Dmitrij Firtasch wurde zum Besitzer des größten Mineraldüngerherstellers in der Ukraine – des Konzerns „Stirol“. Gestern informierte die dem Geschäftsmann gehörende Group DF über die Übernahme des Unternehmens durch die Holding, dessen Wert Experten auf 650-750 Mio. Dollar schätzen. Den Informationen des “Kommersant-Ukraine“ nach verkaufte der Gründer „Stirols“, Nikolaj Jankowskij, sein Aktienkontrollpaket des Unternehmens, doch blieb er Teilhaber. Durch die Verschlechterung der finanziellen Kennzahlen, die über den Anstieg der Gaspreise verursacht wurde, war er gezwungen seine Aktiva zu verkaufen.
Der „Stirol“ Konzern gehört jetzt zur Ostchem Group, die zu der Group DF von Dmitrij Firtasch gehört, teilte man gestern bei der Holding mit. Den Informationen von Informanten des “Kommersant-Ukraine“ nach die nahe am Geschäft waren, verkaufte der Haupteigner von „Stirol“, der Parlamentsabgeordnete Nikolaj Jankowskij (Partei der Regionen), sein Kontrollpaket der Aktien des Werks, doch behielt er einen Anteil am Unternehmen. Bei der Group DF und dem „Stirol“ Konzern verzichtete man auf Kommentare. Jankowskij, der bislang die Tatsache von Verkaufsgesprächen dementierte, gab ebenfalls keine Kommentare ab.
Zur Ostchem Group gehören bereits drei Hersteller von Düngemitteln: „Rownoasot“, Tajik Azot in Tadschikistan und Nitrofert in Estland. „Die Konsolidierung der Aktiva erlaubt es die Positionen des Unternehmens auf den ausländischen Märkten für Karbamid/Harnstoff und Ammoniaksalpeter/Ammoniaknitrat“, meint man bei der Group DF. In der Gruppe rechnet man mit Synergieeffekten aufgrund der Zentralisierung der Investitionstätigkeit, Standardisierung von finanziellen Operationen und der Berichterstattung, der Optimierung von Ausrüstungs- und Materialkäufen, der Zusammenlegung von Montage- und Bauarbeiten. Bei dem Investmentunternehmen Concorde Capital bewertet man 100 Prozent von „Stirol“ mit 650-750 Mio. Dollar.
Nikolaj Jankowskij begann praktisch sofort nach dem Anstieg der Importpreise für Erdgas für die Ukraine – bereits im Jahr 2006 – mit der Suche nach Investoren für „Stirol“, sagt der Leiter der Abteilung für Fragen des agrarindustriellen Komplexes und der chemischen Industrie des Staatsunternehmens „Goswneschinform“, Dmitrij Gordijtschuk. Zum heutigen Tag liegt der Gaspreis an den Toren des Chemieunternehmens bei 374 Dollar für tausend Kubikmeter. Zum Vergleich: für russische Chemieunternehmen kostet Gas nicht mehr als 140 Dollar pro tausend Kubikmeter, für europäische etwas mehr als 200 Dollar und für Werke in den USA 140-160 Dollar. „Erdgas macht bis zu 95 Prozent der Produktionskosten von Ammoniak aus und ist der größte Ausgabenposten bei der Produktion von Mineraldüngern“, betont Ruslan Patlawskij, Analyst bei Concorde Capital.
Der Anstieg der Gaspreise hat sich auf die offiziellen Finanzkennzahlen von „Stirol“ ausgewirkt. Wenn das Unternehmen 2008 einen Reingewinn von 519 Mio. Hrywnja (heute ca. 51 Mio. €) erhielt (Umsatz 4,4 Mrd. Hrywnja – heute ca. 0,44 Mrd. €), so endete das Jahr 2009 für das Unternehmen mit einem Verlust von 324 Mio. Hrywnja (ca. 3,2 Mio. € – Umsatz 1,9 Mrd. Hrywnja – ca. 190 Mio. €).
In nächster Zeit könnte der Haupteigentümer der Group DF – Dmitrij Firtasch – die Möglichkeit für die Lieferung billigen Erdgases für die ukrainischen Aktiva der Ostchem Group erhalten. Das Unternehmen RosUkrEnergo, an dem Firtasch 50 Prozent gehören (weitere 50 Prozent hat „Gasprom“), hat vor Gericht von der Ukraine 12 Mrd. Kubikmeter Gas erstritten (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 7. April). „Berücksichtigend, dass ‘Stirol’ in den besseren Jahren 2,2 Mrd. Kubikmeter Gas im Jahr verbrauchte und ‘Rownoasot’ etwa 1 Mrd. Kubikmeter, reicht dieses Volumen für die Versorgung des Unternehmens über einige Jahre“, betont Dmitrij Gordijtschuk. Ruslan Patlawskij schließt nicht aus, dass sich die Eigentümer der Group DF zukünftig sogar mit der russischen „Gasprom“ über die Belieferung der Unternehmen der Gruppe in der Ukraine mit Gas einigen könnten.
Die Konsolidierung der Aktiva in der Chemiebranche ist eine weltweite Tendenz. So prüfen die russischen Unternehmen „Uralkalij“ und „Silwinit“ die Möglichkeit einer Fusion für die Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt für Kalidünger. Diskutiert wird ebenfalls die Übernahme der BHP Billiton Gesellschaft durch den kanadischen Hersteller von Kalidüngern, die PotashCorp. Der Meinung von Top-Managern einer der größeren ukrainischen Hersteller von Mineraldüngern nach stehen in den chemischen Industrie der Ukraine ebenfalls Änderungen an. Den Angaben der Gesprächspartner des “Kommersant-Ukraine“ nach führen die Eigentümer eines weiteres Mineraldüngerherstellers, das Tscherkasser „Asot“-Werk – mit Vertretern der Group DF und von russischen Unternehmen Gespräche über den Verkauf der Aktiva. Bei der Group DF kommentiert man das nicht.
Alexander Tschernowalow
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„@lev dann wünsche ich Dir eine gute Reise, es war sehr schön in LVIV, muss unbedingt nochmals so eine Rundreise machen. Ich habe so wundervolle Menschen kennengelernt, ich bin zutiefst beeindruckt! Es...“
lev in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Danke Bernd für deine Eindrücke. Ich fahre Ende Mai wieder für mehrere Wochen nach Lviv. Nicht um Urlaub zu machen, sondern in unsere Wohnung. Hatte sie ja vor dem Krieg, aufwendig saniert und möchte...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
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„Hallo. Meine Ex-Frau ist schon über 22 Jahre in Deutschland. Jetzt benötigt sie einen Termin für das Konsulat. Aber es werden nur Termine über Diia vergeben. Kann uns jemand erklären wie das genau...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
„Hallo..... Ich benötige nochmals euer Schwarmwissen.... Bin seit Dezember letzten Jahres in der Ukraine verheiratet worden Jetzt meine Frage.....ich habe auf der Seite der ukrainischen Botschaft einen...“