K1, K2 und Megasport wechseln den Besitzer
Der Mitbesitzer von RosUkrEnergo Dmitrij Firtasch trennt sich vom Mediengeschäft. Wie dem “Kommersant-Ukraine“ vom Hauptgründer des Fernsehkanals “Inter” Walerij Choroschkowskij mitgeteilt wurde, wurden die Firtasch gehörenden Kanäle K1, K2 und Megasport vollständig der Firma U. A. Inter Media Group Ltd. übertragen. Dmitrij Firtasch konzentriert sich zukünftig auf die Entwicklung der Immobilienobjekte und der Aktiva im chemischen und im Öl/Gas-Bereich seiner Gruppe.
Die geschlossene Aktiengesellschaft “Ukrainische unabhängige TV-Gesellschaft” (Fernsehkanal “Inter”) ist die größte TV-Anstalt der Ukraine (technische Abdeckung – 96% des Territoriums) welche in eine formelle Holding aus 70 Firmen eingeht, dazu gehören die Fernsehsender “Enter – Film” und “Enter – Music”. Seit dem Sommer 2005 gehören 61% der Aktien des Senders Walerj Choroschkowskij, 29% dem Ersten russischen Kanal und 10% Swetlana Plushnikowa.
Wie gestern dem “Kommersant-Ukraine“ vom Aufsichtsratsmitglied der “Ukrainischen unabhängigen TV-Gesellschaft” Walerij Choroschkowskij mitgeteilt wurde, wurde in der vorigen Woche das Geschäft über den Kauf von K1, K2 und Megasport abgeschlossen. “Nach der Genehmigung durch die Antimonopolbehörde vollendete ich die Übernahme dieser Kanäle von der Gruppe von Dmitrij Firtasch. Die Verhandlungen über den Verkauf zogen sich über sechs Monate.”, erzählte Choroschkowskij. Die Firma wurde durch die ukrainische “Prime Media Group” von der in Zypern registrierten U. A. Inter Media Group Ltd. übernommen. “Der endgültige Besitzer der zypriotischen Firma bin ich. Neben K1, K2 und Megasport gehören zu der Gruppe “Enter – Film”, “Enter – Music” und 61% der Aktien an “Inter”, gleichfalls zugeordnet über die ukrainische Firma gehören die mit “Inter” assoziierten Firmen.”, erzählte Choroschkowskij weiter. Über die Summe des Geschäfts wurde nichts bekanntgegeben.
Der Verkauf der Fernsehkanäle Dmitrj Firtaschs ist gesetzeskonform. Bereits früher wurde in einem Interview dem “Kommersant-Ukraine“ durch den ausführenden Direktor der Gruppe Dmitrij Firtasch (Group DF) Robert Shelter-Jones mitgeteilt, dass der Unternehmer sich von Aktiva trennen will, welche seinem Profil nicht entsprechen. So geht in die neue Holding Firtaschs “Rownoasot” nicht mit ein. Dem Profil entspricht auch nicht das Mediengeschäft. Unabhängig davon gehen Experten davon aus, dass die Fernsehkanäle ohne “Inter” nicht erfolgreich sein können. “Nur für sich allein sind diese Kanäle nicht attraktiv für Werbekunden. Für die vorhergehenden Aktionäre gab es keinen Zutritt zu einem erfolgreichen Vermarktungshaus, wie es “Inter -Reklama” darstellt” (größter Vertrieb, unter Kontrolle von Walerij Choroschkowskij), sagt der Generaldirektor von ICTV Alexander Boguzkij. “Die Sender haben nur eine geringe technische Reichweite, dabei sollte für das Gefühl der Vollwertigkeit am Markt eine Reichweite von mindestens 70% erreicht werden.”, meint der Marketingdirektor des Vertriebshauses “Priorität” Alexej Kasanzew. “Wir können einen erfolgreicheren Kampf auf dem Reklamemarkt führen und für den Fernsehsender ergibt sich die Möglichkeit ein jüngeres Publikum anzuziehen.”, sagte Walerij Choroschkowskij, dabei anmerkend, dass die Frage darüber, ob “Inter-Reklama” den Verkauf der Werbeplätze für K1 und K2 übernehmen wird, nicht betrachtet wurde.
Die Offene Aktiengesellschaft “Teleradioorganisation Multi Media Service” überträgt den Sportkanal “Megasport”. Die Offene Aktiengesellschaft “Kiewtelemontash” und die Geschlossene Aktiengesellschaft “Teleradiokompanija ‘Intervideo Kiew’” übertragen seit dem Sommer 2005 die Sender K1 und K2. Der Umsatz der Firmen wurde nicht bekanntgegeben. Im Januar ging die Leitung von K1, K2 und “Megasport” an “Inter” über.
Nach den Worten Choroschkowskijs, läuft momentan ein Audit und eine Restrukturierung der Firmen, die mit “Inter” assoziiert sind. Dabei werden alle Fachabteilungen in Extrafirmen ausgegliedert. Danach soll eine übergreifende Firma gegründet werden, welche nach einem bis zu anderthalb Jahren an die Börse gebracht werden soll. “Bisher haben wir keine Strukturen, die für den Investor verständlich sind, somit macht ein Börsengang keinen Sinn.”, so das Mitglied des Aufsichtsrates.
Choroschkowskij bewertet die Gruppe mit 1,3 – 1,5 Mrd. Dollar. “Der Bewerungsfaktor zum EBITDA wird in diesem Zweig mit 15 – 20 angegeben. Auf diese Weise kommt die Bewertung zustande.”, bemerkt er. Die Daten des letzten Jahres werden nicht bekanntgegeben, doch den Worten Chroschkowskijs nach, wird in diesem Jahr ein EBITDA von 100 Mio. Dollar erwartet, was etwa 30% höher liegt als 2006. Teilnehmer des Marktes halten die Bewertung für gerechtfertigt. “Die Firma ‘STS – Media’ wurde vor der ersten Verbreitung an der NASDAQ in New York mit dem 13-fachen des EBITDA bewertet. Diesen Faktor kann man auch auf den ukrainischen Mark anwenden. Außerdem entwickelt sich unser Markt dynamisch und wird im Laufe von drei-vier Jahren um 30% pro Jahr wachsen – in diesem Falle kann der Faktor noch höher angesetzt werden – 18”, führte der Generaldirektor von ICTV Alexander Boguzkij aus.
Jelena Sinizyna
Quelle: Kommersant-Ukraine