FacebookXVKontakteTelegramWhatsAppViber

Schiffsbau ist auf staatliche Hilfe angewiesen

0 Kommentare

Der ukrainische Schiffbau ist Rekordhalter beim Tempo des Produktionsrückgangs unter den Unternehmen der Maschinenbaubranche. In den ersten drei Monaten dieses Jahres erreichte der Rückgang fast 60% und im April hat sich die Situation weiter verschlechtert. Ohne staatliche Unterstützung kann man nicht mit einer Erholung der Branche rechnen, sagen Marktteilnehmer.

Wenn den Resultaten der ersten drei Monate der Produktionsrückgang im Maschinenbau im Ganzen 47% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betragen hat, so lag dieser im Schiffsbau bei 59%. Sogar im traditionell zurückbleibenden Landwirtschaftsmaschinenbau ist der Rückgang kleiner – 514%. Beim Staatlichen Statistikkomitee prognostiziert man, dass falls sich die Situation nicht ändert, dann wird im April der Produktionsrückgang 60,9% – gegenüber 42% in der gesamten Branche – betragen. Anzumerken ist, dass die Branche im letzten Jahr eine der führenden beim Bestellvolumen mit 240 Mio. $ und einem Jahresanstieg der Produktion von 0,6% war, wo die Branche insgesamt bereits einen Rückgang von 22% verzeichnete.

Den Worten des Ersten Vizepräsidenten der Assoziation der Schiffbauer “UkrSudProm”, Wiktor Lisizkij, nach, registrierte die Mehrzahl der Unternehmen der Branche einen Produktionsrückgang. So, arbeitet faktisch das Schiffsbauwerk der “61 Kommunarden” (Nikolajew) und das Schwarzmeerschiffsbauwerk (Nikolajew) praktisch seit Anfang des Jahres nicht mehr und Sewmorsawod (Sewastopol) und das Chersoner Schiffsbauwerk verzeichnen Produktionsrückgänge. “Heute annullieren die Schiffseigner massenhaft ihre Aufträge. Die Situation wird auch von der Bankenkrise verschärft: Der Schiffsbau ist eine sehr kapitalintensive Branche und ohne billige Kredite kann diese im Prinzip nicht bestehen”, hebt der Pressesprecher des Schwarzmeerschiffsbauwerks, Maxim Golowin, hervor. Der technische Direktor der OAO (Offene Aktiengesellschaft) “SewMorSawod), Alexander Ostapenko, sagt, dass beginnend vom Jahr 2006 an die Produktionsmengen im Unternehmen stiegen, doch zum Ende des Jahres 2008 verschlechterte sich die Situation stark: “Aufgrund des Rückgangs des Frachtwerts um etwas mehr als ein Fünftel und der Preise für Seetransporte um ein Drittel verzichten die Schiffsbesitzer auf den Bau neuer Schiffe, dabei ziehen sie es vor, bereits existierende Schiffe zu nutzen”.

Der Generaldirektor der OAO “Schiffsbauwerk ‘Saliw’”, Alexander Iwlew unterstreicht, dass die Krise im Schiffbau sich durch das Fehlen der von der Regierung versprochenen Unterstützung verschärft. Er erinnert daran, dass das Kabinett plante die Zölle abzuschaffen, eine Umsatzsteuer für den Import von Bauteilen für Schiffe einzuführen und die Umsatzsteuer beim Export den Schiffsbauern zu erstatten. “China, Südkorea und Japan haben seit Anfang des Jahres die Steuerbelastung für den Schiffsbau halbiert. Im Ergebnis sind ihre Produkte um 17-20% billiger als die ukrainischen und ihre Werke sind mit Aufträgen ausgelastet. Sogar wenn die Nachfrage sich wieder belebt, können wir nicht auf eine Erhöhung der Auslastung der Unternehmen setzen, solange wie die Regierung nicht die versprochenen Maßnahmen zur Stützung der Branche beschließt”, stimmt Lisizkij zu.

Oleg Gawrisch

Wer baut Schiffe in der Ukraine?

In der Ukraine gibt es 17 Schiffsbauwerke, die größten von ihnen sind das Staatsunternehmen “Schiffsbauwerk der 61 Kommunarden”; das Schwarzmeerschiffsbauwerk und das Chersoner Schiffsbauwerk, die unter der Kontrolle der “Smart Group” Wadim Nowinskijs stehen; das Schiffsbauwerk “Saliw”, welches zur Holding AwtoKrAS von Konstantin Shewago ehört und die OAO “SewMorSawod” Konstantin Grigorischins. Im letzten Jahr überstieg die Schiffsbauproduktion 240 Mio. $.

Die Entwicklung der Produktion im Schiffsbau und im Maschinenbau der Ukraine, in %

Schiffsbau
Januar 200815
Januar – Februar16,8
Januar – März12
Januar – April13
Januar – Mai12,6
Januar – Juni10
Januar – Juli<15
Januar – August14,1
Januar – September11,9
Januar – Oktober2
Januar – November2,1
Januar – Dezember0,6
Januar 2009-11
Januar – Februar-43
Januar – März-59
Januar – 24. April-60,9
Maschinenbau gesamt
Januar 200829,8
Januar – Februar34,9
Januar – März33,3
Januar – April32,9
Januar – Mai31,1
Januar – Juni29,3
Januar – Juli<28,7
Januar – August26,5
Januar – September25
Januar – Oktober20,5
Januar – November-11
Januar – Dezember-22
Januar 2009-32
Januar – Februar-35
Januar – März-47
Januar – 24. April-42

Quelle: Kommersant-Ukraine

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 687

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Vielleicht sollten Sie eine Spende in Betracht ziehen.
Diskussionen zu diesem Artikel und anderen Themen finden Sie auch im Forum.

Benachrichtigungen über neue Beiträge gibt es per Facebook, Google News, Mastodon, Telegram, X (ehemals Twitter), VK, RSS und täglich oder wöchentlich per E-Mail.

Artikel bewerten:

Rating: 5.0/7 (bei 1 abgegebenen Bewertung)

Neueste Beiträge

Kiewer/Kyjiwer Sonntagsstammtisch - Regelmäßiges Treffen von Deutschsprachigen in Kiew/Kyjiw

Karikaturen

Andrij Makarenko: Russische Hilfe für Italien

Wetterbericht

Für Details mit dem Mauszeiger über das zugehörige Icon gehen
Kyjiw (Kiew)13 °C  Ushhorod15 °C  
Lwiw (Lemberg)13 °C  Iwano-Frankiwsk14 °C  
Rachiw11 °C  Jassinja10 °C  
Ternopil13 °C  Tscherniwzi (Czernowitz)16 °C  
Luzk16 °C  Riwne16 °C  
Chmelnyzkyj13 °C  Winnyzja8 °C  
Schytomyr8 °C  Tschernihiw (Tschernigow)13 °C  
Tscherkassy17 °C  Kropywnyzkyj (Kirowograd)22 °C  
Poltawa19 °C  Sumy18 °C  
Odessa18 °C  Mykolajiw (Nikolajew)21 °C  
Cherson21 °C  Charkiw (Charkow)18 °C  
Krywyj Rih (Kriwoj Rog)24 °C  Saporischschja (Saporoschje)24 °C  
Dnipro (Dnepropetrowsk)21 °C  Donezk24 °C  
Luhansk (Lugansk)25 °C  Simferopol21 °C  
Sewastopol15 °C  Jalta21 °C  
Daten von OpenWeatherMap.org

Mehr Ukrainewetter findet sich im Forum

Forumsdiskussionen