"Naftogas" überzeugte Kreditgeber
Die Halter von mehr als 75% der Eurobonds von “Naftogas Ukrainy” stimmten einer
Stundung der Verbindlichkeiten des Unternehmens zu. Die Frage der Restrukturierung der Schulden kann somit als gelöst betrachtet werden.
Gestern um 17 Uhr lief die Frist ab, im Verlaufe derer die Halter der Euroanleihen über 500 Mio. $ der NAK (Nationalen Aktiengesellschaft) “Naftogas Ukrainy” ihre Anträge für einen Tausch ihrer Papiere in neue einreichen konnten, ohne Verluste zu erleiden. Gemäß den Bedingungen der Restrukturierung, welche das Unternehmen ihren Kreditgebern vorschlug, können diejenigen, die einer Stundung der Schulden bis zum 8. Oktober und unter Erfüllung aller technischen Prozeduren zustimmten, ihre Papiere 1:1 tauschen. Für die Inhaber von Eurobonds, welche ihren Antrag nach dem 8. Oktober einreichen, wird das Verhältnis ein anderes sein: 1:0,95. Das heißt bei jedem dieser Papiere mit einem Nominalwert von 1.000$ verliert der Investor 50$.
Wie die Eigentümer der Euroanleihen hervorheben, hat die Mehrzahl von ihnen bereits ihre Anträge für den Tausch eingesandt. “Unserer Einschätzung nach, mit Stand vom Dienstag (6. Oktober) haben der Restrukturierung mehr als 60% der Halter zugestimmt, einschließlich unserer Kunden”, teilte “Delo“ Sergej Budkin, Geschäftsführer des Unternehmens FinPoint, mit, welches die Interessen einer Reihe von Anleihehaltern vertritt. Mit Stand vom gestrigen Abend überstieg das Portfolio der Euroobligationen “Naftogas” der Investoren, die bereits der Restrukturierung zustimmten, nach Einschätzung von Experten 75%.
Wenn dies so ist, dann kann man die Frage der Restrukturierung der Schulden der NAK bei den Euroanleihen bereits als gelöst betrachten. Denn dafür, um die Prozedur der Stundung als von den Kreditgebern bewilligt zu betrachten, ist es für das Unternehmen ausreichend sich auf 75% der Anleihehalter zu stützen.
Wie Sergej Budkin betont, waren aus technischer Sicht die Fragen des Tausches bereits am Anfang der Woche geregelt. “Die überwältigende Mehrzahl der Bondhalter hat ein Wertpapierkonto bei Schweizer Banken, die aus technischen Gründen von ihren Kunden die Anträge zur Umwandlung am 5.-6. Oktober erhalten mussten, um es zu schaffen, die Anträge für den Tausch bei der Bank of New York bis zum 9. Oktober auszufüllen”, sagt er.
Bleiben noch Formalitäten
Der Stellvertreter des Finanzministers, Andrej Krawez, versprach, dass die Resultate der ersten Etappe der Restrukturierung bereits heute bekannt werden. Falls die “Planke” von 75% der Emittenten bereits genommen wurde, dann wird die Hauptversammlung der Anleihehalter des Unternehmens am 19. Oktober (auf dieser sollte dann auch die Restrukturierung bewilligt werden), eine reine Formalität werden. Mit dieser Meinung ist auch Carl Philipp R. Thomas, der Vertreter der Initiativgruppe der Halter der Eurobonds der NAK, die wütend gegen eine Stundung der Verbindlichkeiten auftrat, doch am Ende die Bedingungen von “Naftogas” annahm. “Heute gibt es keine Investoren (in Anleihen der NAK), die abgestimmt versuchen würden dem Unternehmen Hindernisse in den Weg zu legen”, sagt er. Mit Thomas stimmt auch der Senior Analyst des Unternehmens Astrum Investment Management, Sergej Fursa, überein. “Wir werden keinerlei Widerstand von Seiten der Halter der Euroanleihen von ‘Naftogas’ mehr sehen. Die ‘lautesten’ Gegner sind in der Anfangsphase umgefallen. Und die anderen folgen dem Hauptstrom”, sagt der Experte, der überzeugt ist, dass die NAK morgen die Einigung mit nicht weniger als 75% der Bondhalter verkünden wird.
Die Spur Firtaschs
Den Angaben von Informanten von “Delo“ nach, hat Dmitrij Firtasch “Naftogas” bedeutende Hilfe bei der Umstrukturierung der Verbindlichkeiten erwiesen, dessen Strukturen, nach unbestätigten Informationen, einen sehr großen Anteil an Unternehmenspapieren besitzen (ungefähr 20% der Gesamtmenge). “Es wird erzählt, dass er seine Zustimmung zur Restrukturierung mit dem Beginn von Gaslieferungen für sein Unternehmen (“Riwneasot/Rownoasot”) verbunden hat, doch inwieweit dieses Gerücht den Tatsachen entspricht, weiß ich nicht”, betonte ein Vertreter des Wertpapiermarktes im Gespräch mit dem Korrespondenten von “Delo“. Dieses Gerücht kann man der Nachricht gegenüberstellen, dass die Nationale Kommission zur Regulierung des Elektroenergiemarktes den Grenzpreis für das Unternehmen “Riwneasot”, welches von der Group DF Dmitrij Firtaschs kontrolliert wird, zum 1. Oktober um 17% gesenkt hat.
Quelle: Delo
Die Ukrajinski Nowyny meldeten heute, unter Verweis auf eine Pressemeldung des Unternehmens, dass 92% der Anleiheninhaber der Umschuldung zugestimmt haben.