“Gasprom” droht erneut mit einer Verringerung der Gaslieferungen an die Ukraine – vom 3. März an. Grund für die erneuten Spannungen in den Gasbeziehungen zwischen Moskau und Kiew wurde die Verzögerung der Bezahlung der Schulden der Ukraine und deren Unwillen die von den Präsidenten der beiden Länder erreichten Vereinbarungen zu erfüllen: Premierministerin Julia Timoschenko weigert sich “Gasprom” auf den Binnenmarkt des Landes zu lassen. Gestern Abend verkündete das Ministerialkabinett die vollständige Bezahlung der Schulden von 2007. Doch die Strukturen “Gasproms” bestätigen lediglich den Erhalt von 280 Mio. $.
Gestern erklärte der Leiter der Abteilung für Informationspolitik bei “Gasprom”, Sergej Kuprijanow, dass am 3. März der Monopolist die Gaslieferungen für die ukrainischen Verbraucher um 25% kürzen könnte. Offiziell erklärt man bei “Gasprom” die Notwendigkeit der Einschränkung mit der Verletzung von Abmachungen, welche am 12. Februar zwischen den Präsidenten von Russland, Wladimir Putin, und dem Präsidenten der Ukraine, Wiktor Juschtschenko, erreicht wurden. Die Rede geht von der verzögerten Bezahlung der Schulden der Ukraine gegenüber “Gasprom” und der Unterzeichnung einer neuen Vereinbarung des Monopolisten mit der Staatlichen Aktiengesellschaft “Naftogas Ukrainy” (seit Anfang des Jahres wird Gas in das Land ohne Vertrag geliefert). Wie Kuprijanow erläuterte, wurde bereits am 14. Februar der komplette Satz an Dokumenten nach Kiew geschickt. “Bis heute gibt es keine offizielle Antwort, die Dokumente sind nicht unterschrieben.”, sagt der Vertreter “Gasproms”. “Zur gleichen Zeit sind an die Ukraine bereits 1,9 Mrd. m³ russischen Gases ohne gültigen Kaufvertrag geliefert worden. Es kann so nicht weitergehen.” Am 12. Februar einigten sich die Präsidenten Russlands und der Ukraine darüber, dass “Naftogas” ihre Schulden in Höhe von 1,5 Mrd. $ gegenüber “UkrGas-Energo” vollständig tilgt. Außerdem wurde eine Vereinbarung über die Gründung von zwei neuen gemeinsamen Unternehmen, die je zur Hälfte “Gasprom” und “Naftogas Ukrainy” gehören, erreicht. Diese sollen die in 2006-2007 tätigen Unternehmen “RosUkrEnergo” (RUE, 50% gehört “Gasprom”, 45% Dmitrij Firtasch und weitere 5% Iwan Fursin) und “UkrGas-Energo” (“RosUkrEnergo” und “Gasprom” besitzen jeweils 50%).
Die Ukraine verbraucht 75-78 Mrd. m³ Gas im Jahr. Die Industrie verbraucht 30 Mrd. m³, die Bevölkerung 20 Mrd. m³ und die kommunalen Versorger 25 – 28 Mrd. m³. Im Jahr importiert das Land 50-55 Mrd. m³. Seit 2006 liefert “RosUkrEnergo” Gas aus Turkmenien, Kasachstan und Usbekistan. Die Industriekunden belieferte die “RosUkrEnergo”-Tochter “UkrGas-Energo”, die lokalen Energieversorger und die Bevölkerung wurde von der Tochter “Naftogas Ukrainy” “Gas Ukrainy” beliefert.
Im Falle einer Verzögerung bei der Gründung neuer Strukturen werden deren Rolle die alten Mittler übernehmen. Wiktor Juschtschenko verlangte in den letzten zwei Wochen mehrfach von Premierministerin Julia Timoschenko die Beschleunigung bei der Zahlung der Schulden. Gestern sandte der Präsident ihr ein Telegramm, in dem er fordert unverzüglich Maßnahmen zur Zahlung der Schulden und der Unterzeichnung der Dokumente zu ergreifen. Über die Erfüllung soll Julia Timoschenko Wiktor Juschtschenko heute persönlich berichten. Die Drohung “Gasproms” rief unverzüglich Handlungen hervor. Gestern spät am Abend erklärte Vize-Premier Alexander Turtschinow, dass die Schulden für 2007 bereits vollständig getilgt seien. Bei “Naftogas” erklärte man, 280 Mio. $ überwiesen zu haben. “UkrGas-Energo” (gegenüber der die Schuld besteht und die dann das Geld an “RosUkrEnergo” und dann weiter an “Gasprom” überweisen soll) bestätigte den Erhalt der Summe in zwei Tranchen. Warum die Regierung die Schulden als vollständig bezahlt ansieht, konnte man sich bei “Gasprom” nicht erklären.
Im Übrigen ist sich ein Informant des “Kommersant-Ukraine“ in der Abteilung für Erdöl-, Gas- und Erdölverarbeitungsfragen beim Energieministerium sicher, dass das Wesen der Probleme nicht in den Schulden liegt. Den Worten des Gesprächspartners des “Kommersant-Ukraine“, erschien das Ultimatum “Gasproms” danach, als die Regierung Timoschenko zum wiederholten Male sich weigerte ein gemeinsames Unternehmen mit dem Monopolisten für den Verkauf von Gas auf dem Binnenmarkt der Ukraine zu gründen. “Am Freitag gab es eine Erklärung Alexander Turtschinows und am Montag forderte “Gasprom” eine Erklärung. “Gasprom” wurde erklärt, dass die Ukraine gegen die Gründung eines solchen Joint Ventures ist.”, erzählte der Gesprächspartner des “Kommersant-Ukraine“.
Am letzten Freitag erklärte der Vizepremier Alexander Turtschinow, dass die Regierung des Landes den Maßnahmenplan bestätigt hat, der die Beseitigung von Mittelmännern vorsieht. Gemäß diesem, erhält nur die Staatliche Aktiengesellschaft “Naftogas Ukrainy” das Recht bis zu 30 Mrd. m³ Gas den Industriekunden zu liefern, also zu den höchsten Preisen. Diese Recht wird somit sowohl der “UkrGas-Energo” als auch einem möglichen Joint Venture zwischen “Gasprom” und “Naftogas Ukrainy” entzogen. “Wir gehen davon aus, dass es keine Notwendigkeit für ein Joint Venture gibt, um auf dem Binnenmarkt bei der Arbeit zu helfen. ‘Naftogas’ ist fähig dies allein zu bewerkstelligen.”, sagte Turtschinow. Von der Sache her, geht der Kampf zwischen “Gasprom” und Julia Timoschenko um 150-200 Mio. $ Reingewinn im Jahr, welchen bislang “UkrGas-Energo” offiziell erhielt.
Der Direktor des Zentrums für angewandte Politikforschung “Penta”, Wladimir Fesenko, geht davon aus, dass Julia Timoschenko die Vereinbarung über die Gründung eines neuen Joint Ventures unterzeichnen muss. “Den russischen Monopolisten stellen die zwischen Wiktor Juschtschenko und Wladimir Putin erreichten Vereinbarungen vollständig zufrieden und Frau Timoschenko spielt gleichzeitig an zwei Fronten – gegen Russland und gegen Juschtschenko.”, denkt der Generaldirektor der “Objedinjennaja Gasowaja Gruppa” Daniil Schewelew, der davon ausgeht, dass die Premierin keine “Chancen auf einen Sieg” hat.
Natalja Grib, Oleg Gawrisch
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
Awarija in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Mich würde es Interessieren, ob die Amis sich auch raushalten, wenn der Zwerg Alaska besetzt oder Teilbesetzt. Es könnte ja zu einem Atomkrieg kommen, wenn die Amis Truppen schicken. Sie senden anscheinend...“
Nicnac in Hilfe und Rat • Re: Adoption / Adoptieren eines ukrainischen Kindes
„Klar, ist aber trotzdem auch heute noch - vielleicht gerade heute wo tausende Kinder Hilfe benötigen - ein Thema und wenn der Teilnehmer nicht gelöscht ist, kann man doch fragen, oder? Mehr als KEINE...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Es ist Deine Entscheidung im Ausland zu leben, offensichtlich...“
Frank in Hilfe und Rat • Re: Adoption / Adoptieren eines ukrainischen Kindes
„Hast aber schon gesehen dass das 8 Jahre alt ist?“
Nicnac in Hilfe und Rat • Re: Adoption / Adoptieren eines ukrainischen Kindes
„Hello, Nico! If you are still interested my friends used ukrainian organization to addopt ukrainian kid, I could ask them for contacts of that company. How to connect you for questions?“
Awarija in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„Ja schade, jetzt ist Herr Erler, neuerdings 5685, wieder in der Versenkung verschwunden. Ich hoffte er könnte vielleicht auch noch ein paar themenbezogene Beiträge hier beisteuern.“
Frank in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„.. Das erste Erdölvorkommen der DDR wurde 1961 in Reinkenhagen bei Grimmen, im heutigen Landkreis Vorpommern-Rügen, unweit von Greifswald, gefunden. ,... Du haust schon wieder alles sinnlos durcheinander....“
Awarija in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„Erst: "Was wenige wissen die DDR hatte bedenken und sIe versuchten eigene Gasvorkommen in Ostdeutschland zu suchen." Jetzt: "Das erste Erdölvorkommen der DDR wurde 1961 in Reinkenhagen bei Grimmen..."...“
Anonymer Gast in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„Aha Wiki links funktionieren nicht weisst aber was steht. Oh man. Noch mal: Während man in Thüringen und der Altmark beim Erdgas fündig wurde, lag das schwarze Gold unter dem pommerschen Boden an der...“
Marek in Anzeigen • Deutscher möchte eine nette Dame kennenlernen.
„Hallo. Ich möchte auf diesem Wege eine nette Frau zwischen 40 und 50 Jahren alt kennenlernen. Ich heiße Marek und komme ursprünglich aus Polen. Ich lebe Deutschland seit über 35 Jahren. Letztes Jahr...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Ich tippe da eher auf einen gewissen Dauerpegel .... Ist mir egal. Zum Glück gibt es hier sowas wie die Ignorfunktion, welche auch tatsächlich recht gut funktioniert.... Du kannst dieses Forum einfach...“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Seit Beginn des Krieges hat die russische Armee mehr als 794.000 Soldaten an der Front verloren, berichtet der Generalstab
„Noch 15 Jahre so weiter und das Problem ist gelöst; Russland hat sich ausgelöscht. Ich fänd's ganz gut, schappt sich eben Deutschland das Jamal Feld, wenn keiner mehr da ist: greift man zu.“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Trotz Ficos Drohungen: Slowakischer Betreiber verspricht, weiterhin Strom in die Ukraine zu liefern
„Schon wieder eine weitere leere Drohung von einem Putin-Sklaven ? Wie kam der Mann eigentlich an die Macht, ist die Slovakei so hinterfotzig.? Was jetzt? Hat er "einmal heisse Luft" geblubbert? Freut er...“
Anuleb in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Ich tippe da eher auf einen gewissen Dauerpegel .... Ist mir egal. Zum Glück gibt es hier sowas wie die Ignorfunktion, welche auch tatsächlich recht gut funktioniert....“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Sibirien am Ende des Gastransits: Putin wird eines seiner letzten Druckmittel gegenüber der EU beraubt
„Ein steriler Machthaber: hurrah, wir haben ihn kastriert. Hat der Wichser schon vor Jahren verdient: kastriert ihn einfach: schnipp schnapp, der Schniedelwutz ist ab. Nur f£ür die Zarenknecht nicht,...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Vielleicht tue ich den Bewohnern des Donbass ja unrecht mit meiner Einschätzung, wenn Du Tombi also belastbare Informationen .... Was willst Du denn noch: der Dombass hat mit Grosser Mehrheit für die...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Mein "ADSL" ist wesentlich langsamer geworden, durch diesen Windows 10/11 Schrott mit meinem Glasfaseranschluss. ADSL ist Kupferkabel, nix Glasfaser.“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Da hat wohl jemand noch zu viel Restalkohol im Blut... Ich tippe da eher auf einen gewissen Dauerpegel ....“
Awarija in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Vielleicht tue ich den Bewohnern des Donbass ja unrecht mit meiner Einschätzung, wenn Du Tombi also belastbare Informationen zur derzeitigen Situation bzw Stimmung dort hast immer her damit. Kein Grund...“
Anuleb in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Da hat wohl jemand noch zu viel Restalkohol im Blut. Wenn du wieder nüchtern bist, können wir uns ja gerne auf einem zivilisierten Niveau austauschen. Sollte dieses zur Schau gestellte Niveau jedoch...“
Tombi in Politik • Re: Ukraine auf "unumkehrbarem Weg" in die NATO
„Die Willensbekundungen zur Aufnahme der Ukraine in die NATO und der EU dienen doch einzig und alleine dem Zweck, die Moral der Bevölkerung und der Armee etwas aufzubessern. Deine Kleinpisserei steck Dir...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Sofern einige Prognosen Realität werden, wird das Mullahregime im Iran nächstes Jahr zum Teufel gejagd werden. Dann dürften so einige Blicke Richtung Iran bei vielen Russen noch deutlich mehr Besorgnis...“
Tombi in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Telekom hat sich auch Jahrzehnte gegen Glasfaser gesträubt. Da ist D mit das Schlusslicht. .... Wozu braucht "man" eigentlich Glasfaser? Mein "ADSL" ist wesentlich langsamer geworden, durch diesen...“
Tombi in Politik • Re: Russische Vermisste in 2024: 48000
„Ich will hier kein Spielverderber beim Putin-bashing sein, aber hoffentlich verrennst Du Dich da nicht in Deinem Weltbild: PUtin bashing, oder nicht bashing: das entscheidest nicht Du: er hat einfach den...“