Janukowitsch möchte Holodomor-Archive öffnen lassen


Präsident Wiktor Janukowitsch verspricht die geheimen Archivmaterialien, welche die Zeit des Holodomors betreffen, öffnen zu lassen.

Dies erklärte er in einem Brief an den Ukrainischen Kongressausschuss Amerikas, dessen Text auf der Seite des Staatsoberhauptes veröffentlicht wurde.

“Wissen Sie, ich bin nie im Streit stehen geblieben. Auf Worte habe ich immer mit Taten reagiert”, erklärte der Präsident unter anderem im Brief.

“Und wenn mir gesagt wird, dass der SBU (Sicherheitsdienst der Ukraine) angeblich Historiker aus dem Museum “Tjurma na Lonzkoho” in Lwiw verfolgt, dann gebe ich dem Kabinett die Anweisung zur unverzüglichen Übergabe dieses Museums vom SBU zum Institut für Nationales Gedächtnis. Und ich weise an, im Haushalt für das nächste Jahr die Finanzierung dieses Museums im System des Instituts für Nationales Gedächtnis vorzusehen”, hob Janukowitsch hervor.

“Wenn mir gesagt wird, dass ich, angeblich, den Holodomor leugne, dann leite ich die Offenlegung von Archivmaterialien ein, welche die Zeit des Holodomors betreffen und übergebe diese ebenfalls dem Institut für Nationales Gedächtnis, wo Historiker diese objektiv und mit absolut freiem Zugang studieren können”, teilte er mit.

Janukowitsch unterstrich dabei: “Ich bin dagegen, dass die Geschichte verschlossen wird und dass Politiker damit spekulieren”.

Bekanntlich hatte er früher erklärt, dass der Holodomor der Jahre 1932-33 in der Ukraine keine besondere ukrainische Tragödie auf dem Territorium der UdSSR war und nicht als Genozid am ukrainischen Volk gewertet werden kann.

Am 20. September erschienen die Seiten auf der Website des Präsidenten wieder, die dem Holodomor gewidmet sind. Diese wurden nach dem Amtsantritt von Janukowitsch sofort entfernt.

Quelle: Ukrainskaja Prawda

Übersetzer:   Andreas Stein  — Wörter: 264

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