Kiewer und Moskauer Patriarchat reden miteinander
Heute ist das erste Treffen von Arbeitsgruppen zur Vorbereitung eines Dialogs zwischen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche und der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats mit dem Ziel der Erneuerung der Einheit der ukrainischen Orthodoxie geplant.
Wie der Seite UNIAN-Religion der Pressesekretär des Vorstehers der Ukrainischen Orthodoxen Kirche der Oberpriester Georgij Kowalenko mitteilte, wird im ersten Treffen eine Reihe von Fragen definiert, die auf den nächsten Konferenzen diskutiert werden sollen. Derweil vermutete er, dass zum Ergebnis des heutigen Treffens der Arbeitsgruppen eine gemeinsame Erklärung werden könnte.
“Jeder der Teilnehmer der Arbeitsgruppe wird die Möglichkeit haben seine Meinung zu äußern. Es werden bestimmte Grundlagen untersucht. Möglich ist, dass es zwischen uns mehr gemeinsames gibt, als irgendjemandem scheint. Es gibt viele Fragen, bei denen die orthodoxen Christen unterschiedlicher Konfessionen zum Wohl der Menschen arbeiten können. Das sind Fragen der Lehre der religiösen Disziplin in den Schulen und den höheren Lehranstalten. Das sind Probleme der Vormundschaft bei der Armee und den Gefängnisinsassen. Schrittweise wird die Zusammenarbeit einen Weg zur Erneuerung der Einheit der ukrainischen Orthodoxie aufzeigen”, betonte der Pressesekretär des Vorstehers der Ukrainischen Orthodoxen Kirche.
Seinen Worten nach, erwartet man beim ersten Treffen mit der Arbeitsgruppe des Kiewer Patriarchats “orthodox glaubende/rechtgläubige Menschen zu sehen, die das Wohl der Kirchen wünschen und nicht das von Politikern”.
Gleichzeitig richtete Kobalenko die Aufmerksamkeit darauf, dass man keine schnellen Ergebnisse im Dialog erwartet. “Doch der Beginn eines Dialogs ist bereits ein Ergebnis”, sagte der Pressesekretär des Vorstehers der Ukrainischen Orthodoxen Kirche.
Der Bischof Jewstratij (Sarja), Leiter der Informationsabteilung der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats, betonte seinerseits, dass man beim Kiewer Patriarchat darauf hofft, dass die vorbereiteten Treffen der Annäherung der orthodoxen Gläubigen unterschiedlicher Jurisdiktionen dienen und ebenfalls “einer Überwindung der Feindschaft zwischen den Gläubigen des Moskauer und des Kiewer Patriarchats, die derzeit leider existiert”.
“Damit die Menschen, welche einen orthodoxen Glauben ausüben, beginnen zu lernen einander nicht als Feinde, sondern trotzdem als Brüder und Schwestern zu sehen. Auch wenn sie nicht in allem übereinstimmen, doch üben sie einen orthodoxen Glauben aus”, unterstrich Jewstratij.
Derweil führte er als Beispiel den Dialog zwischen dem Moskauer Patriarchat und der Russisch-Orthodoxen Auslandskirche an, die Beziehungen hatten, die denjenigen gleichen, welche derzeit zwischen dem Moskauer und dem Kiewer Patriarchat existieren.
“Dieser Dialog zog sich mehr als sieben Jahre – von dem Moment, wo er begonnen wurde, bis zu dem, wo die Dokumente zur Einheit der Inlands- und der Auslandskirche unterzeichnet wurden. Eile ist nicht notwendig. Besser gründlich zu arbeiten, mit dem Blick auf eine bestimmte Perspektive. Doch andererseits ist die Notwendigkeit eines Dialoges nicht nur herangereift, sondern überreif. Die Kirche befindet sich fast 20 Jahre in getrenntem Zustand und alle erkennen an, dass dieser Zustand unnormal ist. Wir haben bereits eine Einigung mit dem Moskauer Patriarchat darüber, dass dieser Zustand unnormal ist und überwunden werden muss”, betonte Bischof Jewstratij.
Die skeptischen Einschätzungen der Perspektiven dieses Dialoges kommentierend, erinnerte der Leiter der Informationsabteilung des Kiewer Patriarchats daran, dass dies bislang noch nicht der Dialog ist, sondern die Vorbereitung darauf, “denn die Fragen, die zwischen dem Moskauer und dem Kiewer Patriarchat stehen, sind sehr schwierig”.
Quelle: UNIAN