Die Ukraine verliert an Punkten beim Korruptionswahrnehmungsindex


Vergangenen Donnerstag veröffentlichte die internationale Organisation Transparency International den „Korruptionwahrnehmungsindex 2011“ (Corruption Perceptions Index). Der Index zeigt an, wie die Bevölkerung den Korruptionsgrad in ihrem jeweiligen Land einschätzt. In diesem Jahr wurden 185 Länder bewertet (2010 waren es 178). Bei der Bewertung wurden die Wirksamkeit der Antikorruptionsgesetzgebung, die Zugänglichkeit zu Informationen sowie die Methoden der Regulierung von Interessenkonflikten berücksichtigt.

Das Rating mit den am wenigsten korrupten Staaten führt Neuseeland (9,5 von 10 CPI Punkten). Dicht gefolgt von Dänemark und Finnland (jeweils 9,4 Punkte), Schweden (9,3 Punkte) und Singapur (9,2 Punkte). Die Ukraine wurde mit 2,3 Punkten bewertet, womit sich die Punktzahl im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 verringerte. Gemäß dieser Bewertung verlor Kiew den 134. Platz und fiel auf Platz 152, den sie mit Tadschikistan teilt. Ähnlich schnitten auch Kenia, Simbabwe, der Irak, Kirgisien, Äquatorialguinea und Afghanistan ab.

Bei der Einschätzung der Ratingergebnisse konstatierte die Ukraine-Vertreterin von Transparency International, Alla Woloschina, dass die negative Bewertung Kiews mit der überwiegend deklarativen Korruptionsbekämpfung zusammenhängt. Laut Woloschina lässt sich in der Ukraine aktuell eine Nachahmung der Korruptionsbekämpfungsmaßnahmen Seitens der ukrainischen Regierung erkennen.

Die Situation in der Ukraine scheint die schlimmste im postsowjetischen Raum zu sein. Die höchste Punktzahl unter den ehemaligen Sowjetstaaten erhielten die baltischen Länder: Estland erhielt 6,4, Litauen 4,8 und Lettland 4,2 Punkte. Die jeweils gleiche Punktzahl von 2,4 erhielten Russland, Weißrussland und Aserbaidschan. Die letzten Ratingplätze nahmen dieses Jahr mit jeweils 1 Punkt Nordkorea und Somalia ein.

02.12.2011 // Tatjana Dudnik

Quelle: Kommersant-Ukraine

Übersetzerin:   Katharina Jaroschak  — Wörter: 257

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Vielleicht sollten Sie eine Spende in Betracht ziehen.
Diskussionen zu diesem Artikel und anderen Themen finden Sie auch im Forum.

Benachrichtigungen über neue Beiträge gibt es per Facebook, Google News, Mastodon, Telegram, X (ehemals Twitter), VK, RSS und per täglicher oder wöchentlicher E-Mail.