Der globale E-Commerce-Markt wächst jedes Jahr weiter. Dazu tragen die stetige Weiterverbreitung des Internets in verschiedenen Regionen sowie die Zunahme der Online-Verkäufe auf den bereits bestehenden Märkten bei. Der ukrainische Markt für elektronischen Handel befindet sich in der Entwicklungsphase und hat dabei ein großes Entwicklungspotenzial.
Nach Angaben von Ekos Global belief sich der E-Commerce-Markt im Jahre 2014 in der Ukraine auf 1,6 Milliarden US-Dollar, in Polen auf 4,7 Milliarden US-Dollar und in Russland auf 17,5 Milliarden Dollar. Laut Prognosen des Ukrainischen Direktmarketing Verbands wird das Volumen des E-Commerce-Markts im Jahr 2015 um rund 45 Prozent auf 1,1 Milliarden US-Dollar sinken. Der Rückgang der Verkäufe in den inländischen Online-Shops erklärt sich durch die Abwertung der Hrywnja und die verringerte Kaufkraft der Bürger. Zum Teil ist dies der Grund für die Umorientierung der Käufer auf ausländische Online-Shops, insbesondere auf die chinesischen. Prognose der Umsätze im elektronischen Handel in der Ukraine in Milliarden Dollar für 2012-2018 von der Ukrainischen Assoziation für Direktmarketing
Jedoch bringt das Jahr 2015 auch Positives für den ukrainischen elektronischen Handel – zumindest durch die Verabschiedung des langerwarteten E-Commerce-Gesetzes. Dieses sollte viele Probleme beseitigen und neue Möglichkeiten für die Marktentwicklung eröffnen.
Ins Gesetz eintragen
In den meisten Ländern wurde das E-Commerce-Thema längst gesetzlich geregelt. In den USA erschienen die Gesetze, die diesen Sektor regulieren, bereits in den 1990er – Anfang der 2000er Jahre. „Die Ukraine verabschiedete so ein Gesetz als eins der letzten Länder. Das erste E-Commerce-Gesetz erschien 1996. Davor gab es den elektronischen Handel erst seit etwa fünf Jahren. Russland und Kasachstan verabschiedeten ihre E-Commerce-Gesetze auch vor der Ukraine. Allerdings wurde das Gesetz in Russland von oben nach unten verabschiedet und die Wirtschaft kämpft immer noch dagegen. Bei uns war alles andersherum – die Unternehmer selbst waren die Autoren des Gesetzes, was sich an manchen Formulierungen erkennen lässt“, sagt Dmytro Hadomskyj, der Anwalt der IT- und Medienrechtgesellschaft „Juskutum“.
Die Verabschiedung des E-Commerce-Gesetzes ist ein Ereignis, auf welches die Marktteilnehmer seit Jahren warteten. Unter anderem regelt das Dokument Vertragsabschlüsse in elektronischer Form. Experten sind sich sicher, dass das Gesetz Unternehmen aus der Grauzone der Wirtschaft heraus führen und Investoren einen Impuls geben wird, in diesen Sektor zu investieren.
„Das wichtigste Ergebnis für die Wirtschaft ist die Gleichstellung der Verträge in elektronischer Form zu schriftlichen Verträgen. Das Gesetz legt ebenfalls fest, welche Verträge nicht in elektronischer Form geschlossen werden können. Das sind Immobilienverträge und andere Verträge, die notariell beglaubigt werden müssen, Verträge, an welchen der Staat beteiligt ist, sowie Verträge, die Familienbeziehungen regeln“, erläutert Ruslan Kalnyzkyj, der geschäftsführende Gesellschafter der Anwaltskanzlei Prudens.
Das Gesetz beschreibt detailliert das Vertragsabschlussverfahren in elektronischer Form, insbesondere das Angebot, die Angebotsannahme, den Vertragsabschluss, die Unterzeichnung und die Ausführung. Laut Juristen wird das Gesetz den Dokumentendurchlauf reduzieren, weil es den Verkäufern ermöglicht, elektronische Dokumente als Originaldokumente zu verwenden.
Ein weiterer positiver Punkt ist die Einführung von Vermittlern als Teilnehmer des elektronischen Handels und die Abgrenzung der Zuständigkeiten zwischen ihnen und den Verkäufern von Dienstleistungen. „Online-Shops werden von einem Aspekt profitieren, der mit der Einhaltung des Gesetzes zum Schutz personenbezogener Daten verbunden ist. Durch das E-Commerce-Gesetz wird gewährleistet, dass der Käufer beim Betreten des Informationssystems automatisch zustimmt, dass der Online-Shop seine Daten bearbeiten darf“, sagt der Jurist.
Trotz der positiven Aspekte muss das Gesetz nachgebessert werden. Laut Kalnyzkyj schließt das Dokument die Zusteller aus diesem Tätigkeitsfeld aus. „Das ist unbegründet, da sie sich unmittelbar an der Durchführung beteiligen. Darüber hinaus sieht das Gesetz keine Vertragsbesonderheiten in einzelnen Bereichen vor“, sagt der Experte. Janika Merylo, Geschäftsführerin des ICT Competence Center, meint, dass für Investoren nicht die Verabschiedung des Gesetzes an sich wichtig ist, sondern seine Umsetzung. „Es gibt viele Gesetze, die nicht funktionieren“, betont sie.
Mobil kommt
Auf dem Weltmarkt des elektronischen Handels nimmt der Anteil des sogenannten Mobile Commerce, d.h. von Einkäufen über mobile Geräte, immer mehr zu. Nach Angaben des französischen Unternehmens Criteo entfielen im dritten Quartal 2015 35 Prozent aller E-Commerce-Transaktionen auf mobile Geräte. Criteo schätzt, dass diese Tendenz weiter steigen wird und bereits Ende 2015 der Anteil der Transaktionen mit Hilfe der Smartphones und Tablets 40 Prozent betragen wird. Mobiler Anteil am elektronischen Handel im dritten Quartal 2015, Quelle: Criteo
Hier geht die Ukraine parallel mit der Welt. Das Wachstum beobachtet man sowohl beim Anteil der mobilen Besucher auf ukrainischen Webseiten als auch beim Anteil von Bestellungen und Einkäufen durch mobile Geräte. Der Anteil der Nutzer, die Webseiten von ihrem Mobiltelefon aus besuchten, stieg von 29,6 Prozent im Januar 2015 auf 34,6 Prozent im Oktober 2015. Anteil der Mobilnutzung des Internets in der Ukraine im Jahre 2015, Quelle: Ukrainian E-commerce Congress 2015
“Das letzte Quartal ist in Bezug auf Verkäufe von mobilen Geräten am aktivsten. Anfang 2016 werden 40 Prozent erreicht. Im Laufe des Jahres 2016 versprechen Betreiber das gesamte Territorium der Ukraine mit 3G abzudecken. Dies bedeutet dass die Webseiten-Besuche über mobile Geräte in einem Jahr 50 Prozent erreichen werden“, sagt Iwan Fedorow, Entwicklungsdirektor bei Admixer.
Laut Serhij Hapotschenko, dem Generaldirektor von Olx.ua, besucht die Hälfte der Nutzer aus der Ukraine die Webseite von ihren mobilen Geräten aus. Es handelt sich um mobile Anwendungen, mobile Versionen und alle Typen von mobilen Geräten, erklärt er.
In der Ukraine betrug der Anteil der Bestellungen und Einkäufe über mobile Geräte im Jahr 2013 nur 4 Prozent. Jedoch sprang diese Zahl im Jahr 2015 auf 14 Prozent. Analysten gehen davon aus, dass diese Zahl im Jahr 2016 20 Prozent erreichen könnte. Laut Hapotschenko wird jede dritte Anzeige auf Olx.ua durch ein mobiles Gerät abgegeben.
Wachstumstreiber
Nicht nur das neue Gesetz, sondern auch andere Prozesse können die Entwicklung der E-Commerce in der Ukraine fördern. Zum Beispiel die Erweiterung der Zahlungsmittel für Käufer. „In der Ukraine bezahlen mindestens drei Millionen Menschen mit ihren Bankkarten im Internet. Wann kommen sie in den E-Commerce? Erst wenn man in Online-Shops mit einer Bankkarte zahlen kann. Momentan kaufen Ukrainer mit ihren Bankkarten mehr im Ausland als in der Ukraine“, – sagt Taras Wolobujew, Entwicklungsdirektor bei Portmone.com.
Kateryna Melesch, Generaldirektorin der Finanzgesellschaft „Zentr finansowych rischen“ („Zentrum für Finanzentscheidungen“), glaubt, dass das Verkaufsvolumen im E-Commerce durch die aktive Zusammenarbeit zwischen Online-Shops und Finanzierungsinstitutionen erhöht werden könnte. „Momentan werden nur ein paar Prozent der Einkäufe im Internet durch Finanzierung durchgeführt. Ein Online-Shop kann von Krediten sehr profitieren. Das beobachten wir jetzt schon. Unter anderem steigen die Verkäufe um 5-10 Prozent und die durchschnittlichen Einkaufsbeträge steigen um 20-25 Prozent“, erzählt Melesch.
Eine wichtige Rolle in der Zunahme von Online-Verkäufen spielt außerdem die Internetabdeckung in den Regionen der Ukraine. Nach den Angaben der Firma EY wird dieser Wert im Jahr 2015 auf 49 Prozent steigen im Vergleich zu 46 Prozent im Jahr 2014. Das heißt, dass theoretisch noch anderthalb Millionen Bürger online einkaufen könnten.
Des Weiteren kann die Entwicklung der Netzwerke von Logistikunternehmen und der Zahlungssysteme das E-Commerce-Wachstum vorantreiben. Bevölkerung der Ukraine und Internetabdeckung, Quelle: Studie "Der Markt für elekronischen Handel in der Ukraine", Ernst & Young
27. Oktober 2015 // Olha Dubenska
Quelle: Ekonomitschna Prawda
Forumsdiskussionen
Awarija in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Panzer sind im modernen Krieg Dinos, zu schwerfällig, zu verwundbar, zu teuer. Jede 100€-Spielzeugdrohne kann so einen millionenschweren Koloß binnen Sekunden vernichten. Die Russen setzen sich inzwischen...“
Anuleb in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„..... Sind solche gewaltigen Panzer-Operationen, die im Sommer 1941 real vollzogen worden sind, in der Gegenwart nicht mehr möglich? Damals hatte man auch mit riesigen Bomberschwärmen angegriffen. Das...“
JohannesTim in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Eine Anmerkung zur Kriegsgeschichte: sind die Erkenntnisse aus dem Zweiten Weltkrieg heute technisch überholt? Als Student hörte ich in militärhistorischen Vorlesungen in Deutschland ungefähr Folgendes:...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„@lev dann wünsche ich Dir eine gute Reise, es war sehr schön in LVIV, muss unbedingt nochmals so eine Rundreise machen. Ich habe so wundervolle Menschen kennengelernt, ich bin zutiefst beeindruckt! Es...“
lev in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Danke Bernd für deine Eindrücke. Ich fahre Ende Mai wieder für mehrere Wochen nach Lviv. Nicht um Urlaub zu machen, sondern in unsere Wohnung. Hatte sie ja vor dem Krieg, aufwendig saniert und möchte...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
HelloMick in Hilfe und Rat • Brauchen Hilfe bei Diia Registrierung
„Hallo. Meine Ex-Frau ist schon über 22 Jahre in Deutschland. Jetzt benötigt sie einen Termin für das Konsulat. Aber es werden nur Termine über Diia vergeben. Kann uns jemand erklären wie das genau...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
„Hallo..... Ich benötige nochmals euer Schwarmwissen.... Bin seit Dezember letzten Jahres in der Ukraine verheiratet worden Jetzt meine Frage.....ich habe auf der Seite der ukrainischen Botschaft einen...“