Ukrainischer Schriftsteller Zhadan verurteilt Rassismus in der Ukraine und der ukrainischen Justiz


Der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan (Suhrkamp Verlag, Preisträger des Hubert Burda Preises für junge Lyrik 2006) hat Alarm geschlagen im Fall Olaolu Femi. Der Nigerianer sitzt seit über einem Jahr in der ostukrainischen Stadt Luhansk in Untersuchungshaft, wo er wegen versuchten Mordes angeklagt ist. Allen Anzeichen nach ist Femi unschuldig und hat sich nur in Notwehr verteidigt, als er von vier Männern, die ihn zuvor rassistisch beleidigt hatten, angegriffen wurde.

Serhij Zhadan zeigte seine Unterstützung für Olaolu Femi im Februar bei den Konzerten seiner Band “Hunde im Weltall”, wo er mit einem Banner mit der Aufschrift “Free Olaolu” protestierte. Außerdem schrieb er für das ukrainische Nachrichtenportal www.tsn.ua einen kritischen Kommentar mit dem Titel “Zugang nur für Weiße”, in dem er auf die wachsende Fremdenfeindlichkeit in der Ukraine und die korrupte und parteiische Justiz verweist.

Die nächste Gerichtsverhandlung in dem Fall findet am Donnerstag, den 28. Februar 2013 in Luhansk statt.

Bereits zuvor hatte der Fall Olaolu Femi Beunruhigung bei Menschenrechtlern sowohl in der Ukraine als auch im Ausland ausgelöst. Mehrere bekannte ukrainische Menschenrechtler haben zur Unterstützung des Angeklagten die Initiative “Gerechtigkeit für Olaolu Femi” gegründet und Dutzende Proteste und Aktionen vor der Staatsanwaltschaft in Luhansk, Kiew und Simferopol durchgeführt.

PRAVO. Berlin Group for Human Rights in Ukraine hat in dem Fall die Informationsarbeit für Deutschland übernommen und sammelt außerdem Spenden für den Nigerianer. Für weitere Informationen steht Ihnen Oleksandra Bienert (oleksandra.bienert at gmx.de) von PRAVO gerne zur Verfügung.

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PRAVO. Berlin Group for Human Rights in Ukraine was established in December 2012 with the objective of promoting human rights in Ukraine. It includes a number of civil society activists from Ukraine and Germany who live in Berlin.

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