Achmetow verdient mit Energieerzeugung


Der einzige private Energieversorger der Ukraine – die Gesellschaft “Donbasskaja Topliwno-Energetitescheskaja Kompanija” (DTEK) Rinat Achmetows – erhöhte ihren Reingewinn im letzten Jahr fast auf das Zweifache, auf 952,4 Mio. Hrywnja (ca. 125,05 Mio. €). Das ist das höchste Gewinnwachstum bei den Energieerzeugern innerhalb der letzten zehn Jahre. Erreichen konnte dies die DTEK dank der Unabhängigkeit von den Gaspreisen, denken Marktteilnehmer und prognostizieren, dass die Erfahrung des Unternehmens bei der Vereinigung von Kohle- und Energieaktiva auch von anderen Wirtschaftsgruppen genutzt wird.

Gestern veröffentlichte die DTEK die finanziellen Ergebnisse ihrer Arbeit im letzten Jahr. Der konsolidierte Umsatz des Unternehmens wuchs um 77,9% auf 8,937 Mrd. Hrywnja (ca. 1,21 Mrd. €), EBITDA – um 104,9% auf 2,408 Mrd. Hrywnja (ca. 0,325 Mrd. €) und der Reingewinn um 93,2% auf 952,4 Mio. Hrywnja (ca. 125,05 Mio. €). Den Daten des Energieministeriums nach, ist dies der größte Gewinnanstieg bei einem Energieerzeuger innerhalb der letzten zehn Jahre.

“Donbasskaja Topliwno-Energetitscheskaja Kompanija” (DTEK) ist von der größten Industriefinanzgruppe der Ukraine “System Capital Management” für das Management der Energieaktiva gegründet worden. Zum Bestand des Unternehmens gehören Kohleförderungsunternehmen (“Pawlogradugol” und der Schacht “Komsomolez Donbassa”), Energieerzeugung (“Wostokenergo”) und die Elektroenergielieferung (“PEC-Energougol” und “Service-Invest”).

Wie dem “Kommersant-Ukraine” der Generaldirektor des DTEK, Maxim Timtschenko, erzählte, wuchs der Gewinn auf das Zweifache, da das Unternehmen Ausgaben kürzte und ungenutzte Kapazitäten ausnutzte, auf diese Weise wurde der Elektroenergieausstoß von 16,3 Mrd. KWh auf 18,1 KWh ausgeweitet. Im Resultat wuchs die Auslastung der installierten Kapazitäten bei den Kraftwerken der DTEK 56%. Bei dem Unternehmen “Sapadenergo”, welches den zweiten Platz bei der Energieerzeugung einnimmt, übersteigt dieser Wert nicht die 37%. “Ein weiterer Faktor, welcher uns erlaubte den Gewinn zu erhöhen, wurde die Einführung von neuen Technologien bei der Kohleförderung und der Energieerzeugung, was die Selbstkosten unserer Produktion senkte.”, erklärte Timtschenko.

Marktteilnehmer sind sich sicher, dass der Hauptgrund für das Gewinnwachstum des Unternehmens die geringe Abhängigkeit des DTEK von Erdgas ist. “Im letzten Jahr stieg der Preis für Erdgas auf dem Binnenmarkt um 60%, auf 190$ je tausend Kubikmeter. Dies wirkte auf alle Energieerzeuger, soweit der Anteil von Gas an den Produktionskosten zwischen 17,2%-19,6%. Im Endeffekt musste die Nationale Regulierungskommission für Elektroenergie die Tarife für alle Energieerzeuger um 16% anheben.”, teilte man beim Pressedienst von “Sapadenergo” mit. Das einzige Unternehmen, welches vom Preisanstieg nicht berührt wurde im letzten Jahr, ist DTEK, welches sich faktisch vollständig selbstversorgt mit Kohle, merkt der Generaldirektor des Gashandelsunternehmens “OlGa-Invest”, Jurij Korowin, an. Den Daten des Energieministeriums nach, hatte die Erdgasnutzung bei “WostokEnergo” in 2007 nicht mehr als 1% Anteil. Zum Vergleich: Den geringsten Gewinn in der Branche – 1,2 Mio. $ – verdiente im letzten Jahr “Kiewenergo”, mit Wärmekraftwerken die ausschließlich mit Gas betrieben werden.

Das Vorhandensein von Kohleförderungsaktiva im Besitz des Unternehmens kann eine Pflichtbedingung für die Teilnahme an Privatisierungen von Energieerzeugern werden, denkt die Analystin der Investmentfirma “Renaissance Capital”, Jekaterina Malofejewa. Vorher, berichtete der Vorstandsvorsitzende von “Kiewenergo”, Sergej Titenko, dem “Kommersant-Ukraine” (Ausgabe vom 20. Februar) über Vorbereitungen des Energieministeriums für weitere Privatisierungen von Energieerzeugern. Auf diese Weise, der Meinung von Malofejewa nach, werden als die wahrscheinlichsten Kandidaten für die Teilnahme an den Privatisierungswettbewerben für Energieerzeuger neben DTEK die Konzerne “Energo” von Gennadij Wasiljew, die russische “Sibirskaja Ugolnaja Energetitscheskaja Kompanija” Andrej Popows und SUAL Wiktor Wekselbergs. In diesen Unternehmen wird die mögliche Teilnahme an den Privatisierungen von Energieerzeugern bislang nicht kommentiert. Darüber hinaus teilte man dem “Kommersant-Ukraine” gestern die Absicht der Teilnahme an Privatisierungen von “sowohl erzeugenden, als auch Kohlekapazitäten” beim “Energetitscheskij Standart” Konstantin Grigorischins mit.

Quelle: Kommersant-Ukraine

Übersetzer:   Andreas Stein  — Wörter: 646

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