Juschtschenko gibt vor Auslandspresse der Regierung die Schuld am Ausmaß der Wirtschaftskrise


Der Präsident der Ukraine, Wiktor Juschtschenko, gab führenden europäischen Zeitungen ein Interview.

Wie der Nachrichtenagentur “Unian“ beim Pressedienst des Präsidenten mitgeteilt wurde, ist das Interview mit dem Staatsoberhaupt, welches im Format “Gespräch am runden Tisch” stattfand, von Journalisten fünf führender europäischer Zeitungen geführt worden: der “Times” (Großbritannien), der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Deutschland), “Le Mond” (Frankreich), “El Pais” (Spanien) und “Dziennik” (Polen).

Unter den Hauptthemen, über welche die Rede in der Zeit des Interviews ging, waren die innenpolitische und ökonomische Situation in der Ukraine und der Golodomor/Holodomor 1932-1933.

Wiktor Juschtschenko, über die Wirtschaft des Landes redend, konstatierte, dass diese die negativen Folgen der weltweiten Krise spürt. Gleichzeitig denkt das Staatsoberhaupt, dass in bedeutendem Maße das Fundament für die schnelle Entfesselung der Krisis von der überaus kurzsichtigen sozialen Politik am Anfang des Jahres gelegt wurde. “Das Hauptproblem des Teils der Krisis im Inneren wurde von der zu populistischen, sozialen Politik der Regierung verursacht”, sagte er, hinzufügend, dass dies zu einem Anstieg der Inflation im Lande führte. In dieser Situation hätte die Regierung, der Meinung des Präsidenten nach, ihre Budgetpolitik überarbeiten müssen. “Doch die Regierung fand nicht den Mut dazu”, erklärte der Präsident.

Er merkte ebenfalls an, dass als besonders empfindlich in Bezug auf diese Krise erwiesen sich die ukrainischen exportorientierten Sektoren der Wirtschaft: “Den ersten Schlag erhielt die Metallwirtschaft”.

In dieser Situation, denkt Juschtschenko, muss man die wirtschaftliche Politik dieser Branchen ändern. “Wir müssen einen höheren Binnenkonsum erzeugen. Zur Zeit beschäftigen wir uns damit”, betonte das Staatsoberhaupt. Dabei drückte er seine Überzeugung aus, dass die Zentralbank der Ukraine gemeinsam mit dem Finanzministerium “der Metallwirtschaft die Möglichkeit gibt, eine Reihe von Vorzügen zu erhalten, die dabei helfen die finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, welche in dieser Branche gegenüber internationalen Korporationen bestehen”.

Quelle: Unian.net

Ein Teil des Interviews findet sich hier in der FAZ vom 20. November 2009.

Übersetzer:   Andreas Stein  — Wörter: 332

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Vielleicht sollten Sie eine Spende in Betracht ziehen.
Diskussionen zu diesem Artikel und anderen Themen finden Sie auch im Forum.

Benachrichtigungen über neue Beiträge gibt es per Facebook, Google News, Mastodon, Telegram, X (ehemals Twitter), VK, RSS und per täglicher oder wöchentlicher E-Mail.