Und noch so ein einfaches Ding


Indem der Mensch wählt, wem / woran er glauben soll, wählt er in Wirklichkeit eine Version der Realität, die ihm zu akzeptieren leichter fällt.

Im Fall der Ukraine standen die auswärtigen Beobachter vor einer ganz leichten Wahl. Keiner politischen und nicht mal einer moralisch-ethischen Wahl. Man hätte diese Wahl eine Religionswahl nennen können, wenn die Bedeutung des Wortes „Religion“ nicht so verstellt wäre. Auf jeden Fall wurde (und wird) gewählt zwischen der Hölle auf Erden und dem Glauben, dass die Hölle durch Willen und Entscheidungen abgeschafft werden kann.

Noch einfacher formuliert: Gewählt wurde zwischen den Behauptungen „Die Menschen haben sich zusammengetan, überwanden Angst und veränderten ihr Leben“ und „Alles ist käuflich, alle haben sich verkauft, der böse „Faschismus“ siegte“.

Das Problem ist nicht, dass die Fälscher ihren Job sehr gut machten. Das stärkste Argument ist das, dem man im Voraus glauben will.

Sehr viele Menschen haben im Voraus gewählt, an die Hölle zu glauben. Und nicht weil sie böse sind, sondern weil das ein verständlicheres und gewöhnlicheres Konzept ist.

Der Trick besteht darin, dass jeder, der an das Böse geglaubt (diesen Glauben gewählt) hat, zum Teil dieses Bösen wird. Und er trägt eine persönliche Verantwortung für die Vermehrung des Bösen. Es geht nicht darum, ob man dem armen Opfer des Fernsehers verzeihen kann. Er geht darum, ob für jedes dieser Opfer eine Möglichkeit der Rettung existiert.

Theoretisch gibt es Rettung für alle. In der Praxis ist es sehr schwer.

In der schöngeistigen Literatur wird die Seele gewöhnlich für verschiedene angenehme Bonusse verkauft. Geld, Macht, Jungfrauen und alles mögliche von der Sorte.

Wisst ihr, Kumpel, die schöngeistige Literatur betrügt euch. Die Seelen werden viel billiger gekauft. Allein für ein zweifelhaftes Vergnügen, das gewöhnliche Weltbild zu bewahren, sei es immer noch so düster und öde. Genauer gesagt, für den unbewussten Wunsch, dass dein ödes Weltbild zur Wahrheit für alle wird. Dass niemand von ihm loskommt. Was für Romantiker, ha!

Die Möglichkeit, seine öde Wahrheit weiterhin für die einzige Wahrheit zu halten, ist ein Standardpreis für die Seele, eine lebende gewöhnliche unsterbliche Seele, pro Stück. Eine solche Seele gerät sofort in die Hölle und vermehrt ihre Kraft und Fläche – unmittelbar hier, auf dieser Erde. Denn eine andere Hölle gibt es nicht. Aber auch die uns in Empfindungen gegebene Hölle ist kein Zuckerschlecken. Und trotz der ganzen Kraft des säubernden Feuers ist sie nach wie vor da, denn Millionen Interessenten halten sich an ihr zäh fest.

Nun reicht es, lasst los. Ein Leben ohne Hölle ist hundertmal interessanter.

09. März 2014 // Swetlana Martyntschik, bekannt unter dem Pseudonym“Max Frei”:http://en.wikipedia.org/wiki/Max_Frei

Quelle: Blogeintrag

Übersetzung: Olha Sydor

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