Fuhrländer AG lässt in Kramatorsk Windgeneratoren produzieren
Hersteller von Ausrüstungen für Windräder suchen in der Ukraine Kapazitäten für die Montage von Windkraftanlagen. Nach dem größten Hersteller von Windgeneratoren – dem dänischen Unternehmen Vestas, das im Sommer mit der Zusammenarbeit „Jushmasch“ in Dnepropetrowsk begann – verkündete die deutsche Fuhrländer AG gestern die Absicht Windgeneratoren für den ukrainischen Markt im Kramatorsker Schwermaschinenbauwerk (Oblast Donezk) zu produzieren.
Im November plant einer der größten Produzenten von Ausrüstungen für Windkraftanlagen – der deutsche Fuhrländer AG Konzern – mit der Montage von Windgeneratoren für den ukrainischen Markt im Kramatorsker Schwermaschinenbauwerk zu beginnen, teilte „Interfax-Ukraine“ der Leiter des Servicedienstes des gemeinsamen ukrainisch-deutschen Unternehmens „Fuhrländer Wind-Technologie“, Anton Schankowskij, mit. „Bis zum neuen Jahr werden wir zwei-drei Maschinen produzieren. Die geplante Produktionsmenge für 2012 liegt bei etwa 40 Maschinen“, betonte er.
Die Fuhrländer AG hat eine 20-jährige Erfahrung bei der Arbeit mit Windenergieausrüstungen. Das Unternehmen betreibt die Produktion von Windgeneratoren mit einer Leistung von 30 kW bis 2,5 MW, projektiert und errichtet Windenergieparks und erbringt Consultingdienstleistungen. Auf der Basis der Windgeneratoren von Fuhrländer werden die Windparks „Nowoasowskij“ in der Donezker Oblast mit einer Leistung von 107,5 MW und „Otschakowskij“ in der Oblast Nikolajew mit einer Leistung von 300 MW errichtet.
Anton Schankowskijs Worten nach werden die ersten Windräder mit einer Kapazität von jeweils 2,5 MW vollständig aus deutschen Komponenten montiert, doch bereits im nächsten Jahr plant das Unternehmen Elemente zu verwenden, die in der Ukraine gefertigt wurden. „Wir führen derzeit Verhandlungen mit ukrainischen Unternehmen zur Produktion von Elementen für die Türme und die Metallkonstruktionen“, führte Schankowskij aus. Zur Erinnerung: Vorher führte Fuhrländer Gespräche mit den in Luzk befindlichen Werken ENKO und „Elektrotermometrija“ über die Produktion von Ausrüstungen für Windkraftanlagen.
Fuhrländer ist nicht der erste Produzent für Windkraftanlagen von Weltrang, der eine Montage von Windrädern in der Ukraine einrichten will. Im Juni 2011 hatte der weltweit größte Hersteller von Windgeneratoren – die dänische Vestas – die Absicht verkündet, „Jushmasch“ zu seinem ukrainischen Lieferanten von Türmen für den Binnenmarkt zu machen. Wiktorija Makartschuk, Expertin der Assoziation von Teilnehmern des Marktes für alternative Treibstoff- und Energiearten, nach gründen ausländische Unternehmen gemeinsame Produktionen in der Ukraine, da dies von der ukrainischen Gesetzgebung begünstigt wird. Gemäß dem Gesetz „Über die Elektroenergiewirtschaft“ können nur die Unternehmen den „grünen“ Tarif nutzen, die beim Bau von Kraftwerken ukrainische Materialien und Ausrüstungen verwendet und ebenfalls inländische Subunternehmen einbezogen haben. Dabei soll bis 2012 der Anteil von einheimischen Produzenten an den Ausrüstungen nicht weniger als 30% betragen und 2017 50%.
Der Analyst des Investmentunternehmens Dragon Capital, Dennis Sakwa, bewertet die Umsetzung gemeinsamer Projekte durch ukrainische Maschinenbauer und weltbekannte Produzenten von Windgeneratoren positiv. „Dieser Markt wird nur wachsen“, betont er. Derzeit liegt der Anteil alternativer Elektroenergie (Wind-, Wasser und Sonnenkraftwerke sowie Biomasse) an der Gesamtenergieproduktion in der Ukraine bei etwa 2%. Das ist nicht mit den analogen Werten in den Ländern der Europäischen Union vergleichbar, wo 10% der Elektroenergie alternativ erzeugt werden. Zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Elektroenergie in der EU 20% an der Gesamtenergiebilanz betragen und 2050 60%.
Beginnend von der Einführung des „grünen“ Tarifs an, wurde in der Ukraine lediglich eine Windkraftanlage mit einer Leistung von 25 MW errichtet, sagt der Generaldirektor von Imepower Consulting, Jurij Kubruschko. „Jedoch wurden sehr viele Projekte angekündigt und weitere befinden sich in unterschiedlichen Phasen der Ausarbeitung“, betont er. „In den Ländern Europas sind unzweifelhaft mehr Projekte realisiert worden, da man dort eher damit begonnen hatte, die Entwicklung der Branche zu stimulieren“. Den Angaben der Ukrainischen Windkraftassoziation wurden zum Stand Oktober in der Ukraine 50 Windkraftprojekte mit einer Gesamtkapazität von 15.000 MW angekündigt, wobei das größte der Bau der 200 MW Windkraftanlage des Unternehmens „Wind Power“ in Botijewo (Oblast Saporoshje) ist. Jurij Kubruschko betont, dass die Ukraine bis 2020 die Chance hat, den Anteil der Windenergie auf 10% der Energiebilanz des Landes zu bringen.
Alexander Tschernowalow, Andrej Ledenjow