Fiktiver Fernunterricht und teure Nachhilfelehrer: Wie lernen die ukrainischen Schüler in Quarantäne?
Die Quarantäne wurde ein wahres Problem für die Schüler und ihre Eltern. Das Ministerium für Bildung der Ukraine erklärte, dass das Coronavirus den Lehrprozess nicht behindert und alle zum Fernunterricht übergehen.
Doch wie die Praxis zeigt, konnten nicht alle Schulen die Fernunterrichtung einrichten. Bei vielen lief sie auf eine banale Versendung der Hausaufgaben und Themenlisten hinaus, welche die Kinder sich selbstständig aneignen sollen. Nicht wenige Schüler ignorieren oder erledigen diese Aufgaben nur schlecht und recht. Für sie verwandelte sich die Quarantäne von der Sache her in langgezogene Ferien.
Die Eltern machen sich Sorgen, ob es ihren Kindern im Ergebnis doch gelingt, sich das Lehrprogramm anzueignen. Das kann ein wahres Problem werden, teilweise für die Schulabsolventen, die sich auf die Externe unabhängige Bewertung und die Immatrikulation an der Universität vorbereiten sollen. Umso mehr, dass zahlreiche Tutoren auch die Quarantäne einhalten, und diejenigen, die sich weiter damit beschäftigen, die Preise erhöhen.
Die Webseite Strana versuchte herauszufinden, wie ukrainische Schüler in der Quarantäne lernen.
„Aufgaben im Viber-Messenger – das ist im Grund eine Art Surrealismus“
Die Eltern der Elftklässlerin Anastassija aus einer der Kiewer Schulen sind außer sich.
„Gerade ist die entscheidende Zeit – man muss sich auf die Externe unabhängige Bewertung vorbereiten. In der Schule wurde Fernunterricht angemeldet, aber in der Praxis läuft er nur auf die Versendung der Hausaufgaben hinaus. Man muss alles selbstständig lernen, und dann muss man dem Lehrer Foto der Kontrollarbeiten zurücksenden. Besonders schwierig ist es mit Mathematik und Physik. Unserer Tochter fällt der Lernstoff nicht leicht, es entstehen eine Menge Fragen. Ich mit meinem Ehemann sind Philologen, wir können ihr dabei nicht helfen. Es kommt dazu, dass sie die Lösungen für die Aufgaben im Internet suchen muss. Das ist aber eher keine Ausbildung – banales Abschreiben“, beschwert sich Anastassijas Mutter.
„Mein Sohn zeichnete sich auch früher nicht durch Lerneifer aus. Und in der Quarantäne wurde er schon ganz faul. Die Lehrer sind weit, niemand fragt besonders nach der Erfüllung der Aufgaben. Ein paarmal pro Woche muss man dem Lehrer die Kontrollarbeiten absenden, aber hier sind verschiedene Lösungshefte behilflich, heutzutage wimmelt es davon. Das heißt, dass der Lernprozess in Quarantäne auf das Abschreiben schon fertiger Lösungen hinausläuft. Ich muss meine Angelegenheiten beiseitelegen, selbst in den Lernprozess einzudringen, was kompliziert ist, denn ich muss auch weiter zur Arbeit. Es ist schon klar, dass es Lücken in Kenntnissen geben, und in dem kommenden Jahr kann das zu einem großen Problem werden“, erzählt der Kiewer Gennadij [ukr. Hennadij], der Vater eines Sechstklässlers an einer der Hauptstadtschulen.
In den Elterngruppen in den sozialen Netzwerken herrscht wahre Panik. Die Ukrainer regen sich auf, dass ihre Kinder sich einfach das ganze Material nicht aneignen und „ungebildet“ werden.
„Bei uns versendet man in Viber-Messenger die Aufgaben zusammen mit den Hausaufgaben – und dann mach, was du willst. Aber das dicke Ende kommt nach. Es gibt festgesetzte Fristen für die Zurücksendung der Aufgabe, falls man zeitlich nicht zurechtkommt, ist die Note um einen Punkt niedriger oder droht man überhaupt mit einer Eins (die schlechteste Note in der Ukraine – Anm. der Ü.) zu bewerten. Gibt es bei wem noch so was? Überspannen die Lehrer nicht etwa den Bogen?“, schreibt in der Facebook-Gruppe „Batky SOS“ [„Eltern SOS“] Einwohnerin von Merefa [Gebiet Charkow/Charkiw] Tatjana Grabowskaja-Gnesdilowa [ukr. Tetjana Hrabowska-Hnesdilowa].
„Es gibt kein einheitliches System für den Fernunterricht. Alles, was die Lehrer jetzt tun, kann man nur schwer als Lernprozess bezeichnen, denn sie führen keine Bewertungsbücher. Sie können nur auf Blättern irgendwelche Vermerke machen, aber nicht richtig bewerten. Umso mehr, als dass nicht alle Schüler den Zugang zu Internet-Plattformen oder Viber haben“, fügte Wiktorija Basalij hinzu.
Zu Viber haben die Eltern in der Quarantäne schon eine besondere Beziehung. Viele geben zu, dass sie schon von Handysignalen zusammenzucken. „Aufgaben in Viber-Messenger – das ist im Grund eine Art Surrealismus. Chaotisch versendete Links auf Youtube-Videos, auf die Webseite der Schule, wo einfach eine Liste mit den Aufgaben für jedes Fach zusammengestellt wurde, versendete Bilder mit Infografiken mit zusammengefassten Rechtschreibregeln, physischen Gesetzen oder noch von etwas, dass deutlich in aller Eile aus verschiedenen Internetquellen zusammengesammelt wurde, es gab sogar einen Instagram-Screenshot von Lina Kostenko [ukrainische Schriftstellerin und Dichterin – Anm. der Ü.]. Und kein Wort darüber, was für welchen Tag zu erledigen ist, und überhaupt, was damit zu machen sei. Nach dem Prinzip ,Schlafe, Abraham, möge jetzt Moishe nicht schlafen` [eine Anspielung auf einen alten jüdischen Witz]: wir haben ihnen eine Aufgabe gestellt und während sie sich damit zurechtfinden, kann sich vielleicht etwas entscheiden“, schreibt in einer Elterngruppe in sozialen Netzwerken die Odessaerin Tatjana.
Manche Eltern können sich an Fernunterricht nicht genug erfreuen. „Bei uns läuft ein vollwertiger Lernprozess ab. Die Lehrer führen Online-Unterricht mit anschließenden Online-Tests für die Festigung des neuen Themas. Jetzt wird sogar mehr gefragt und das Ergebnis ist besser, denn jetzt kann man bei niemandem abschreiben“, bemerkt die Mutter des Achtklässlers Arkadij aus Dnipro. Derartige Äußerungen sind aber nicht zahlreich.
Die Mehrheit der Eltern bezeichnet den Fernunterricht als „Fiktion“ und beklagt sich, dass die Lehrer ihre Pflicht zur Ausbildung der Kinder auf sie übertragen.
Eine eigene Forderungs-Liste verfassten auch die Lehrer. „Niemand hat uns verständlich erklärt, wie man auf diese Fernunterrichtung übergeht. Wir haben eine gewöhnliche Schule, so was hatten wir niemals vorher. Jetzt von früh bis nachts rufen mich die Eltern an, stellen mir Fragen, viele sind unzufrieden, dass ich zu wenig Aufgaben verteile, die Anderen beklagen sich über das Umgekehrte, dass es zu viele sind. Die Prüfung der Arbeiten auf den Fotos auf dem winzigen Handybildschirm ist schon ein Sonderthema. Es wird nur die Sichtbarkeit des Lernprozesses geschaffen. Zwar ist die Mehrheit der Kontrollarbeiten wie für eine Ausstellung. Man muss alles nur ausschließlich mit „Zehn“ und „Zwölf“ bewerten, obwohl ich verstehe, dass die Kinder einfach abschreiben. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das später nachgeholt werden kann“, erzählte im Interview mit Strana, Oxana Petrowna [Petriwna], Lehrerin einer der Schulen im Kiewer Gebiet.
Die Lehrer versuchen sich im Fernunterricht zurechtzufinden und die Kinder attackieren die Online-Plattformen
Schon am ersten Quarantänetag meldete das Bildungsministerium der Ukraine, alle Schulen würden auf die Fernunterrichtung übergehen.
Nach der Verlängerung der Quarantäne bis 24. April blieb für die Lehrer sowie für die Schüler dieselbe Aufgabe – Fernunterricht.
„Es wird bestimmt weiter fern unterrichtet“, erklärte die geschäftsführende Bildungs-Ministerin, Ljubomira Mandsij. [ukr. Ljubomyra Mandsij]
Aber wie man den Fernunterricht veranstaltet, wurde in den Schulen nicht wirklich erklärt. Im Ergebnis hilft sich jeder aus der Patsche, wie er nur kann.
„Seinerzeit wies man gegen 50 Millionen Hrywnja [umgerechnet 1,6 Millionen Euro] für die Bildung der Nationalen Bildungsplattform zu. Sie wurde dennoch nicht geschaffen“, sagt der Rektor an der Universität für Technologie „SCHRITT“ Charkow und Entwickler der Bildungsplattform „Tolle Note“ Witalij Sajzew.
Auf den ersten Blick mangelt es nicht an inoffiziellen Internet-Plattformen, die der Einrichtung des Fernunterrichts helfen.
Es gibt sowohl entgeltliche (1.000-1.500 Hrywnja pro Schule jährlich, d. h. etwa 50 Euro) als auch kostenlose Optionen (ZOOM, Google-Classroom, Class-Room, „Osvitorija“ u.a.). Es wimmelt auch von Video-Stunden je nach dem Schulfach in YouTube.
Aber viele Schulen verwenden sie nicht, höchstens bieten sie nur ein Verzeichnis der Links für den Online-Unterricht. Die Kinder erwiesen sich in solchen Angelegenheiten als Fortgeschrittener als die Lehrer. Sie haben aber ihr Interesse daran. „Merkwürdigerweise gab es nach der Einführung der Quarantäne eine Menge Angriffe auf die Plattform. Im Laufe der letzten Woche gab es acht solcher Angriffe, es kommt vor, dass wir an einem Tag mehrere Attacken abwehren müssen. Es kann nicht anders sein, als dass die Schüler selbst Hand anlegen, damit sie nicht lernen müssen“, erzählt der Entwickler der Bildungsplattform „Tolle Note“. Witalij Sajzew.
Die Schulen teilten sich in Bezug auf die Frage des Fernunterrichts in zwei Lager auf. Die Einen starteten vom ersten Tag der Quarantäne die Fernunterrichtung. Das sind aber in der Regel nur diejenigen Einrichtungen, welche diese Lernform auch vor der Quarantäne praktizierten.
„Wir begannen schon seit 2015 eine Plattform für die Fernunterrichtung zu schaffen. Klar, dass so ein System nicht mit einem Schnipser gestartet werden kann. Dass jetzt von Fernsehsendern Videounterrichtsstunden übertragen werden (solche Übertragungen gibt es auf den Sendern „Rada“, TRK „Kiew“, lokalen Sendern – Anm. der Red.), und die Lehrer die Aufgaben per E-Mail oder Viber-Messenger versenden, ist keine Fernunterrichtung, sondern ein totaler Missbrauch. Die Fernunterrichtung sieht die Kommunikation des Schülers mit dem Lehrer, Videokonferenzen, Online-Tests vor, nämlich vollwertiger Unterricht, aber in Fern-Regime und nicht in einer Klasse“, stellt Direktor der Schule Nr. 58 (Dnipro) Wjatscheslaw Firsow fest. [Das Bildungsministerium der Ukraine veranstaltete seit dem 6. April Fernunterricht für die Schüler der 5. bis 11. Klasse nach einem festen Stundenplan in Form von Videostunden, die von einem Dutzend Fernsehsendern übertragen werden und auch auf der YouTube-Seite des Bildungsministeriums zugänglich sind – Anm. der Ü.]
„Die Quarantäne wurde zu einer guten Chance, das System der Fernbildung zu vervollkommnen. Heute lernen hier aktiv nicht nur Kinder, sondern auch die Lehrer selbst“, fügt die Leiterin des Kiewer Businesslyzeums Ljudmila Paraschtschenko [ukr. Ljudmyla Paraschtschenko] hinzu.
Für andere Schulen, die in der Mehrheit sind, wurde die Fernbildung zu einem wahren Kopfschmerz. Viele Lehrer verstehen überhaupt nicht, worum es geht. Deswegen versenden sie an ihre Schüler nur ein Themenverzeichnis für die selbstständige Bearbeitung, und danach bitten sie um Rücksendung von Fotos der Kontrollarbeiten. Im besten Fall ist das eine Liste der Links auf Videounterricht. Aber wie man darin zurechtkommt, verstehen oft weder die Schüler noch ihre Eltern.
Obgleich, wie Sajzew bekräftigt, haben die Zusammenstellung von Links oder Aufgaben per Viber mit der Fernbildung nichts zu tun – dabei ist eben beiderseitige Kommunikation zwischen Kind und Lehrer wichtig.
Besonders schwierig ist es für Dorfschulen, wo nicht einmal alle Lehrer und Schüler moderne Smartphones mit Internetzugang besitzen. Es gibt aber auch in vielen Familien in der Stadt Probleme mit der Technik – auf einen einzigen Computer erheben ein paar Schüler und Eltern Anspruch, die von zu Hause arbeiten. Deshalb muss man einen Zeitplan für die Arbeit am Computer festlegen.
Viele Schulen begrenzten sich in Anbetracht aller Probleme (und manchmal aufgrund banaler Faulheit) mit der Verteilung der Themenlisten für die selbstständige Bearbeitung.
Zu alledem sind in der Ukraine viele Lehrer im Vorrenten- und Rentenalter, für die es schwierig ist, sich bei den Möglichkeiten der Ausbildung per Internet zurechtzufinden. „Wir haben diesen Lehrern Informatik-Lehrer zugeteilt, sie helfen bei der Einrichtung des Prozesses. Wir versuchen ständig in Verbindung mit den Schülern zu sein, ihre Fragen zu beantworten. Vieles hängt aber auch selbst von den Kindern ab“, erzählte Strana die Direktorin des Monomach-Gymnasiums „Perspektiwa“ in Borispol [ukr. Boryspil] Nelja Klimenko [ukr. Klymenko]. Nicht wenige Schulen ließen aber dem Prozess freien Lauf oder schoben die Sorgen um die Ausbildung auf die Eltern ab.
„Leider ist unser Bildungssystem noch nicht ganz bereit für die Einführung von Fernunterrichtung, deshalb verschickt die Mehrheit der Lehrer einfach Aufgaben-Listen, wovon ehrlich gesagt die Eltern genervt sind, denn, falls die Aufgaben schwierig sind, können sie selbst nicht immer ihren Kindern dabei helfen. Manche Lehrer prüfen, wie es um die Erfüllung der Aufgaben steht und korrigieren Fehler. Es gibt auch kreative Lehrer, die sich dem vollständig widmen: sie machen Videostunden, führen Onlinekonferenzen durch, stehen jeden Tag in Verbindung mit den Schülern. Denn das Wichtigste in der Fernbildungsform ist die Regelmäßigkeit von Unterricht. Solche Lehrer arbeiten jetzt um einiges mehr, als gewöhnlich in der Schule“, fasst die Analystin des analytischen Zentrums der Assoziation der ukrainischen Städte Ljudmila Mosgowaja [ukr. Ljudmyla Moshowa] zusammen.
Die Ukraine geriet ihr zufolge in ein gewisses Bildungsexperiment. „Nach dem Ende der Quarantäne muss man Schlüsse ziehen. Wir sollen noch an den Normativen für die Fernbildung und deren Fühlung mit Inhalten arbeiten“, fügte Mosgowaja hinzu.
Gibt es Wissen nach der Quarantäne?
Die Hauptfrage, welche die Eltern bewegt, ist, wie sich all diese Experimente mit der Fernbildung auf der Wissens-Qualität auswirken. Besonders betrifft das die Schulabsolventen, die buchstäblich direkt nach dem Ende der Quarantäne die Externe unabhängige Bewertung absolvieren und sich um Studienplätze an den Universitäten bewerben sollen.
Im Ministerium arbeitete man ein paar Szenarien aus, je nachdem wann die Quarantäne endet. Falls es Anfang Juni wird, können die Kinder dann bis Ende des Monats lernen und sie bearbeiten mit den Lehrern die problematischen Themen, und für die Schulabsolventen wird der Akzent auf die Vorbereitung auf die Externe unabhängige Bewertung verschoben.
Das zweite Szenario ist, dass die Quarantäne bis Anfang August verlängert wird. In diesem Fall beenden alle Schüler außer den Elftklässlern das Schuljahr tatsächlich rückwirkend im Mai und bekommen die entsprechenden Unterlagen. In dem nachfolgenden Schuljahr wird der erste Monat für den Ausgleich verwendet. Die Lehrer sollen klären, welche Wissenslücken es gibt, und versuchen diese zu beseitigen. Und das nächste Schuljahr wird bis Juni 2021 dauern. [Normalerweise sind in der Ukraine im Juni, Juli und August Sommerferien. A.d.R.]
Die Elftklässler werden in diesem Jahr im August-September das Programm nachholen und erst danach beginnt die Immatrikulationszeit, die bis Mitte Oktober dauern wird. Dementsprechend beginnt das Studium für das erste Studienjahr ab 1. November. [Normalerweise parallel zu den Schulen am 1. September. A.d.R.]
Es wird auch wegen der Quarantäne die Staatliche Gesamtabschlussprüfung abgeschafft. Ab 15. April werden Probetests der Externen unabhängigen Testierung online zugänglich sein. Viele Universitäten sowie Zentrum für die Bewertung der Bildungsqualität legten auf ihren Webseiten die Datenbanken der Tests der vergangenen Jahre offen, mit denen man üben kann.
Die Frage ist, ob das ausreicht. Die Elftklässler beginnen ihre Vorbereitung auf die Externe unabhängige Bewertung seit dem Beginn des letzten Schuljahres und bis zum Frühling ist die Vorbereitung auf die Tests im vollen Gange. Dabei wenden sich viele an Nachhilfelehrer. Jetzt wurde alles erschwert. Viele Nachhilfelehrer verkündeten, dass sie temporär in Quarantäne sind, andere bieten Onlineunterricht an (zum Beispiel per Skype), aber zum selben Preis (von 300 bis 500 Hrywnja pro Stunde, circa 10-17 Euro). Manche erhöhen sogar ihre Tarife. „Die Tochter lernte bei einem Nachhilfelehrer für 350 Hrywnja pro Stunde. Aber er teilte mit, dass der Preis auf 500 Hrywnja steigt, weil ein Ansteckungsrisiko besteht, wenn die Schüler zu Hause empfangen werden, und dazu noch steigt der Dollarkurs und alles teurer wird. Das heißt, dass man für drei Stunden pro Woche anstatt etwas über tausend Hrywnja jetzt schon anderthalbtausend Hrywnja ausgeben muss. Für uns kann das ein Problem werden, denn mein Ehemann wurde in den unbezahlten Urlaub geschickt. Es ergibt sich, dass es in der Schule keine normale Ausbildung gibt und man zum Nachhilfelehrer seltener gehen kann“, beschwert sich die Mutter der Schülerin Nastja aus Kiew, die in diesem Jahr ihren Abschluss macht.
„Die Bewerbungszeit wird eine nicht leichte Bewährungsprobe. Die Fristen verspricht das Ministerium zu verlegen, aber die Prüfungen muss man sowieso ablegen. Hier gewinnen diejenigen, die sich systematisch auf die Externe unabhängige Bewertung vorbereiten und ergebnisorientiert arbeiten können“, sagt Ljudmila Mosgowaja.
28. März 2020 // Ljudmila Ksens
Quelle: Strana