Premier Asarow muss sich für "Reformen sind keine Frauensache" vor Gericht verantworten
Gestern wurde bekannt, dass die Präsidentin des Internationalen Menschenrechtszentrums „La Strada Ukraina“, Jekaterina Lewtschenko, und die Leiterin der Nichtregierungsorganisation „Informazionno-Konsultatiwnij shenskij zentr“, Jelena Susslowa, Klagen gegen Premierminister Nikolaj Asarow eingereicht haben.
Wie dem „Kommersant-Ukraine“ von Lewtschenko mitgeteilt wurde, wandte sie sich am Montag an das Petschersker Kreisgericht Kiew mit der Anzeige über die Verletzung der verfassungsrechtlichen Normen der Gleichheit von Frauen und Männern durch den Regierungschef. „Die Redewendung von Nikolaj Janowitsch (Asarow) das ‚es keine Frauensache ist, Reformen durchzuführen“ betrachte ich als direkte Diskriminierung ukrainischer Frauen und von mir persönlich“, erläuterte Jekaterina Lewtschenko. „Die Klagesumme beträgt nur eine Hrywnja“.
Derweil meint man im Ministerialkabinett, dass die Diskriminierungsanschuldigungen „nicht den Tatsachen entsprechen und eine Verfälschung der Positionen des Premierministers darstellen“. Vorher hatte der Pressedienst der Regierung eine Erklärung darüber verbreitet, dass die Worte „keine Frauensache“ nicht richtig ausgelegt wurden und Asarow das folgende sagen wollte: „Nicht eine Reform, die nicht gleichermaßen von Frauen und Männern unterstützt wird, hat eine Perspektive“.
Jedoch kann man Jekaterina Lewtschenko nach, die Äußerungen des Premierministers, dass „es keine Frauensache ist, Reformen durchzuführen“, nicht anders auslegen. „Der Klage haben wir eine CD mit der Aufzeichnung des Auftritts von Nikolaj Janowitsch (Asarow) am 19. März in Dnepropetrowsk beigelegt, wo er klar und deutlich ausspricht: ‚Reformen sind keine Frauensache‘“, erklärte Lewtschenko. „In der Deutung dieser Redewendung kann es keine Zweideutigkeit geben! Er sagte, was er sagen wollte: der Platz der Frauen ist in der Küche und nicht in der Regierung!“
Julia Rjabtschun
Quelle: Kommersant-Ukraine