"Orange Revolution" verschwindet aus den Lehrbüchern der fünften Klasse
Aus den Geschichtslehrbüchern für Fünftklässler verschwindet bereits ab dem 1. September die Erwähnung der Revolution.
Im neuen Geschichtslehrbuch für die fünfte Klasse wird es keine Nennung der “Orangen Revolution” und ihrer “welthistorischen” Bedeutung geben, die dort vor fünf Jahren auftauchte und viel Streit hervorrief. Darüber informierte gestern der Direktor des Institutes für innovative Technologien und Bildungsinhalte, Alexander Udod. Seiner Meinung nach sollte im Einführungskurs für Geschichte keine überflüssige Politisierung vorhanden sein, daher wird in der neuen Redaktion des Buches, nachdem die Fünftklässler bereits in diesem Jahr lernen werden, zur modernen Geschichte nur ein Abschnitt angeführt. In diesem wird über die Leistungen der Ukraine im Sport, in der Kultur gesprochen und es werden ebenfalls alle Präsidenten seit 1991 angeführt, doch ohne politische Bewertungen. Im Endeffekt wird es eine Erwähnung der “Orangen Revolution” nur in den Geschichtslehrbüchern für die 11. Klasse geben und dies auch im nächsten Jahr.
Die Meinungen von Politikern zu dieser Initiative sind unterschiedlich. BJuT-Vertreter Wladimir Jaworiwskij meint, dass dies ungerecht ist: “Es ist nicht möglich den Maidan aus dem Lehrbuch zu entfernen, denn zum ersten Mal in unserer Geschichte protestierten Millionen Menschen zivilisiert gegen Ungerechtigkeiten”. Doch der Regionale Maxim Luzkij erklärte, dass man die “Orange Revolution” “aus der Geschichte dafür ausbrennen muss, was ihre Anführer dem Land angetan haben”.
Schullehrer haben die Änderungen im Lehrplan ruhig aufgenommen. “Als der Abschnitt zur ‘Revolution’ eingeführt wurde, lehrten wir diesen nicht als Revolution, sondern als Präsidentschaftswahl. Die Leidenschaften entbrannten mehr bei den Änderungen, als in den Unterrichtsstunden und nach ein, zwei Jahren setzte Enttäuschung ein”, sagt die Geschichtslehrerin einer der Kiewer Schulen, Nina Sacharowna. “In den letzten Jahren haben wir dieses Thema praktisch nicht gelehrt, denn die Zeit reichte nicht. Der Lehrplan änderte sich ständig, es wurden Tests eingeführt, die Lehrzeiten verkürzt. Also entfernen sie es und es ist in Ordnung.”
Quelle: Segodnja