Ukrainische Kulturschaffende fordern radikale Ukrainisierung
Aus den Systemen des Kabelfernsehens der Ukraine sollen die Standardpakete mit den Programmen der russischen Fernsehsender – Erster Staatlicher, ORT und NTW – ausgeschlossen werden.
Davon ist die Rede in einem Appell an den Präsidenten der Ukraine Wiktor Juschtschenko, die Premierministerin Julia Timoschenko und den Parlamentssprecher Arsenij Jazenjuk im Namen der Allukrainischen Gesellschaft Proswita, des Kongresses der Ukrainischen Intelligenz, der Wissenschaftsgesellschaft namens Schewtschenko, der Volksunion der Schriftsteller der Ukraine, der Nationalen Assoziation der Ukrainisten, der Nationalen Union der Journalisten der Ukraine, der Nationalen Union der Kinematografen der Ukraine und des Ukrainischen Weltweiten Koordinationsrates.
Insbesondere enthält der Appell die Bitte an die Leitung des Staates „das Kabelsystem in Übereinstimmung mit den europäischen Traditionen und Normen zu bringen, dabei die Programme der russischen Kanäle – Erster Staatlicher, ORT, NTW, welche offen eine feindselige Propaganda führen – aus den Standardpaketen zu entfernen“.
Außerdem rufen die genannten Organisationen Juschtschenko, Timoschenko und Jazenjuk dazu auf die persönliche Verantwortung der Leiter von Fernseh- und Radiostationen, Redakteure und Journalisten massenhafter, periodischer Veröffentlichungen für die Verbreitung von antiukrainischen Auftritten russischer Politiker und Experten im ukrainischen Funk & Fernsehen und der Presse zu stärken.
Gleichfalls ist im Appell die Bitte enthalten Politiker und Staatsbeamte zu verpflichten bei Auftritten in Massenmedien ausschließlich die ukrainische Sprache zu verwenden, Journalisten sollen Unterhaltungsprogramme und Sportübertragungen nur auf ukrainisch kommentieren und nicht zur russischen Sprache in Gesprächen mit russischsprachigen Bürgern wechseln.
Die Autoren des Appells bitten gleichfalls die Regierenden „eine angemessene Menge an Budgetmitteln für die Produktion ukrainischer Fernsehserien, Filmen über die heldenhafte Vergangenheit des ukrainischen Volkes, Trickfilmen für Kinder, Filme für Kinder und Jugendliche zuzuweisen“ und „aktiver die staatliche Sprachpolitik im Bereich solcher Massenkommunikationsmittel, wie dem Internet einzuführen, so dass die Zahl ukrainischsprachiger Webseiten, periodischer elektronischer Veröffentlichungen, ukrainischsprachiger Computerspiele, Compactdiscs und so weiter steigt“.
Die Teilnehmer des Runden Tisches „Ukrainischer Informationsraum: Herausforderungen und Bedrohungen“ in Kiew, wo heute dieser Appell beschlossen wurde, drückten ihre Überzeugung aus, dass die ukrainische Informationspolitik überflüssigerweise liberal ist, was die Informationssicherheit des Landes bedroht.
Wie mitgeteilt wurde, haben sich die Abgeordneten des Nikolajewer Stadtrates an die Parlamentsversammlung des Europarates mit der Bitte gewandt, den Nationalrat für Fernseh- und Radioübertragungen der Ukraine zu überzeugen die Entscheidung zurückzunehmen, in der die Betreiber von Kabelfernsehen gezwungen werden russische Kanäle auf ukrainisch zu synchronisieren.
Quelle: Korrespondent.net