Turtschynow wurde vom SBU als Zeuge befragt
Heute erschien der ehemalige Erste Vizepremier der Regierung Tymoschenko, Olexandr Turtschynow, zur Vernehmung beim SBU (Sicherheitsdienst der Ukraine).
Dabei äußerte er vorher gegenüber Journalisten: “Mir ist unbekannt, aus welchen Gründen man mich vorgeladen hat”.
Turtschynow nach kamen SBU Agenten zu ihm nach Hause, jedoch ließ er sie nicht ins Haus und rief beim SBU an um vorzuschlagen, dass er Fragen beim SBU beantworten könnte.
“Ich wünsche nicht, dass meine Familie terrorisiert wird, daher habe ich selbst angerufen und dieses Treffen angeboten. Wie sie sicherlich verstehen, fühlt sich meine Familie in dieser Situation nicht wohl”, erklärte Turtschynow.
Seinen Worten nach hat er keine Vorladung des SBU erhalten.
Auf die Frage, ob er darauf vorbereitet ist, dass man ihn verhaften könnte, sagte der ehemalige Vizepremier: “Im Lande werden die politischen Repressionen fortgesetzt. Ja, wird sind darauf vorbereitet, dass bestellte Verfahren hergestellt und Materialien gefälscht werden”.
Auf die Nachfrage der “Ukrajinska Prawda“, ob er nostalgisch bei seinem Besuch beim SBU wurde, den er einst leitete, antwortete Turtschynow: “Aus diesem Anlass bin ich traurig, dass vor den Augen des ganzen Landes aus dem SBU ein Straforgan gemacht wird. Das ist einerseits belustigend und andererseits traurig”.
Weiter wurde er gefragt, ob er sich am Mittwochmorgen mit seiner Mitstreiterin Julia Tymoschenko traf und ob sie ihm irgendwelche Anordnungen gab. Darauf antwortete Turtschynow: “Wir halten ständigen Kontakt, doch heute morgen haben wir uns nicht gesehen”. Zudem äußerte Turtschynow, dass er darauf vorbereitet sei, aus dem Gebäude des SBU heute nicht mehr hinauszukommen.
Nach der Befragung erklärte Turtschynow Journalisten: “Ich wurde in der RosUkrEnergo Sache befragt, betreffend der 11 Mrd. Kubikmeter Erdgas, welche die Leitung von ‘Naftohas’ dem Staat übergab”.
“Anstelle dessen, dass sie bezüglich der Korruption hochgestellter Beamter, die staatliche Ressourcen an RosUkrEnergo geben und die Eigentümer von RosUkrEnergo sind, ermitteln, ermitteln sie gegen Leute, die im Interesse des Staates handelten”, entrüstete sich Turtschnynow.
“Ich machte klare Angaben dazu, dass die Leitung von ‘Naftohas’ und des Zolls streng im Rahmen der Verfassung und der staatlichen Interessen handelten, dass alle meine Handlungen innerhalb der Grenzen der Verfassung und meiner Kompetenzen lagen”, fügte er hinzu.
Turtschynow gab weiterhin an, dass er als Zeuge befragt wurde.
Beim SBU informierte man später darüber, dass Turtschynow alle Fragen beantwortet habe, außer denen, die seine Person betreffen. Dabei berief er sich auf §65 der Verfassung, wonach Aussagen die eigene Person oder Familie betreffend straflos verweigert werden können. Zudem wurde nicht bestätigt, dass Turtschynow auf eigenen Wunsch im Gebäude des SBU erschien.