Präsident Juschtschenko forciert Umstellung der Pipeline "Odessa-Brody"
Der Präsident der Ukraine, Wiktor Juschtschenko, hat Erlasse zu Dringlichkeitsmaßnahmen bei der Umsetzung der Brüsseler Deklaration und bei der Realisierung des Projektes des Euro-Asiatischen Transportkorridors auf der Basis der Erdölpipeline “Odessa-Brody” unterschrieben.
Darüber wurden Journalisten in Zürich von Bogdan Sokolowskij, Bevollmächtigter des Präsidenten der Ukraine für Fragen der Internationalen Energiesicherheit, informiert.
Seinen Worten nach, hat der Präsident diese zwei Ukase heute am 14. Mai unterzeichnet.
Am 23. März hatten die ukrainische Regierung, Europäische Kommission, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die Europäische Investitionsbank und die Weltbank in Brüssel eine gemeinsame Deklaration zur Modernisierung des Gastransportsystems der Ukraine unterzeichnet. Das Ministerkabinett der Ukraine wies das Energieministerium und die Staatliche Aktiengesellschaft “Naftogas Ukrainy” an, bis Ende 2009 die wirtschaftlich-technische Grundlage und einen konkreten Kostenplan für die Realisierung von Investitionsprojekten zur Modernisierung des ukrainischen GTS auszuarbeiten.
Die Nutzung der Erdölpipeline “Odessa-Brody” in umgekehrter Richtung (von Odessa nach Brody) war bereits im Bauprojekt vorgesehen. Der Erdöltransport von Odessa nach Brody war mit dem Ziel einer Diversifizierung der Erdöllieferungen für die ukrainischen Raffinierien und für den Ausbau der Transitmöglichkeiten des Landes geplant worden.
Der Bau der Pipeline “Odessa-Brody” wurde im Mai 2002 abgeschlossen. Die Trasse hat eine Länge von 674km, der Durchmesser der Röhren beträgt 1020mm. Die Kapazität der Pipeline und des zugehörigen Terminals beträgt 9-14 Mio. t im Jahr. Die Pipeline war für die Lieferung von kaspischem Erdöl nach Europa gebaut worden, doch die Ukraine versuchte im Verlaufe von zwei Jahren nach Abschluss der Bauarbeiten erfolglos eine Einigung zum Transport von kaspischem Erdöl zu erzielen. Aufgrund dessen erlaubte die ukrainische Regierung im Juni 2004 den Transport russischen Erdöls in der Richtung Brody – Odessa.
Quelle: UNIAN