Ukrainischem Metall werden bessere Absatzchancen prognostiziert


Der Weltmarkt für Stahl hat begonnen sich wiederzubeleben. Gestern verbesserte die World Steel Association die Prognose für den Verbrauch des Metalls und bereits im Jahre 2010 erwartet sie eine Stabilisierung der globalen Nachfrage. Der Anstieg des Stahlverbrauchs wird auf den traditionellen Absatzmärkten für die ukrainischen Produkte stattfinden – in den Ländern des Nahen Ostens und von Nordafrika, was es den ukrainischen Unternehmen erlaubt den Export um 10-12% zu erhöhen. Im Ergebnis führt dies zu einer Verringerung der Arbeitslosigkeit im Lande und einem Anstieg der Haushaltseinnahmen, sagen Experten.

Die World Steel Association (WSA) hat die Prognose für den Weltstahlverbrauch für das Jahr 2009 angehoben – der Rückgang zum Jahr 2008 soll insgesamt 8,6% betragen, auf 1,103 Mrd. t, und nicht 14,1%, wie es vorher erwartet wurde, informierte die WSA auf der jährlichen Konferenz in Peking. Bereits im Jahre 2010 erwartet die Association einen Anstieg des Stahlverbrauchs auf 1,205 Mrd. t. “Wir prognostizieren eine Wiederbelebung der globalen Nachfrage im Jahre 2010. In der nahen Zukunft spielen die Schwellenländer, in erster Linie China, eine entscheidende Rolle bei der Stimulierung der Nachfrage nach Stahl”, erklärte der Vorsitzende des Wirtschaftskomitees der WSA, Daniel Novegil. Im nächsten Jahr wie der höchste Verbrauchsanstieg in Nordamerika (17,1%), der EU (12,4%) und in Nordafrika (11,4%) erwartet.

2009 wurde das schlechteste der letzten Jahre für die Metallverarbeiter. Ein geringer Rückgang wurde 2008 verzeichnet – um 1,4%, auf 1,207 Mrd. t. Der größte Rückgang wurde in diesem Jahr in Nordamerika (um 35,8%), EU 832,6%) und der GUS (30,8%) gemessen. Doch wenn die Nachfrage in den sich entwickelnden Ländern um 17% fiel, so beträgt der Anstieg im Jahr 2010 12%. Wenn in den sich entwickelnden Ländern die Nachfrage um 17% fiel, so steigt sie im Jahre 2010 um 12%. In den entwickelten Ländern ging der Verbrauch in 2009 um 34% zurück, doch im Jahr 2010 steigt dieser um 15%. “Die globale Wiederherstellung ist stärker, als wir es im April vorhersagten. Gemäß der aktuellen Prognose, erhöht sich die Nachfrage nach Metall in China um 19% im Jahre 2009 und um 5% in 2010”, sagt Novegil.

Die Märkte der GUS beleben sich wesentlich langsamer: in der Ukraine wird sich der Verbrauch 2010 um 9,7% erhöhen, in Russland um 8,5%. Außerdem, wird im nächsten Jahr ein Anstieg in den für die ukrainischen Metallhersteller traditionellen Absatzmärkten erwartet – in den Ländern des Nahen Ostens und Nordafrika: um 15,1% erhöht sich der Verbrauch in der Türkei, um 12,3% in Saudi Arabien und um 10,2% in den Vereinten Arabischen Emiraten.

Im nächsten Jahr wird es für die ukrainischen Metallhersteller die Möglichkeit geben die Exportmengen zu erhöhen, ist sich der Vizepräsident der “Industrialnaja Gruppa” (managed die Aktiva der “Industrialnyj Sojus Donbass”), Alexander Pilipenko, sicher. Jewgenij Dubogrys, Analyst bei BG Capital, prognostiziert, dass die Schlüsselmärkte für Metallprodukte im nächsten Jahr die Türkei, die Länder des Nahen Ostens, Nordafrikas und der EU sind. “Die Märkte der Europäischen Union sind vor allem für ‘Metinvest’ offen, die Walzwerke in Italien und Großbritannien besitzen”, sagt der Experte. Seinen Prognosen nach, wächst das Exportvolumen für ukrainische Metallprodukte im nächsten Jahr ungefähr um 10%. Gleichzeitig könnte dieser Wert den Prognosen des Ministeriums für Industriepolitik nach 12% erreichen. Zum Vergleich: den Ergebnissen der ersten neun Monate des laufenden Jahres nach, verringerte sich der Export von Metallprodukten aus der Ukraine um 15,3%.

Alexander Pilipenko ist jedoch überzeugt davon, dass der Exportanstieg für die ukrainischen Unternehmen nicht bedeutend sein wird: “Von Juli an ist der chinesische Markt für uns verschlossen – dort sind bereits genügend Unternehmen errichtet worden, die China vollständig mit Metallprodukten versorgen”. Die größten Exporteure für Metallprodukte nach China waren das Mariupoler Metallkombinat namens Iljitsch und “Saporoshstal”. Jewgenij Dubogrys hebt hervor, dass die ukrainischen Metallurgen im nächsten Jahr auch nach Indien nicht mehr exportieren können, wo Untersuchungen gegen ukrainische Metallprodukte durchgeführt werden. Den Worten von Sergej Gajda, Analyst bei Dragon Capital, nach, können die Metallkombinate sich kaum auf andere Märkte Südostasiens (Indonesien, Philippinen, Taiwan) umorientieren, wo seit Juli die chinesischen Hersteller durch Dumpingpreise nicht nur die ukrainischen sondern auch die lokalen Produkte verdrängen.

Der Meinung von Alexej Blinow, von der Investmentfirma Astrum Investment Management, nach, wird der Anstieg des Exports von Metallprodukten einen positiven Einfluss auf die Wirtschaft im Ganzen haben. “In erster Linie kann man eine Verringerung der Arbeitslosigkeit erwarten – der Produktionsrückgang hatte sehr große Personalkürzungen hervorgerufen. Dies wirkt sich fraglos positiv auf die Überweisungsmengen in die Sozialfonds aus. Ebenfalls kann man eine Erhöhung der Steuereinnahmen erwarten, doch bislang ist schwer zu prognostizieren, welcher Art der Anstieg sein wird”, sagt Blinow. Und Anastassija Nasarenko, Brokerin bei Concorde Capital, ist überzeugt davon, dass falls die Preise für Metallprodukte auf dem derzeitigen Niveau bleiben, dann erhöht sich das Verkaufsvolumen der Metallkombinate und deren Aktien werden sich weiter einer hohen Nachfragen an den Märkten erfreuen.

Alexander Tschernowalow, Oleg Gawrisch, Jurij Pantschenko, Nikolaj Maximtschuk

Der Weltverbrauch an Stahl in den Importländern für ukrainische Metallprodukte in Mio. t

LandVerbrauch 2008Verbrauch 2009¹Verbrauch 2010¹
China442,9526,2552,5
USA98,460,371,6
Indien51,355,962,7
Russland35,424,927,1
Italien33,122,525,3
Brasilien2418,720,3
Türkei17,815,718,1
Iran15,616,417,7
Mexiko16,21213,5
Kanada14,210,311,6
Ägypten6,58,69,23
Großbritannien11,87,39,18
Saudi Arabien8,78,19,1
Vereinte Arabische Emirate9,75,96,5
Ukraine6,93,43,7

Quelle: Kommersant-Ukraine

Die Pressemeldung der World Steel Association findet sich hier

Übersetzer:   Andreas Stein  — Wörter: 971

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