Metallindustrie kämpft mit den Personalkosten
Die Metallkombinate beginnen mit Massenentlassungen von Mitarbeitern. Am Freitag erklärte der Vorsteher der “Industrieunion/Industrialnyj Sojus Donbass” (ISD), Sergej Taruta, dass sein Unternehmen die Anzahl der Arbeiter um ein Drittel reduzieren könnte. Von einer Kürzung des Personalbestandes oder der Löhne redeten auch die anderen Metallunternehmen. Wenn die Kündigungen in der Branche so hoch werden, wie bei der ISD, könnten die Metallkombinate ihre Ausgaben bis Ende des Jahres um 120-135 Mio. $ senken.
Darüber, dass die ISD plant die Anzahl ihrer Arbeiter um ein Drittel zu verringern (insgesamt arbeiten im Unternehmen etwa 60.000 Menschen), redete der Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens, Sergej Taruta. “Das ist nicht unsere Schuld, wir können einfach nicht die Löhne dieser Leute gewährleisten.”, gab er zu. Die ISD stoppt ebenfalls die Umsetzung von Investitionsprojekten in der Ukraine, teilte Taruta mit. Unter den größten Projekten, die von der ISD angekündigt wurden, ist die gemeinsame Investition von 500 Mio. $ mit “ArcelorMittal-Kriwoj Rog” in die Erschließung der Groß-”Tokmaker“:http://uk.wikipedia.org/wiki/%D0%A2%D0%BE%D0%BA%D0%BC%D0%B0%D0%BA (WelikoTokmakskij) Lagerstätte für Manganerze und die Teilnahme an der Privatisierung des Kriwoj Roger Erzanreicherungskombinates für oxidierte Erze. Außerdem begann die ISD mit einem Programm der Modernisierung der Kapazitäten dessen Kosten sich auf 3 Mrd. $ belaufen.
Eine Verringerung des Personals oder der Arbeitslöhne planen auch andere Metallkombinate. Den Worten des Vorstandsvorsitzenden des Mariupoler Metallkombinates namens Iljitsch, Wladimir Bojko, nach, wurde den Mitarbeitern des Werkes im September der Lohn um 5-10% gekürzt (25% der Löhne werden in Form von Prämien angerechnet) und es ist nicht ausgeschlossen, dass deren Verringerung sich fortsetzt. Die Möglichkeit der Kürzung der Löhne oder einer Verringerung des Personalbestandes wird auch bei “Saporoshstal” in Betracht gezogen, teilte man beim Pressedienst des Unternehmens mit. Und bei “ArcellorMittal-Kriwoj Rog” schlägt man den Mitarbeitern in Verbindung mit dem Stillstand der Kapazitäten vor Urlaub zu nehmen, teilte die Pressesprecherin des Unternehmens Oxana Tschikalo mit. Eine Entlassung von Mitarbeitern führen nicht nur ukrainische Metallkombinate durch. So, hat das russische Magnitorsker Metallkombinat im Oktober die Mitarbeiterzahl um 3.000 (insgesamt arbeiten dort 30.000 Menschen) gekürzt. Ihre Absicht dem Beispiel zu folgen erklärten “Sewerstal” und die Evraz Group.
Die Ausgaben zu kürzen, indem sie Mitarbeiter entlassen oder die Löhne kürzen, zwingt die Metallurgen die Krise in der Branche. In Verbindung mit der Verringerung der Nachfrage auf dem Weltmarkt stoppten die ukrainischen Metallkombinate 17 von 36 Hochöfen und in den Lagern der Unternehmen sammelte sich aufgrund der Absatzprobleme die Produktion in Höhe eines ganzen Monats an (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 6. Oktober).
Den Angaben der Hochöfnervereinigung nach, tragen die Arbeitslöhne nicht weniger als 20-22% zu den Selbstkosten der ukrainischen Metallproduktion bei. “Unter den Bedingungen des Stillstands der Metallunternehmen werden die Löhne zu den Hauptausgaben, welche die Metallurgie zu tragen hat.”, betonte der Direktor der Höchöfnerunion, Wladimir Tereschtschenko. “Die Einsparung eines Drittel der Mitarbeiter erlaubt es den Metallkombinaten die Ausgaben bis Ende des Jahres um 120-135 Mio zu verringern. $”. Die Löhne senkend und Personal entlassend, bringen die Metallurgen faktisch ihre Ausgaben für die Lohnzahlungen auf Weltstandard, unterstrich Dmitrij Choroschun, Analyst der Investmentfirma “Sokrat”: “Bei uns ist der Personalbestand in den Metallkombinaten aufgebläht (insgesamt arbeiten in der Branche etwa 500.000 Menschen), was es den Unternehmen nicht erlaubt bei der Effizienz mit den internationalen Herstellern zu konkurrieren. In Endeffekt sind unsere metallurgischen Unternehmen für Investoren weniger interessant. Eine Kürzung des Personales könnte die Situation ändern.”
Quelle: Kommersant-Ukraine