Keine schnellen Ergebnisse bei "Gasverhandlungen" in Moskau
Gestern fanden in Moskau Verhandlungen zwischen Premierminister Nikolaj Asarow und dem Vorsitzenden der Regierung Russlands, Wladimir Putin, zu Fragen der Senkung des Gaspreises für die Ukraine statt. Konkrete Abmachungen erreichten die Seiten nicht, jedoch erklärte man bei „Gasprom“, dass eine Senkung der Gaspreise von der Erhöhung der Importmenge abhängt. Die Ukraine könnte mehr importieren, als im Vertrag vorgesehen, wenn man ihr erlaubt das Gas zu reexportieren, sagen Experten.
Premierminister Nikolaj Asarow und der Vorsitzende der Regierung Russlands, Wladimir Putin, diskutierten einen hinreichend weiten Fragenkreis – von den Bedingungen der Aktivitäten der russischen Wirtschaft in der Ukraine bis zum Kauf von atomarem Brennstoff in Russland. Es versteht sich, dass eines der Hauptthemen der Preis für Erdgas war. Wie dem “Kommersant-Ukraine“ einer der Vertreter der ukrainischen Delegation erzählte, musste Asarow nicht nur Putin von der Notwendigkeit der Senkung der Brennstoffpreise überzeugen, sondern auch unmittelbar die Leitung von „Gasprom“.
Darüber, dass das Gastransportsystem nicht der Preis ist, zu dem Russland bereit ist den Gaspreis für die Ukraine zu senken, hatten vorher bereits zwei Informanten den “Kommersant-Ukraine“ in der Regierung Russlands und bei „Gasprom“ informiert (siehe gestrige Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“). Gestern konnten sich beide Seiten nicht auf etwas konkretes einigen, obgleich man nicht von einem vollständigen Scheitern sprechen kann.
Wie beim Pressedienst des Kabinetts mitgeteilt wurde, erklärte man im Ergebnis des Treffens von Nikolaj Asarow mit dem Chef von „Gasprom“, Alexej Miller, beim Monopolisten, dass der Preis für Erdgas für die Ukraine direkt von den Importmengen abhängt und verwies dabei darauf, dass im Ergebnis des I. Quartals zu wenig Gas abgenommen wurde – anstelle von 8,4 Mrd. Kubikmeter kaufte die Ukraine nur etwa 6 Mrd. Kubikmeter. „Sogar wenn man meint, dass wir in diesem Jahr nicht 33,75 Mrd. Kubikmeter sondern 27 Mrd. Kubikmeter kaufen, was uns der Vertrag erlaubt, dann sollte die Abnahmemenge im I. Quartal nicht weniger als 6,75 Mrd. Kubikmeter betragen. Doch das Unternehmen hat trotzdem etwas weniger als die minimal mögliche Gasmenge gekauft“, teilte ein Informant des “Kommersant-Ukraine“ bei „Naftogas“ mit. Der Gesprächspartner verband das Scheitern des Zeitplans beim Gaseinkauf mit der schwierigen Situation von „Naftogas“.
Übrigens ist der Monopolist, den Worten des Informanten des “Kommersant-Ukraine“ bei „Gasprom“, dazu bereit zur Frage der Senkung der Gaspreise im Fall des Kaufs von mehr als 33.75 Mrd. Kubikmeter durch die Ukraine zurückzukehren. „Beim jetzigen Volumen haben wir einen Vertrag und keinen Anlass diesen zu ändern. In der Ukraine muss man begreifen, dass eine Revision des Preises möglich ist, nur wenn die Abnahmemenge wenigstens 52 Mrd. Kubikmeter beträgt, wie es im Vertrag vorgesehen ist“, betonte der Gesprächspartner des “Kommersant-Ukraine“.
Sergej Tulub, Mitglied des Energieausschusses der Werchowna Rada, sagt, dass die Ukraine einer Erhöhung der Gaseinkaufsmengen zustimmen könnte, wenn sie von Russland das Recht auf den Reexport erlangen würde. „Derzeit wächst die Nachfrage nach Gas in Europa und innerhalb eines halben Jahres könnte ‘Naftogas’ erneut neue Verbraucher auf diesen Märkten im ‘Spot’ finden, wie es bis 2008 war“, betont Maxim Schein, Leiter der Analyseabteilung der Investmentfirma „BrokerKreditService“. Hauptproblem bleibt seiner Meinung nach das Fehlen der für den Einkauf des Gases notwendigen Mittel bei „Naftogas“. Falls das Unternehmen diese nicht auftreiben kann, ist es möglich, dass auf den Markt ihre ‘Töchter’ zurückkehren, die in der Lage sind dies zu tun, beispielsweise „UkrGas-Energo“, meint der Experte.
Oleg Gawrisch, Andrej Ledenew, Natalja Grib
Quelle: Kommersant-Ukraine