Objedinenije” den Bau von Windkraftwerken. Bei der DTEK konkretisierte man, dass man anstrebt einen Energieanteil von 25% für die Windenergie bei der Gesamtkapazität des Unternehmens zu erreichen.

Ungeachtet dessen, dass die alternativen Energieformen einen vorteilhafteren Tarif haben, sind derartige Projekte wegen des geringeren Outputs, im Vergleich zu den Wärmekraftwerken, in der Ukraine noch selten. Den Einschätzungen von Titenko nach, beträgt der Zeitraum für die Deckung der Ausgaben mindestens sieben Jahre, wo die Durchschnittszeit bei Wärmekraftwerken bei fünf Jahren liegt. Die UkrEnergy Holding könnte versuchen die Investitionen in einem kürzeren Zeitraum hereinzuspielen, indem sie die Elektroenergie nach Westeuropa verkauft. “Elektroenergie bei Kapazitäten von mehr als 20 MW sollte an ‘Energorynok’ geliefert werden. Doch das Unternehmen könnte diese Forderung umgehen, indem es jedes der Teikraftwerke als einzelnes juristisches Unternehmen registriert. Dann können sie die Elektroenergie den Verbrauchern direkt liefern”, betonte Schweberstow.

Alexander Tschernowalow

Quelle: Kommersant-Ukraine

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 553

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