Ukraine bereitet sich auf Brände vor
Präsident Wiktor Janukowitsch hat die Entscheidung des Rates für nationale Sicherheit und Verteidigung zur Verstärkung der Maßnahmen zur Senkung des Niveaus der Feuergefährdung im Land in Kraft gesetzt. Bei den Maßnahmen gegen Brände sollen alle Regierungsorgane zusammenwirken. Die Regierung wurde angewiesen eine 24 Stunden Überwachung und Luftkontrolle von Waldmassiven zu organisieren. Das Verteidigungsministerium soll Militärübungen unterbrechen und das Innenministerium die Bestrafung von Feuerverursachern sicherstellen.
Der Ukas #801/2010 von Wiktor Janukowitsch mit er den Beschluss des Rates für nationale Sicherheit und Verteidigung „Zu den unverzüglichen Maßnahmen bezüglich der Vorbeugung von Brandgefahr in der Ukraine“ wurde am Freitag auf der offiziellen Seite des Staatsoberhauptes veröffentlicht. Im Dokument ist die Rede von der Notwendigkeit des Beschlusses unverzüglicher Maßnahmen zur Verhütung des Auftretens von Feuern. So soll das Ministerkabinett innerhalb einer Woche „die bedingungslose Erfüllung der Regeln der Brandsicherheit in Objekten, deren Tätigkeit zu Havarien ökologischer und sanitärepidemiologischen Charakters führen kann“ sicherstellen.
Für die Verhütung von Waldbränden verpflichtete der Präsident die Regierung die Erfüllung der Brandsicherheit in allen Territorien des Waldbestandes „unabhängig von der Behördenzugehörigkeit und der Eigentumsform“ zu garantieren und ebenfalls eine ständige Luftüberwachung der Waldmassive zu organisieren.
Bekanntlich ist zum heutigen Tag in einem großen Teil der Ukraine die Brandwarnstufe fünf (außerordentliche Gefahr) festgelegt worden. Am Freitag wurden Waldbrände in den Oblasten Donezk und Lugansk festgestellt, wo 18 bzw. 20 ha Wald brannten. Wie der Pressedienst der Hauptverwaltung des Innenministeriums der Oblast Lugansk mitteilte, entstand der Brand aufgrund von unvorsichtigem Umgang mit Feuer durch unbekannte Personen. Das Feuer konnte noch am gleichen Tag gelöscht werden, es gibt keine Verletzten. Außerdem wird die Bekämpfung des Feuers auf dem Gebiet des Neumoskauer Militärwaldes in der Oblast Dnepropetrowsk fortgesetzt, wo bereits mehr als 550 ha Wald vernichtet wurden. Den Informationen des Zivilschutzministeriums konnte das Feuer zum Morgen des 7. August vollständig eingegrenzt werden. Am Sonntag wurden alle Kräfte des Zivilschutzes zur Unterdrückung von Brandherden und der Verhütung neuer Brände aufgewendet.
Zur Vermeidung von Feuern in Munitionslagern wies Wiktor Janukowitsch das Verteidigungsministerium an die Verwendung von Munition und explosiven Gegenständen einzustellen, „die Erhöhung der Brandsicherheit in Munitionslagern, Basen, Arsenalen und anderen feuergefährlichen Objekten zu gewährleisten“ und ebenfalls innerhalb einer dreiwöchigen Frist die Zeitpläne für geplante Übungen und Trainings „mit dem Ziel einer Verschiebung von (Schieß-)Übungen, die zur Entstehung von feuergefährlichen Situationen führen könnten, bis zur Stabilisierung der Situation“ zu prüfen. Ausnahmen wurden nur für Übungen und Trainings gemacht, die unter Beteiligung von Einheiten von Streitkräften anderer Staaten stattfinden.
Besondere Brandvorbeugemaßnahmen werden im 61. Arsenal des Südlichen Operationskommandos der Landstreitkräfte in der Stadt Losowaja, in der Oblast Charkow, eingeführt, wo es im August 2008 brannte, was Explosionen von Munition auf einem Territorium von 494 ha verursachte. „Wir tun alles mögliche für die Verhinderung eines Feuers im 61. Arsenal. Wir konzentrieren die Aufmerksamkeit auf Objekte der Lagerung von Munition und Treibstoffen, dabei die Zugangs- und Kontrollordnung der Arbeit des Personals erhöhend“, erklärte am Sonnabend Verteidigungsminister Michail Jeshel bei einem Arbeitsbesuch in der Oblast Charkow.
Anweisungen erhielten auch eine Reihe von anderen Behörden. Das Katastrophenschutzministerium soll die erhöhte Bereitschaft des Personals und der Technik zur Beseitigung von möglichen Feuern und ihrer Folgen gewährleisten, das Innenministerium soll „die Entdeckung und Bestrafung von an Waldfeuern schuldigen Personen“ gewährleisten und die Generalstaatsanwaltschaft soll „staatsanwaltschaftliche Aufsicht über die Befolgung von Gesetzen im Bereich der Gewährleistung Brandsicherheit verstärken“.
Gemäß dem Erlass des Präsidenten sollen die lokalen Regierungsorgane Massenveranstaltungen an Plätzen verbieten, die bei heißem Wetter nicht dafür geeignet sind, eine Rund-um-die-Uhr Überwachung der Wälder sicherzustellen, „Einschränkungen für den Zutritt zu den Wäldern durch die Bevölkerung einzurichten“ und den Zustand der Bereitschaft von Evakuierungspunkten für die Bevölkerung im Falle möglicher Evakuierungen aus betroffenen Gebieten zu überprüfen. Der Nationalen Akademie der Wissenschaften schlug der Sicherheitsrat vor „langfristige Prognosen für anomale Wettererscheinungen, welche durch die globalen Klimaveränderungen hervorgerufen werden“ auszuarbeiten.
Jelena Geda
Quelle: Kommersant-Ukraine