Poroschenko sieht die Gefahr verlangsamten Wirtschaftswachstums
Gestern erklärte der Leiter des Zentralbankrates der Ukraine, Pjotr Poroschenko, im Laufe der Konferenz zum Thema “Investitionen unter den Bedingungen der Krisis auf den Finanzmärkten”, veranstaltet von der Zeitung “Kommersant” und der “Alfa Bank”, dass die Zentralbank der Ukraine über genügend Gold- und Währungsvorräte verfügt um den Kurs der Hrywnja zu stützen. Dabei warnte er jedoch vor der Gefahr der Abbremsung der Wirtschaft infolge der von der Zentralbank mit dem Ziel der Inflationsverringerung durchgeführten “Sterilisierung” der Hrywnja. “Wir müssen analysieren, wie sich dies auf eine Abkühlung der Wirtschaft auswirkt. Für die Durchführung einer optimal ausbalancierten Politik, müssen wir heute das Tempo der ‘Sterilisierung’ der Geldmenge verlangsamen”, merkte er an. Der ständige Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) in der Ukraine Balasz Horvath erinnerte gestern daran, dass der Fonds bereits früher vor dieser Gefahr gewarnt hat. Dabei geht der IWF davon aus, dass eine zweckgerichtete Abbremsung der Inflation über eine “Sterilisierung” der Geldmenge erfolgt, doch besteht er auf der Notwendigkeit der Durchführung einer mehr ausbalancierten Ausgabenpolitik seitens der Regierung. Ein zusätzlicher Faktor, welcher auf das Wachstum der Geldmengeninflation Einfluss nehmen kann, ist der Meinung der Konferenzteilnehmer nach der Einfluss der weltweiten Finanzkrise. Den Worten des Professors der Pariser Hochschule für Wirtschaft, Jacques Sapir nach, kann die Finanzkrise in den USA zu einer Ausweitung der Investitionen in den Ländern mit einer schnell wachsenden Wirtschaft führen – dabei die Ukraine und Russland. Der Experteneinschätzung nach, kann der zusätzliche Investitionszufluss in diese Länder bei 30-50 Mrd. $ liegen. Dies führt, wie das Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine, das Mitglied des Zentralbankrates Walerij Gejez, anmerkt, zu einer zusätzlichen Gefahr für das Wachstum der Geldmengeninflation. Seiner Meinung nach, kann die Eindämmung der Geldmengeninflation, welche von einem solchen Investitionszufluss hervorgerufen wird, zu einer sehr schwierigen Aufgabe für die Zentralbank werden.
Quelle: Kommersant-Ukraine