Ukrainische Metallhersteller bitten Regierung Timoschenko um staatliche Unterstützung
Gestern meldeten die metallurgischen Unternehmen im Verlaufe der Sitzung bei Premierministerin Julia Timoschenko den kritischen Verfall der Weltmarktpreise für Stahl. Die Rentabilität der Metallkombinate verringerte sich von 25-30% auf 7-10% und in nächster Zeit kann die Herstellung der Mehrzahl der Produkte verlustreich werden. Marktteilnehmer schlugen der Regierungschefin vor eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen, die auf einen Stopp der Tariferhöhungen für Gas und für Eisenbahntransporte abzielen. Timoschenko versprach die Forderungen zu erfüllen.
Im Ministerialkabinett fand gestern eine Konferenz unter Teilnahme der Premierministerin Julia Timoschenko und der Leiter der größten metallurgischen Unternehmen des Landes – der “Metinvest Holding”, “ArcelorMittal-Kriwoj Rog”, Industrialnyj Sojus Donbass/Industrieunion Donbass, das Mariupoler Metallkombinat namens Iljitsch, Ferrexpo und “Saporoshstal” – stattfand. Im Laufe der Konferenz erklärten die Metallurgen, dass der Preisverfall auf den Exportmärkten die Produktion von Metallwalzgut scharf absenkte und in nächster Zeit damit droht, die Produktion in die Verlustzone zu bringen.
Wie der Generaldirektor des Mariupoler Metallkombinates namens Iljitsch, Wladimir Bojko, mitteilte, verringerte sich die Rentabilität der Metallkombinate bereits von 25-30% auf 7-10%. Dabei kann die ukrainische Produktion mit einzelnen Herstellern einfach nicht konkurrieren. “Wenn die Tonne unserer Armaturen 1.200$ kostet, dann die türkische 700-800$. Im Endeffekt der spürbaren Verringerung der Nachfrage verlieren wir Absatzmärkte und bereits in der nächsten Zeit werden wir gezwungen sein die Produktion einzustellen.”, erklärte Bojko.
Der Vizepräsident der “Industrialnaja Gruppa” (verwaltet di eAktiva der Industrialnyj Sojus Donbass), Alexander Pilipenko, erzählte, dass die Metallurgen das Kabinett dazu angewiesen haben die “UkrSalisnyzi” (ukrainische Staatsbahn) und die Häfen ein Moratorium bei der Erhöhung der Tarife für den Transport und den Umschlag von Gütern zu verhängen; ebenfalls forderten sie von “Naftogas Ukrainy” die Preise für das in die Ukraine importierte Gas gemäß dem Marktkurs des Dollars zu korrigieren (momentan wird der Preis für Gas zum Kurs von 5,1 Hrywnja/$ berechnet); baldigst die Vorsteuer rückzuerstatten, welche auf den Konten der Staatlichen Steueradministration zurückgehalten wird; und ebenfalls per Gesetz die Kosten für verkoksbare Kohle, welche aus den staatlichen Schachten verkauft wird, an die Entwicklung der Metallpreise auf dem Weltmarkt zu binden. Außerdem soll das Antimonopolkomitee (Kartellamt) künftig immer die Situation auf dem Weltmarkt für Metallprodukte bei der Untersuchung von Preisanhebungen für Gas und Tarife für Eisenbahntransporte mit einbeziehen.
Im Ergebnis des Treffens teilte die Premierin mit, dass sie mit den Forderungen der Metallurgen einverstanden ist. “Ich habe nicht erwartet, dass die Situation so schwierig ist.”, sagte sie. Gestern wies Julia Timoschenko das Transportministerium, die Nationale Kommission zur Elektroenergieregulierung, das Antimonopolkomitee der Ukraine und die Staatliche Steueradministration der Ukraine im außerordentlichen Verfahren ihre Vorschläge zur Umsetzung der Wünsche der Metallurgen vorzubereiten und versprach sich heute erneut mit den Leitern der Metallkombinate, der Ministerien und Behörden zu treffen, um einen endgültigen Maßnahmenplan zu beschließen.
Quelle: Kommersant-Ukraine