4,5 Mio. Ukrainer arbeiten im Ausland
Zum heutigen Tag befinden sich etwa 4,5 Mio. Arbeitsmigranten aus der Ukraine im Ausland, von diesen sind 1,7 Mio. in den Ländern der Europäischen Union.
Wie UNIAN bei der Kommission “Gerechtigkeit und Frieden” der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche mitgeteilt wurde, sind dies die Ergebnisse der Untersuchung, die von Experten der europäischen Kommission “Caritas International” durchgeführt wurde.
Dabei ist der rechtliche Status der ukrainischen Migranten sehr unsicher – 60-70% haben keine Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnis.
Den Angaben der Internationalen Migrationsorganisation nach, werden etwa 15.000 Ukrainerinnen im Ausland sexuell ausgebeutet und etwa 100.000 Menschen werden als Arbeitssklaven gehalten. Viele von diesen wurden für in der Europäischen Union weniger prestigereiche Arbeiten angeworben. Dazu zählen der Bau, die Landwirtschaft, die Betreuung von Kindern oder älteren Leuten, Haushaltshilfe und Hilfsarbeiten in Restaurants und Hotels.
Die Arbeitsmigration der Ukraine kann, der Meinung von Experten nach, als “zeitweilige Migration” behandelt werden, da mehr als 80% der Migranten beabsichtigen in die Heimat zurückzukehren (unter den Frauen, die in der Ukraine Kinder haben, planen nur 60% zurückzukehren). Etwa 70% haben in der Ukraine Familie und unterhalten Kontakte mit Verwandten in der Heimat. 90% der Migranten denken, dass ihre Zukunft in der Ukraine liegt und folglich versuchen sie Wohnungen zu erwerben, für das Studium der Kinder zu zahlen oder sogar ein eigenes Geschäft zu eröffnen.
Die Ergebnisse der Untersuchung bezeugen, dass unter der Migration die Dörfer der Westukraine mehr als andere leiden, Regionen, die unmittelbar an die Europäische Union grenzen.
Mit dem Ziel der Untersuchung der Vorbedingungen für die Arbeitsmigration aus der Ukraine organisierte die Kommission “Gerechtigkeit und Frieden” in Partnerschaft mit der Europäischen Konferenzkommission “Gerechtigkeit und Frieden” vom 12. bis zum 21. Mai einen programmatischen Dialog zum Thema: “Maßnahmen gegen den Menschenhandel – Gründe und Folgen für die Arbeitsmigration aus der Ukraine”. An diesem nahmen Abgeordnete und Angestellte des Europaparlaments, Vertreter der Europäischen Kommission für Angelegenheiten der Arbeitsbeschaffung, der sozialen Hilfe und der Gleichberechtigung und ebenfalls eine Reihe von gesellschaftlichen Organisationen.
Die Teilnehmer des programmatischen Dialogs aus 13 EU Staaten, darunter aus Frankreich, Deutschland, Portugal, Großbritannien und Italien, hielten sich für eine Woche in der Ukraine auf, um die Situation direkt zu untersuchen. Dafür wohnten sie drei Tage in Familien von Arbeitsmigranten und von Opfern des Menschenhandels. Ebenfalls machten sie sich mit der Arbeit von Organisationen bekannt, die gegen den Menschenhandel vorgehen oder mit dessen Opfern arbeiten.
Detaillierte Ergebnisse der Untersuchungen zu den Vorbedingungen für die Arbeitsmigration werden morgen, am 21. Mai, um 11:30 Uhr auf einer UNIAN Pressekonferenz in Kiew präsentiert.
Quelle: UNIAN